Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
113 - Gebeine aus der Hexengruft

113 - Gebeine aus der Hexengruft

Titel: 113 - Gebeine aus der Hexengruft
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
In
Wirklichkeit kam es mir nur darauf an, als einziger die Wahrheit zu besitzen
und sie voll ausnutzen zu können. In jener Nacht, als Peggy Langdon sich
entschloß, sich mal die Kapelle aus der Nähe anzusehen, war ich auch dort und
sah, wie sie davonlief, ich beobachtete sie, dann drang ich ein - ich öffnete
die Gruft und nahm das Kästchen an mich, damit erlöste ich den verfluchten
Geist, der in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt war. Cynthia Maniot suchte
sich selbst den Leib, den sie für richtig hielt. Sie holte in jener Nacht zum
ersten Mal Ellen Radnor zu sich, riß sie aus dem Traum, einen Tag später kam
sie freiwillig - mit ihren Freunden - das war nicht vorgesehen - oder doch: ist
es das, was wir Schicksal nennen...?“
    Ein Mann befaßte sich mit Dingen, ohne zu
ahnen, daß sie ihn aushöhlten und selbst vernichteten.
    „Nun wird mir manches klar“, sagte Larry mit
fester Stimme. „Aber eins verstehe ich immer noch nicht: Warum wollten Sie
Peggy Langdon umbringen?“
    „Sie - Cynthia Maniot - verlangte es von mir.
Ich war ihr ausgeliefert und sie mir. Ich mußte ihr irgendwie - ebenbürtig
sein. Was bedeutet ein Mord bei vielen, die noch folgen würden? Ich mußte
beweisen, daß ich zu ihr gehörte, daß ich würdig war, eingeweiht zu werden in
das Grauen, das sie einst beschworen - hören Sie mir gut zu, Brent... das
Kästchen, ich habe es bei mir, ich habe es gehütet wie meinen Augapfel. Sie
müssen Ellen Radnor suchen - und es in ihrem Beisein öffnen. Philemanus hat
geschrieben, daß das Heilige Feuer sich erst dann voll entwickeln würde, wenn
Cynthia Maniot einen neuen Leib gefunden habe. Dann sei die Gefahr am größten,
daß schon vieles geschehen sein könnte, aber auch die Chance am größten, ihren
armen, verwirrten Geist, den Satan sich zunutze macht, zu befreien, denn er,
Philemanus, sei überzeugt davon, daß Cynthia Maniot in ihrer Verzweiflung und
Todesangst nicht mehr im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte die Mächte der
Finsternis beschwor. Man müsse ihr helfen - nur das Feuer anwenden - alle
anderen Waffen - versa ...“
    Mitten im Wort war es zu Ende.
    Dr. Jack Kilroy war tot.
    „Ich habe es mir gedacht, sagte da die eisige
Stimme von der Tür her und ihre Köpfe flogen herum. „Er war ein Schwächling, er
würde aufgeben:“
    Ellen Radnor trat über die Schwelle ins
Zimmer.
     
    ●
     
    Sie hatten sie nicht kommen hören!
    Nun war sie da, wie ein Pilz, der lautlos aus
dem Boden aufschießt.
    Sie trat blitzschnell vor, auf die Tasche zu,
die neben dem Sessel stand, in dem Kilroy ursprünglich nach seiner Ankunft
Platz genommen hatte.
    Larry Brent und Morna reagierten in der
gleichen Sekunde.
    Viele gemeinsame Abenteuer, die sie
erfolgreich überstanden hatten, trugen dazu bei, daß sie sich oft ohne ein Wort
zu verlieren, verstanden. Ihre Reaktionen ergänzten sich in diesem Augenblick.
    Larry stand der Tasche näher als die
Schwedin. Er warf sich wie ein Raubtier auf seine Beute.
    Morna packte im gleichen Moment Ellen Radnor
beim Arm und riß sie herum.
    Ellen Radnor warf mit einem heiseren
Aufschrei ihren Kopf herum. Ihre Hände legten sich wie Stahlklammern um Mornas
Hals. Die Schwedin wehrte sich verzweifelt. Sie kannte mehrere wirksame Tricks,
um sich aus einer solchen Situation zu befreien.
    Aber - sie wirkten nicht!
    Ellen Radnor stand wie ein Fels und ließ sich
nicht abschütteln. Mornas Gesichtsfarbe veränderte sich. Die Luft wurde ihr
knapp.
    Die Schwedin versuchte die Finger um ihren
Hals zu lösen. Vergebens! Hart und unerbittlich drückte Ellen Radnor alias
Cynthia Maniot zu.
    Larry perlte der Schweiß auf der Stirn, und
er begriff, wieso vier Menschen nichts gegen diese Kraft hatten ausrichten
können.
    Der Körper reagierte nicht auf Schmerzen. Man
konnte auf ihn einschlagen, auf ihn losstechen. Er war eine einzige gefühllose,
nicht zerstörbare Masse, solange der teuflische Geist Cynthia Maniots ihn
beherbergte.
    Und selbst wenn es gelang, diesen Körper zu
vernichten, mit gezielten Schüssen aus der Laserwaffe ernsthaft zu beschädigen,
dann würde es nicht Cynthia Maniot sein, die starb. Ellen Radnor, von der der
unselige Geist Besitz ergriffen hatte, würde getötet werden. Cynthia Maniot
aber konnte sich jederzeit einen neuen Wirtskörper aussuchen.
    Larry riß die schwarze Ledertasche auf.
Zwischen Medikamentenschachteln und ärztlichen Utensilien lag das schwarze
Kästchen. Es fühlte sich an wie gepolsteres Leder. Der Deckel war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher