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1138 - Triumph der Psioniker

Titel: 1138 - Triumph der Psioniker
Autoren: Unbekannt
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im Sinn."
    „Eines Tages", sagte Julian Tifflor, „werden wir ihn vor uns haben und uns mit ihm unterhalten. Bis dahin sind wir, was seine Motive angeht, auf Spekulationen angewiesen."
    „Weißt du, was eine gute Idee wäre?" fragte Ellert.
    „Nein. Was?"
    „Man mußte ein paar gegenwärtige Maahks beschaffen und sie ihm auf die Fersen heften. Vielleicht konnten die ihm ein wenig Vernunft einreden."
    Tifflor dachte eine Zeitlang nach. Dann sagte er: „Das ist eine bemerkenswerte Idee. Ich denke, wir werden das versuchen."
    Es fiel ihm auf, daß Geoffry Waringer am Einnicken war.
    „Bevor ich euch persönlich in die Betten trage, noch eines", sagte er. „Dank der Aufmerksamkeit einer unserer Technikerinnen in der Hauptfunkzentrale der Liga sind wir einer recht interessanten Sache auf die Spur gekommen. Fontaine Charisse hat sich schon vor einiger Zeit für merkwürdige Impulse interessiert, die durch den Zeitdamm hindurch in ihre Antennen gerieten. Niemand wollte ihr Anliegen ernst nehmen, aber heute registrierte sie die Impulse von neuem. Nur kamen sie diesmal nicht herein, sie wollten hinaus."
    „Laß mich raten", sagte Reginald Bull und unterdrückte ein Gähnen. „Der Maahk hat versucht hinauszufunken."
    „Die Nachricht ist noch nicht völlig entschlüsselt", antwortete Julian Tifflor. „Aber es sieht in der Tat so aus, als hätte er versucht, sich durch den Zeitdamm hindurch mit Vishna in Verbindung zu setzen."
     
    *
     
    Ba Dong. Miserabler kleiner Hafen am Ausgang des Mekong-Deltas. Weiter hatte es die ALSÖER mit ihrem von einem Desintegrator-Treffer demolierten Bug nicht geschafft - trotz Jallur Haystangirs unerschütterlicher Zuversicht.
    Ja, es gab sie noch - die von unbeschreiblichen Dünsten erfüllten, unbelüfteten Hafenkneipen, selbst im Jahr 426 NGZ. Um einen runden Tisch saß die Mannschaft des beschädigten Tauchboots beisammen und labte sich an einem Getränk, das der Wirt Ning-Dao nannte und von dem niemand wußte, aus welchen Ingredienzien es gefertigt war.
    „Eines noch wollte ich wissen", sagte Racquel Vartanian und spürte, daß ihr die Worte nicht mehr so leicht über die Zunge rollten wie sonst. „Ich meine, bevor ich euch allen Adieu sage. Gunnyr Brindarsson, du Holzbock, warum hast du nie das geringste Interesse für mich gezeigt?"
    Der Angesprochene sah zögernd auf, mit leicht geröteten Augen.
    „Das willst du wirklich wissen?" fragte er und sah von Jallur zu Friiya, von Friiya zu Jallur, als müsse er sich zuerst ihres Eingeständnisses vergewissern.
    „Ja, das will ich wissen", beharrte Racquel eisern.
    Gunnyr stocherte mit einem dünnen Trinkstäbchen in seinem Becher.
    „Fast neun Monate her", sagte er nach einigem Zögern. „Die große, letzte Schau der Porleyter in Terrania. Ich war einer von denen, die eine Menge gegen das überhebliche Getue der Fremden einzuwenden hatten. Ich war nicht ganz nüchtern damals, gebe ich zu. Aber voller Begeisterung für die Sache Terras. Andere in unserer Gruppe waren das auch. Aber einige trieben es zu weit. Ein paar hatten Explosivkapseln mitgebracht, die sie loslassen wollten, um ihre Ansichten zu unterstreichen. Zu Anfang war alles ruhig und friedlich. Wir demonstrierten. Dann trafen wir auf Gegendemonstranten, die sich selbst für Porleyter hielten, obwohl jedermann sehen konnte, daß sie ganz normale Menschen waren. Es wurde hitzig. Sprengkapseln wurden geworfen. Eine traf mich ... an der falschen Stelle."
    Er sah an der Tischkante vorbei nach unten.
    „Oh mein Gott", fuhr Racquel auf. „Du bist..."
    „Ganz und gar", nickte Gunnyr.
    Racquel leerte ihren Becher.
    „Du Roß", fuhr sie ihn an. „Das hättest du mir sagen Können. Warum hast du die Sache nicht reparieren lassen?"
    „Als ich notdürftig geheilt war", sagte Gunnyr, „ging ich wieder an die Arbeit. Ob du mir's glaubst oder nicht - es fiel mir plötzlich auf, daß ich wesentlich besser funktionierte als bisher. Ich trug mich eine Zeitlang mit dem Gedanken, den Schaden beheben zu lassen.
    Aber dann erkannte ich, daß es in Wirklichkeit gar kein Schaden war."
    Racquel stand auf und warf eine bunte Münzmarke auf den Tisch.
    „Ich gehe jetzt, mich ebenfalls mit einem Gedanken zu tragen", sagte sie zornig. „Ob ich in ein Kloster eintreten soll oder nicht." Ihr Blick wandte sich in Friiyas Richtung. „Du wußtest das?"
    „Natürlich", lächelte Friiya. „Aber es war ein Vergnügen, dir zuzusehen, wie du dich so tapfer anstrengtest."
    Die Worte, die Racquel
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