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1123 - Der Terror beginnt

1123 - Der Terror beginnt

Titel: 1123 - Der Terror beginnt
Autoren: Jason Dark
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hingenommen und nur genickt. Jetzt weiß ich aber nichts mehr, das dir weiterhelfen könnte.«
    »Danke, das war schon viel.«
    »Jetzt bist du hier nach Lauder gekommen, um den Killer mit der Säge zu suchen, nicht wahr?«
    Ich strich über mein Gesicht. »Du wirst lachen, aber so ähnlich ist es schon.«
    »Darf ich nun fragen, was dich überhaupt auf die Spur gebracht hat? Bisher ist ja alles sehr geheimnisvoll gelaufen.«
    Ich mußte den faden Geschmack im Mund loswerden und trank das Glas mit dem Saft leer. »Ein Traum, Terrence. Ich habe diesen Killer mit der Kettensäge im Traum gesehen. Und ich sah auch den See und das Haus. Dieser Traum hat sich wiederholt. Er war nicht nur ein flüchtiges Erlebnis des Unterbewußtseins. Ich durchlitt ihn mehrmals. Es war für mich wie eine Botschaft.«
    »Ja, das verstehe ich«, sagte Bull. »Nur - wie bist du gerade hier auf Lauder gekommen?«
    »Auch das kann ich dir erklären. Ich weiß ja, daß du schweigen kannst. Dieser Killer mit der Kettensäge sah aus wie mein Vater. Ja, er hatte das Gesicht meines toten Vaters.«
    Terrence Bull sagte nichts. Wie versteinert hockte er auf seinem Platz. Ich konnte zuschauen, wie sein Gesicht immer blasser wurde und er dabei den Kopf schüttelte. Er öffnete den Mund, ohne etwas zu sagen. Nur sein Atem zischte über den Tisch hinweg.
    »Dein Vater ist doch tot«, brachte er schließlich unter großen Mühen hervor.
    »Eben.«
    »Der Horror müßte eigentlich vorbei sein.«
    »Das meine ich auch.«
    Bull schüttelte den Kopf. »Ich habe es mir gedacht. Ich habe es mir fast gedacht, aber ich habe mit keinem Menschen darüber gesprochen. Für mich war es ein Gefühl, nicht mehr und nicht weniger. Allerdings ein sehr starkes. Irgendwie kam es mir in den Sinn, daß dieser Mord und auch seine Hintergründe nicht normal waren. Durch dein Erscheinen hier, John, habe ich den Beweis erhalten. Es steckt mehr dahinter. Eine Traumgestalt, die es nicht nur im Traum gibt, sondern auch in der Realität. Himmel, wie soll das alles enden?«
    »Ich kann es dir leider nicht sagen. Es wird eine Zeit dauern, bis ich die Zusammenhänge erkenne. Aber es macht mich verrückt, daß wieder mein verstorbener Vater mit ins Spiel gekommen ist. Als wäre er ein Mann voller Geheimnisse gewesen, die sich erst jetzt, nach seinem Tod, Stück für Stück lüften. Ich bin gespannt, was mich noch alles erwartet.«
    »Vielleicht hast du recht, John, was die Beurteilung deines Vaters angeht.«
    »Meinst du?«
    »Ich sehe keine andere Möglichkeit. Du hast doch mit Zombies zu tun und deshalb…«
    »Nein, Terrence, das ist der falsche Weg. Mein Vater ist nicht als lebender Toter aus dem Grab gekommen. Ich muß da schon nach einer anderen Lösung suchen.«
    »Wie könnte die aussehen?«
    »Es gibt ein Zwischenreich. Es gibt Kräfte, die das Jenseits und das Diesseits zusammenhalten. Ich habe da meine Erfahrungen gemacht. Ich weiß auch nicht, wer dahintersteckt…«
    »Du hältst deinen Vater für absolut unschuldig.«
    »Ja.«
    »Dein Problem, John.«
    »Bitte.« Ich beugte mich halb über den Gartentisch. »Du hast meinen alten Herrn doch auch gut gekannt. Ist dir an ihm mal irgend etwas Unredliches aufgefallen? Oder hat er sich anders benommen? Ist er aus der Norm geglitten, wie ich immer?«
    »Nein, John, aber du weißt selbst, was geschehen ist, als deine Eltern starben. Auch das haben wir nicht vergessen können. Ein Rest muß wohl geblieben sein.«
    Ich wollte es nicht eingestehen und schüttelte den Kopf. »Aber so schrecklich?«
    »Wer weiß schon, was tatsächlich in einem Menschen vorgeht. Wir leben zwar hier auf dem Land, aber auch wir bekommen unsere Erfahrungen, wenn wir älter werden. Und Lauder hat sein Schicksal in den Jahren erlebt, das weißt du selbst. Denk an den Tod des Kollegen McGrath. Denk an viele andere Dinge, die hier oder im näheren Umfeld geschehen sind. Wenn man danach geht, ist alles möglich.«
    »Vielleicht hast du recht. Aber ich will es nicht akzeptieren, verstehst du?«
    »Klar, weil du befangen bist.«
    »Auch das.« Mein Glas war leer, ich blickte Terrence Bull an und stand auf. »Es war gut, mein Lieber, daß ich zu dir gekommen bin. Es hat mich einerseits ein Stück weitergebracht, andererseits aber auch verunsichert. Wie dem auch sei, ich werde versuchen, den Fall aufzuklären.«
    »Ja, tu das, John. Aber sei auf der Hut. Kettensägen können verdammt schlimm sein.«
    »Ich weiß es.« Dabei brauchte ich nur an die letzte Nacht zu
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