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1138 - Triumph der Psioniker

Titel: 1138 - Triumph der Psioniker
Autoren: Unbekannt
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um diese Zeit mit beachtlicher Geschwindigkeit in geringer Höhe über die stillen Wasser der Südchinesischen See, mit Kurs auf die abgelegene Insel, auf der er seine Gefangenen untergebracht hatte. Er war beladen mit Gütern, die die Terraner für ihren Lebensunterhalt brauchten. Mit Hilfe seiner sechs Greifarme hielt er Proviant, Getränke, Kleidungsstücke und Behälter mit Desinfektionsmitteln fest an den Körper gepreßt. Es bereitete ihm keine Mühe, mehrere hundert Kilogramm mit sich herumzuschleppen. Seine Transportkapazität wurde dadurch noch nicht einmal zu einem Zehntel ausgeschöpft.
    Er war zur Nachtzeit in das Vorratslager eines großen Kaufhauses in einer fernen Stadt eingedrungen. Mittlerweile kannte er sich in den Sitten und Gebräuchen der Terraner aus.
    Er wußte, wo die Dinge zu finden waren, die er für seine Gefangenen benötigte.
    Im Grunde genommen war er mit sich und seiner Lage unzufrieden. Zweimal hatte er Gefangene gemacht - einmal in der kleinen Stadt in den tibetanischen Bergen, die sie Shisha Rorvic nannten, und ein zweites Mal in der terranischen Hauptstadt selbst, in Terrania, wohin sie ihn mit telepathischsuggestiven Aufrufen hatten locken wollen. Beide Male hatte er spontan und ohne viel Überlegung gehandelt. Er hatte sich mit den Gefangenen eine Last aufgeladen, die ihn in seiner Bewegungsfreiheit behinderte.
    Beweis: dieses Unternehmen, das allein dem Zweck diente, die gefangenen Terraner mit Lebensnotwendigkeiten zu versorgen.
    Seine wahre Aufgabe war, die Terraner davon abzuhalten, daß sie den Tendenzen der radikalen Vergeistigung anheimfielen. Er selbst wußte aus eigener Erfahrung, wie entsetzlich das Schicksal mit einem Volk verfuhr, das der Lockung einer körperlosen, nurgeistigen Existenz nicht genug Widerstand leistete. Die mächtige Zivilisation der Maahks war zerfallen und eilte dem Untergang entgegen, weil ein Teil des Volkes der Versuchung nicht hatte widerstehen können, das Bewußtsein vom Körper zu lösen und zum reinen Geist zu werden. Auf diese Weise waren jene entstanden, die sich Schatten-Maahks nannten, in Grek 336s Vorstellung jedoch längst keine Maahks mehr waren, weil sie die körperliche Identität ihres Volkes aufgegeben hatten. Zwischen den Schatten und den körperhaften Maahks, die sich als Fundamentalisten bezeichneten, war eine bittere Fehde ausgebrochen, die aufgrund der Überlegenheit der Schatten inzwischen dazu geführt hatte, daß nur noch zwei Dutzend Fundamentalisten überlebten. Er war einer davon, und er betrachtete es als seine heilige Aufgabe, Vergeistigungstendenzen zu bekämpfen, wo immer sie ihm begegnen mochten.
    Welche Rolle spielte es schon, daß das Schicksal seines Volkes ungezählte Jahrtausende in der Zukunft lag. Ein Zufall, eine Laune der Naturkräfte hatte ihn nach Terra und in die Vergangenheit verschlagen - fort vom Lachenden Planeten in der Andromeda-Stasis, auf dem er um ein Haar den Schatten zum Opfer gefallen wäre. Er war froh darüber, daß das Schicksal ihn verschont hatte - stolz auf seine körperliche Existenz. Und fest entschlossen, dafür zu sorgen, daß die Bewohner dieses Planeten von dem Leid verschont blieben, das sein Volk zerrissen hatte.
    Er war, mit anderen Worten, ein Freund der Terraner. Er bewunderte ihre eindeutige Körperlichkeit. Warum machte er sie dann zu Gefangenen? Er wußte es nicht, und die Inkonsequenz seiner Handlungsweise belastete ihn.
    Er bewegte sich über die Untiefen jenes Meeresabschnitts, den die Terraner den Spratly-Archipel nennen, und war nur noch ein paar Dutzend Kilometer von seiner Insel entfernt, als er den Impuls spürte. Er materialisierte unmittelbar in seinem Bewußtsein und verwandelte sich in einen Gedanken, der von Not sprach und nach Hilfe schrie. Grek 336 erstarrte. Die Mentalstimme, die in seinem Gehirn zu ihm sprach, war ihm vertraut. Es war dieselbe Stimme, die ihn nach Terrania gerufen hatte, und es wohnte ihr dieselbe drängende, suggestive Kraft inne.
    Der Zorn packte ihn von neuem. Da war sie wieder, die geistige Strömung! Da erfuhr er aufs neue, daß die Terraner noch weit davon entfernt waren, das Verderbliche aller Konzentration auf die körperlosen Kräfte des Geistes zu erkennen. Schlimmer noch! Der Impuls kam aus der Richtung, in der seine Insel lag.
    Er aktivierte den Flaterktor, den grünlich leuchtenden Energieschirm, der sich wie eine Blase um seinen Körper spannte. Dann tauchte er zischend ins Wasser und nahm mit bemerkenswerter Geschwindigkeit
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