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1146 - Angriff der Barbaren

Titel: 1146 - Angriff der Barbaren
Autoren: Unbekannt
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die Flüchtenden mit den Leuten aus den Mannschaftsunterkünften zusammentreffen, während von der anderen Seite die Wissenschaftler des Labor- und Werkstättenbereichs zu ihnen stießen - wenn sie es schafften, schneller zu sein, als sich der Brand ausbreitete.
    Das erste Mal in ihrem Leben verfluchte Reihumgrün die Architektur der Kapseloden-Strahl-Schiffe. Die Wege waren zu lang, die einzelnen Bereiche zu weit voneinander entfernt. In einer Notsituation wie dieser entwickelte sich die Konstruktion zur Falle. Wenn wenigstens der Transmitter noch funktioniert hätte, wären die Rettungsaussichten etwas besser gewesen. Ein Teil der Besatzung hätte mit den Beibooten fliehen, der andere sich auf ein benachbartes Schiff abstrahlen können. Aber das Gerät war nach der Übernahme der DRONTOR-Besatzung durch einen Überschlagsblitz zerstört worden. Offenbar hatte dort einer der Zurückgebliebenen den Transmitter für den Feind unbrauchbar gemacht.
    Reihumgrün legte ihren Schutzanzug an und schnallte das Versorgungspaket fest. Der Rest der Zentralebesatzung war längst verschwunden, lediglich Blaubraunstreifen wartete am Ausgang auf sie.
    „Geh!" rief sie ihm zu. „Ich komme nach."
    Ihr Stellvertreter entfernte sich zögernd.
    Reihumgrün ging nochmals zum Kommandostand und schaltete Bild- und Funkempfang ein. Sie wußte nicht, warum sie das tat. Was erwartete sie? Ein Wunder?
    Aber sie mußte erkennen, daß sich die Lage nach wie vor nicht geändert hatte. Die Kapseloden-Strahlen kämpften, entwickelten Ideen und Strategien. Es half alles nichts.
    Die Barbaren ließen nicht locker. Auch das Auftauchen von Fremden hielt sie nicht zurück. Die Unbekannten hatten hier und da für Entlastung sorgen können und damit das eine oder andere Kapseloden-Strahl-Schiff vor dem Untergang bewahrt. In letzter Konsequenz jedoch würden sie das Ende der Armadaeinheit 3812 nicht mehr verhindern.
    Der Treffer, den die IRWANSAR abbekommen hatte, erschien Reihumgrün wie ein trauriges Signal der sich abzeichnenden Niederlage. Das Flaggschiff war einer der größten und am besten gesicherten Raumer. Jetzt brannte er!
    Auch die Funksendungen, mit denen die Fremden Waffenruhe forderten und Verhandlungen anboten, waren fruchtlos geblieben. Was scherten sich besessene Torkroten um solche Dinge! Sie raubten, plünderten und brandschatzten - aber sie verhandelten nicht!
    Nur im Unterbewußtsein nahm sie wahr, daß sich der Text der Sendung verändert hatte.
    Sie hörte erst gar nicht hin, wollte schon abschalten und sich zur Flucht wenden...
    Da brannte sich ein Wort in ihre Gedanken, das sie aufhorchen ließ und sie augenblicklich in zitternde Erregung versetzte.
    Armadaherz!
    Sie drehte die Übertragung lauter. Der Funkspruch wurde, wie der vorherige, ständig wiederholt. Dreimal hörte sie ihn ab, bis sie die Wortfolge, die von krachenden und rauschenden Störungen durchbrochen war, im Geist zu ihrem Sinngehalt zusammenfügte.
    „Torkroten! Haltet ein in eurem Vernichtungswerk! Dies befiehlt euch Atlan, der Sendbote des Armadaherzens!"
    Reihumgrün wollte triumphieren. Wenn Ordoban selbst den Rückzug befahl, mußten sich die Barbaren beugen. Und doch keimten Zweifel in ihr auf. Warum hatten sich die Fremden nicht von Anfang an zu erkennen gegeben? Worin lag die Logik in ihrem Zögern ...?
    Aber nein! schrie es in Reihumgrüns Gedanken. Es konnte nicht wahr sein!
    Es handelte sich um einen letzten, verzweifelten Versuch der Fremden, die Kapseloden-Strahlen zu retten. Es war ein billiger Trick, den auch die Torkroten sofort durchschauen würden.
    Enttäuscht und niedergeschlagen schaltete Reihumgrün die Übertragung ab. Die Situation war unverändert! Sie mußte sich jetzt beeilen, wenn sie das Schiff noch lebend verlassen wollte.
    Im Grunde genommen ergab eine Flucht überhaupt keinen Sinn mehr, dachte sie verbittert. Sie zögerte das Ende damit nur hinaus.
    Trotzdem war irgendwo in ihr ein irrationaler Funken Hoffnung, der ihr Kraft vermittelte und sie nach vorn trieb ...
    Sie drang in den Korridor ein, der an die Zentrale grenzte. Kein Kapselod-Strahl war mehr zu sehen. Ihre Freunde waren längst unterwegs, einige mochten die Beiboothangars bereits erreicht haben. Sobald die jeweiligen Einheiten planmäßig besetzt waren, würden sie die IRWANSAR verlassen. In Sicherheit gelangten sie dadurch nicht. Sie flohen vor der Glut des Schiffsbrandes in die züngelnden Strahlen torkrotischer Waffen!
    Reihumgrün wunderte sich über die
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