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1145 - Der unsichtbare Bote

Titel: 1145 - Der unsichtbare Bote
Autoren: Unbekannt
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des Mikrophons zu sich heran, wartete Deneides Bestätigungsgeste ab und sagte dann: „Hier spricht Perry Rhodan an Bord der BASIS. Ich rufe alle Einheiten der Galaktischen Flotte. Achtung! Ab sofort befindet sich die Galaktische Flotte in Alarmzustand Gelb!"
    Er begründete das, indem er die Vorfälle beim 21. Flottenverband und auf der SEDAR schilderte, dann sagte er: „Es ist damit zu rechnen, daß der bisher unbekannte Einfluß weitere Fälle irrationalen Verhaltens verursacht. Jede Frau und jeder Mann der Galaktischen Flotte sind aufgerufen, solchem Verhalten mit geeignet erscheinenden Maßnahmen entgegenzutreten. Irrational Handelnde sind zu isolieren; eigenen irrationalen Impulsen ist mit Willenskraft zu widerstehen. Notfalls ist die Kommandogewalt über einige oder alle Schiffe den Hauptpositroniken zu übertragen. Das ist vorläufig alles. Weitere Informationen folgen. Ende."
    Er ließ den Energiering los.
    Atlan sprach noch mit einem Kranen. Deneide Horwikow gestikulierte erregt, dann nahm sie einige Schaltungen auf der Ortungssektion ihres Pultes vor.
    Einer der kleineren Bildschirme blendete um und zeigte eine Sektorvergrößerung des umgebenden Weltraums mit der SOL.
    Rhodans Haltung versteifte sich, als er sah, daß beide SOL-Zellen sich vom Mittelstück gelöst hatten und dicht neben diesem durch den Raum schwebten.
    Im nächsten Moment wandte sich auch Atlan diesem Bildschirm zu. Erschrocken sprang er auf, dann lief er zu Deneide, beugte sich über die Hyperkomkontrollen und stellte eine Verbindung zur Hauptzentrale der SOL her.
    „Was soll das bedeuten?" rief er erregt, als auf dem Bildschirm der Oberkörper Tanwalzens auftauchte. „Kannst du mir einen Grund dafür nennen, warum die beiden Zellen vom Mittelstück abgekoppelt wurden?"
    Die grauen Augen Tanwalzens erwiderten Atlans zornigen Blick mit unnatürlichem Glitzern.
    „Es ist notwendig, zu erproben, ob die SOL voll einsatzfähig bleibt, wenn die Zellen vertauscht sind", antwortete der Kommandant der SOL mit nervösem Eifer.
    „Ich will eine stichhaltige Begründung hören!" entgegnete der Arkonide sarkastisch.
    „Keine kindische!"
    „Ach, laß mich doch zufrieden!" gab Tanwalzen zurück. „Was hast du daran auszusetzen, wenn ich dafür sorge, daß die SOL darauf vorbereitet ist, daß ..."
    Seine Stimme wurde leiser, während sich ein nachdenklicher Zug in sein Gesicht stahl, dann verstummte sie ganz.
    Atlans Miene wurde ausdruckslos.
    „Du weißt nicht, worauf die SOL vorbereitet sein soll, nicht wahr?" sagte er in mitfühlendväterlichem Ton. „Beruhige dich! Ich weiß es auch nicht. Aber sieh zu, daß die Zellen wieder angekoppelt werden! Du weißt, daß Perry Rhodan die Galaktische Flotte in Alarmzustand Gelb versetzt hat?"
    „Selbstverständlich weiß ich das", erklärte Tanwalzen. „Es war trotzdem notwendig, die Zellen auszutauschen."
    „Gut", lenkte der Arkonide ein. „Melde dich, wenn der Vorgang abgeschlossen ist!"
    Er wartete die Bestätigung durch Tanwalzen ab, dann unterbrach er die Verbindung und drehte sich zu Rhodan um.
    „Mir scheint, über der Galaktischen Flotte schwebt ein Damoklesschwert namens latenter Idiotie", erklärte er mit mildem Spott, durch den jedoch ernste Besorgnis klang.
    „Der Zustand ist katastrophal", warf Callamon ein. Er hatte alles mitgehört. „Wir sollten dringend energische Schritte unternehmen."
    „Ja, wir sollten etwas unternehmen!" sagte Javier tonlos und zupfte mit seinen Kirlian-Händen fahrig an verschiedenen Stellen seines verwaschenen, vielfach geflickten Kittels.
    „Wie können wir untätig im BASIS-ONE-System herumstehen, wenn wir ..." Er zerrte nervös am Rollkragen seines schmuddeligen schwarzen Pullis, als wäre er ihm zu eng.
    „Ich fürchte, mein Denken ist ebenfalls irrational geworden."
    „Den Eindruck habe ich auch", sagte Rhodan. „Aber du siehst es wenigstens ein, Waylon. Was spürst du? Übt etwas irgendeinen Zwang aus?"
    Javier sah den Unsterblichen gequält an.
    „Es ist eine Art Drang, Perry, aber ein unartikulierter Drang. Ich soll irgend etwas tun, aber ich weiß nicht, was." Er wandte sich an Sandra Bougeaklis, seine Stellvertreterin.
    „Du mußt mich ablösen, Sandra. Ich kann für nichts mehr garantieren."
    „Ersatzhandlungen", sagte Atlan. „Ich halte es für möglich, daß alle Betroffenen eine Art unartikulierten Drang verspüren und daß ihre irrationalen Handlungen wahllos erfolgte Ersatzhandlungen sind, eine Art Ventil, durch das der auf
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