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1126 - Der Psi-Trust

Titel: 1126 - Der Psi-Trust
Autoren: Unbekannt
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Strahlwaffe auf ihn richtete.
    Der Raumfahrer zögerte nur kurz, dann landete er vor dem Fremden, klappte den Druckhelm seines SERUNS zurück und fragte: „Wer bist du?"
    Der Fremde hustete. Da er keinen Schutzanzug trug, sondern nur zerfetzte und angekohlte Zivilkleidung, mußte er einiges durchgemacht und dabei mehr Rauch geschluckt haben, als seiner Gesundheit zuträglich war.
    „Das spielt keine Rolle", sagte er schließlich mit rauer Stimme. „Ich brauche deinen SERUN!" Er winkte mit dem Strahler.
    Thorne wich einen Schritt zurück.
    „Warum?" fragte er verblüfft. „Ich kann dich von hier wegbringen."
    Der Mann schüttelte den Kopf.
    „Ich will nicht weg. Ich brauche deinen SERUN, um an etwas heranzukommen, damit ich es zerstören kann. Es hat genug Unheil angerichtet und wäre fähig, die Zukunft der Menschheit zu vernichten." Abermals hustete er. Sein Gesicht lief blaurot an dabei.
    Thorne war verwirrt. Er ahnte, daß das, wovon der Fremde sprach, •mit dem identisch war, das er suchte, doch er fragte vergeblich, was es sei und wie er darauf gekommen war, es zu suchen oder ob er nicht nur die Erfüllung des ihm vorbestimmten Schicksals gesucht hatte und alles andere Zufallsergebnisse waren.
    „Zieh den SERUN aus!" befahl der Fremde. „Um der Menschheit willen, gib mir deinen SERUN! Ich brachte es hierher, weil mein Geist in Versuchung gebracht wurde. Erst hier vermochte ich wieder klar zu denken und mir meiner Verantwortung bewußt zu werden.
    Ich muß das Gerät vernichten, bevor die gesamte Realzeit durch ein Flickwerk aller Zeitepochen ausgetauscht wird."
    „Das Gerät?" wiederholte Thorne. „Ist es verantwortlich für die Zeitwallbrüche? Aber wie kamst du mit ihm hierher?"
    Der Fremde stöhnte und wankte, doch dann hatte er sich wieder in der Gewalt.
    „Na, schön!" stieß er hervor. „Obwohl ich nicht viel Zeit verlieren darf, wenn der Magmastrom mir nicht den Weg abschneiden soll. Ein Versucher flüsterte mir ein, wo ich das Gerät finden würde - und er sagte mir auch, daß ich damit tief in die Vergangenheit gehen könnte. Diese Versuchung war zu groß für mich, denn zu lange schon hatte ich eingesehen, daß meine heimlichen Versuche, eine Zeitmaschine zu bauen, erfolglos bleiben mußten, weil ich nicht das Genie bin, das ich einmal zu sein gedacht hatte.
    Von dem von ES gesandten Wesen hatte der Versucher erfahren, wie das Gerät bedient werden muß. Ich kam also damit hierher. Aber dann fing ich Funksprüche von TSUNAMI-38 auf, des Schiffes, mit dem du gekommen warst, nehme ich an, und ich begriff, daß das Gerät eine Art Pol ist, das immer mehr Teile der Realzeit in die Vergangenheit ziehen wird. Deshalb muß ich es vernichten."
    Er winkte mit der Strahlwaffe.
    „Und jetzt zieh deinen SERUN aus - oder ich werde auf dich schießen!"
    Diesmal gehorchte Thorne. Er glaubte dem Fremden, obwohl er die Zusammenhänge nur teilweise begriff. Der Mann handelte nicht aus Egoismus, sondern im Interesse der Menschheit. Zumindest war er davon überzeugt.
    Hastig streifte der Fremde sich den SERUN über, befestigte den Rückentornister und streckte dann die Hand nach der Kette mit der ID-Kapsel aus, die um Thornes Hals hing.
    „Gib mir auch das!" forderte er. Ein müdes Lächeln umspielte seine Lippen. „Ich nehme an, man wird es nach rund dreihundert Millionen Jahren finden - und du bist nur deshalb hierher gekommen, weil du glaubtest, an diesem Ort im Devon umgekommen zu sein.
    Und du mußtest hierher kommen oder gekommen sein."
    Er winkte mit der freien Hand, dann startete er routiniert und flog auf den Abhang eines feuerspeienden Vulkans zu, über den wabernde Lavaströme rannen.
    Konda Thorne sah ihm blinzelnd nach. Er sah, wie der Fremde hinter einer Rauchwand verschwand und wie es kurz danach mehrmals aufblitzte, als er mit der Strahlwaffe auf etwas schoß.
    Im nächsten Moment erfolgte eine verheerende Explosion. Tausende Tonnen Gestein lösten sich vom Steilhang, unter dem der Fremde sich befinden mußte, und sanken donnernd und tosend in die Tiefe. Sie erstickten die Lavaströme, als sie sie unter sich begruben.
    „Mein Gott!" stammelte Thorne.
    „Was hältst du da für Reden!" dröhnte in seinem Rücken eine lautsprecherverstärkte Stimme auf - die Stimme Vahjom Abusirs.
    Thorne wandte sich um und sah eine Space-Jet in etwa zwanzig Metern Entfernung landen. Er rannte auf die sich öffnende Schleuse zu und wischte sich dabei die Tränen aus dem Gesicht...
     
    *
     
    Homer G. Adams
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