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1142 - Piraten-Terror

1142 - Piraten-Terror

Titel: 1142 - Piraten-Terror
Autoren: Jason Dark
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blieb es auch weiterhin.
    Allmählich merkte ich, dass die Spannung in mir stieg.
    Hatte in dem Gang, in dem auch mein Zimmer lag, noch Licht gebrannt, so war der in der zweiten Etage dunkel. Das Licht aus dem Treppenhaus reichte zwar aus, um die ersten Türen erkennen zu können, weiter allerdings nicht.
    Vor dem Flur blieben wir stehen. Es war nichts zu hören, aber ich spürte etwas. Kalter Luftzug wehte mir aus dem dunklen Gang entgegen.
    Ich schaute Matilda an.
    Sie starrte nur nach vorn. Konnte sie etwa besser sehen als ich mit meinen normalen, menschlichen Augen?
    Der Lichtschalter malte sich als schwarzer Kreis von der hellen Wand deutlich ab. Ich wollte schon hingehen und ihn drücken, als Matilda mich ablenkte. Sie hatte sich entschlossen, ihren ehemaligen Geliebten aufzutreiben und bewegte sich in den dunklen Gang hinein. Nach zwei, drei Schritten hatte sie das Restlicht hinter sich gelassen und war nur noch Erinnerung in der Dunkelheit des Gangs. Ich schaltete das Licht an.
    Der Gang war leer außer Matilda.
    Warum, zum Teufel, ging sie ihn dann weiter? Lag es an dem kühlen Wind, den auch ich spürte? Die Öffnung unter der Decke befand sich am Ende des Flurs. Der Lukendeckel hing nicht nach unten, sondern lag auf dem flachen Dach.
    Es gab zwei Möglichkeiten. Entweder versteckte sich der Pirat in einem der Zimmer zu beiden Seiten des Flurs oder er hielt sich noch auf dem Dach auf und wollte uns durch die offene Luke locken. Aber das würde Matilda herausfinden.
    Ich fragte mich, wo sie hinwollte, denn sie hatte die Hälfte des Flurs bereits hinter sich gelassen. Auch jetzt behielt sie ihre Haltung bei. Sie ging steif, und ihre Arme schlenkerten dabei wie zwei starre Stöcke an den Seiten hin und her.
    Plötzlich tat sich an der linken Gangseite etwas. Das leise Quietschen verriet, dass eine Tür geöffnet wurde. Es schnellte etwas hervor. Ein metallischer Reflex im Licht, da war für mich alles klar.
    Ein Arm und der Haken!
    Colyn Dolphyn war ein wahrer Meister in der Handhabung. Er griff mit seiner Waffe so schnell zu, als wäre es eine Hand mit Fingern. Die gekrümmte Spitze legte sich um Matildas Hals und rammte dort auch hinein. Sie riss das Fleisch auf. Ich sah einen Fetzen im Licht, aber kein Blut.
    Die Kralle hielt eisern fest und holte Matilda durch die offene Zimmertür in den Raum. Sie schrie nicht, wahrscheinlich spürte sie auch keine Schmerzen. Es war nur das polternde Geräusch ihrer Schritte zu hören, dann war sie aus dem Licht verschwunden. Alles hatte sich derartig schnell abgespielt, dass ich nicht einmal in der Lage war, zu starten. Erst als ich die Frau nicht mehr sah, rannte ich mit langen Schritten los.
    Ich befreite mich von dem Gedanken, dass ich einen Menschen vor mir hatte. Sie war eine Gestalt, die man mit einem Zombie vergleichen konnte, denn wer lebte bereits so lange? Da waren ihr die menschlichen Eigenschaften genommen worden. Sie kannte wahrscheinlich nur noch die Rache.
    Aus irgendeinem Grund war die Tür wieder zugefallen. Allerdings nicht ins Schloss, und so schleuderte sie mein Tritt wieder auf. Ich bekam mit, dass sich zwei Schatten durch das dunkle Zimmer bewegten.
    Dann klirrte eine Fensterscheibe. Der Regen aus Glas fiel zum größten Teil nach draußen.
    Der Pirat hatte die Scheibe durchstoßen. Er befand sich noch im Zimmer, aber er stand auf der Kippe, direkt an der Fensterbank, und er hielt Matilda als Geisel fest.
    Die gekrümmte Spitze des Hakens hatte sich tief in ihre Kehle gebohrt. Dort hing sie fest. Er war an der gesamten Breite des Halses entlanggeschrammt und hatte die Haut ausgerissen. Es hätte sehr viel Blut austreten müssen, und ich war auch im ersten Moment irritiert.
    Selbst über den Gesichtsausdruck der Frau. Er hatte sich auch jetzt nicht verändert.
    Sie deckte mit ihrem Körper den des verdammten Piraten ab. Wenn ich schoss, traf ich sie, und genau das wollte ich nicht.
    Ich hörte ihn schrill lachen. Der Weg zum Fenster war nicht weit. Ich rannte auf die beiden zu.
    Der Pirat war schneller.
    Er wuchtete seinen Körper zurück, aber er ließ dabei seine Geisel nicht los. Zusammen mit ihr kippte er nach hinten ins Freie hinein, und Matilda hing im wahrsten Sinne des Wortes noch am Haken.
    Der Aufschlag klang bis zu mir hin. Beide waren nicht auf die Straße gefallen. Dieser dumpfe Laut ließ darauf schließen, dass sie auf dem Dach der Veranda gelandet waren.
    Als ich das Fenster erreichte, hatten Dolphyn und seine Geisel bereits den Rand
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