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1132 - Hexenfalle Bamberg

1132 - Hexenfalle Bamberg

Titel: 1132 - Hexenfalle Bamberg
Autoren: Jason Dark
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an.
    Aus ihren offenen Mündern drang kein Laut, nicht einmal ein Atmen, so geschockt waren sie durch den Anblick der zerstörten Decke des Transporters.
    »Ich war es nicht!« flüsterte die Mörderin.
    »Wer dann?«
    »Habt ihr das nicht gesehen?«
    »Das ist Wahnsinn.« Der Sprecher wollte einsteigen, doch sein Kollege hielt ihn zurück.
    »Nein, nicht, Ralf, das hier ist verrückt. Das geht nicht mit rechten Dingen zu.«
    »Wie recht du hast!« bestätigte die Hexe.
    »Wir müssen Verstärkung anfordern.«
    Da waren sie sich einig, und sie wollten auch die Tür wieder schließen. Sie sahen die Bewegung nicht, aber Loretta fiel sie auf, denn ihr Helfer löste sich aus dem toten Winkel und griff an…
    ***
    Es ging so schnell, daß die beiden Männer keine Chance bekamen, der lebensgefährlichen Attacke auszuweichen. Sie sahen etwas, das sie nicht begreifen konnten. Vor ihnen flatterte das Monstrum in die Höhe. Die breiten Schwingen mußten ihnen wie Decken vorkommen, die blitzartig zuschlugen.
    Loretta Lugner hatte sich von ihrem harten Sitz erhoben und sich dabei gedreht. Ihr Blick fiel nach draußen. Die Uniformierten waren zu Puppen geworden, die jemand mit Wucht zu Boden geschleudert hatte. Derjenige, der Ralf hieß, lag im Straßengraben und war in das dort hineingewehte Laub gefallen.
    Sein Kollege kniete breitbeinig auf dem Boden. Die Waffe hielt er gesenkt, er war nicht mehr in der Lage zu schießen, denn die harten Schwingen oder was immer es auch gewesen war, hatten ihm die Kopfhaut und auch die an der Stirn aufgerissen. Aus den Haaren und von der Stirn her rann das Blut in seine Augen.
    Der Mann jammerte zum Steinerweichen. Gnade kannte der Dämon nicht. Er griff an, als Loretta den Transporter verließ. Da umfaßte er den Uniformierten mit seinen Schwingen. Er nahm Loretta die Sicht auf den Mann, aber sie sah, wie der Kopf des Monstrums zweimal nach vorn und zurück ruckte. Danach stieß er den Polizisten weg und drehte sich um.
    Sein Maul war blutig. Sogar in die dunklen Augenhöhlen schien so etwas wie Leben hineingeraten zu sein.
    Der Polizist aber kippte zur Seite. Er war tot. Sein Hals schwamm im Blut.
    »Ja, du bist gut!« flüsterte Loretta. Sie war noch nicht ganz frei, aber auch die Handschellen würde sie sehr bald loswerden, das stand außer Frage. »Jetzt noch der andere.«
    Es war der Mann mit dem Namen Ralf, den der Treffer benommen bis in den Straßengraben und in das feuchte Laub hineingeschleudert hatte. Er schien trotzdem seinen Namen gehört zu haben, denn er richtete sich wenig später auf.
    Der kleine Killer-Drache fuhr herum.
    Ralf sah ihn. Ihm wurde bewußt, in welcher Gefahr er schwebte. Und er sah auch seinen toten Kollegen.
    Plötzlich riß er die Waffe hoch. Er brauchte sie nicht mehr durchzuladen, hielt sie mit beiden Händen fest und schoß. Er feuerte in den Drachen hinein, der ihn aus dem Stand heraus angriff. Drei Kugeln fing sich der Dämon. Die Einschläge konnten ihn nicht stoppen. Außerdem prallten sie an seiner Drachenhaut ab wie an Beton.
    Krallen zerfetzten die Arme des Polizisten, bevor sie in die Höhe geschleudert wurden. Die Waffe trudelte ihm aus der Hand. Sie landete irgendwo im Graben und war für ihn nicht mehr erreichbar.
    Ein gurgelnder Schrei entwich der Kehle des Polizisten. Der kleine Drache stand vor ihm. Er hatte noch nicht genug. Er riß den Mann wie ein Spielzeug in die Höhe, breitete seine Schwingen aus und hob mit seiner Beute ab.
    Loretta lief einige Schritte nach vorn. In ihren Augen lag jetzt ein wilder Glanz. Sie wußte, daß die alten Zeiten zurückkehren würden, und sie schaute fiebernd zu, wie ihr Helfer mit seiner Beute in die Höhe flog.
    Angehalten hatten sie auf einer wenig befahrenen Straße, die dazu noch durch eine einsame und waldreiche Gegend führte. Das Laub der Bäume war bereits herbstlich gefärbt und schien in Flammen zu stehen. Rot, gelb, braun - die Farben wechselten sich in einem bunten Kaleidoskop ab.
    Der Drache jagte mit seiner Beute in einen der Bäume hinein. Seine Wucht war ungeheuer. Nicht so starke Äste brachen zusammen. Zweige bogen sich. Laub wurde abgerissen und trudelte dem Boden entgegen, und Loretta hörte einen gellenden Schrei. Sie sah das Zucken des Drachenkörpers, der sich mit seinen Fußkrallen den nötigen Halt geschaffen hatte. Seine Hände aber stießen vor und zurück, und sie wußte, daß sie eine Beute hielten.
    Dann war es plötzlich ruhig. Nach einem letzten Rascheln löste sich der
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