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1118 - Der Admiral und der Silberne

Titel: 1118 - Der Admiral und der Silberne
Autoren: Unbekannt
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befinden."
    „Was noch?"
    Damit wäre begründet, warum sich Pedel R Manes, der weise Anschmitenchef, noch nicht blicken ließ. Natürlich hätte er von seinem Schiff herüberkommen können, aber so etwas traue ich ihm nicht zu. Dann hätte er uns gleich ins richtige Boot bringen lassen.
    Was meinst du zur Diagnose des kleinen Beta?"
    „Ich werde Ihre Meinung sogar ergänzen und behaupten, daß die Flotte während unseres Abenteuers Fahrt aufgenommen hat. Wahrscheinlich ein Alarmstart nach Noschenhews Forderung. Es sind nur ein bis zwei kleine Ringschiffe zurückgeblieben; andernfalls wäre der Silberne längst erschienen. Pedel R Manes, der auf mich einen guten Eindruck machte, hätte sich bestimmt sehen lassen."
    „Alarmstart!" wiederholte Pinelli gedehnt. „Wenn das so ist, dürfte die alte SODOM schon im freien Raum stehen, wahrscheinlich in Begleitung des Tenders. Wir sind knapp zwanzig Lichtjahre von seinem Standort entfernt. Das könnte hinhauen."
    „Oder andere Schifflein sind erschienen, große und kleine, schöne und häßliche", äußerte Beta belustigt. „Warum soll man ausgerechnet die SODOM verfolgen?"
    „Diese Wahrscheinlichkeit ist am größten", sinnierte Callamon. „Passal kann, wenn er Glück gehabt hat, den Standort der blauen Riesensonne gefunden haben. Meines Wissens gibt es weit und breit keine andere Sonne dieser Größenordnung und Leuchtkraft. Wenn der Ausbruch gelungen ist..."
    „Dann hat er sofort Kurs auf den Überriesen genommen", vollendete Pinelli den Satz.
    „Ich kenne ihn! Er hat auf keinen Fall abgedreht, um in Ruhe nach anderen Einheiten der Galaktischen Flotte zu suchen. Fister Vasse wird sich mit der SCHNEEWITTCHEN hoffentlich rechtzeitig abgesetzt haben."
    Callamon stand auf und schritt zur Tür hinüber. Irgendwie blicklos schaute er auf das dunkle Material.
    „Warten wir es ab. Wenn Passal schon so wagemutig war, unseretwegen den blauen Stern anzufliegen, so sollte er schlau genug sein, die Finger von den Feuerknöpfen zu lassen. Ein laufendes Gefecht hält die SODOM nicht mehr durch. Es erfordert ständige Manöver im äußersten Hochschubbereich. Auf einen Breitseitenabtausch kann er sich schon gar nicht einlassen, dafür sind seine Schutzschirme zu wackelig. Wir sollten nun ruhen. Wir werden noch all unsere Kräfte brauchen."
     
    *
     
    Das Anschmitenschiff hatte wenige Minuten nach dem Meinungsaustausch Fahrt aufgenommen, das System verlassen und einen großen Flottenverband angesteuert. Es war die soeben zurückgekehrte Armadaeinheit 2221.
    Beim anschließenden Übersetzen mit einem Beiboot hatte Callamon erstmals wieder den Begriff „Kokokock" gehört.
    Nach der Einschleusung in die KADARRATANG hatten die Anschmiten ihren Dienst erfüllt. Umprogrammierte Armadamonteure, allein Noschenhew hörig, hatten die Bewachung übernommen.
    Die Terraner und Haff trugen ihre Monturen, zu denen Noschenhew „Schutzanzüge" gesagt hatte. Callamon war entschlossen, im schlimmsten aller Fälle einen Ausbruchsversuch zu wagen. Haff beteuerte immer wieder, ein Beiboot der Anschmiten fliegen zu können.
    Soweit war es aber noch nicht. Noch schien man nicht in unmittelbarer Lebensgefahr zu befinden.
    Sie schritten über einen weiten, leichtgekrümmten Gang. Hinter ihnen schwebten die Armadamonteure mit schußbereiten Waffen.
    Vor einem aufgleitenden Schleusenschott blieb CC stehen.
    „Ruhe bewahren", bat er. „Haff, du hältst dich zurück."
    In dem großen, von Geräten übersäten Schaltraum, hielten sich einige Anschmiten auf.
    Auf einem Pult stand ein großer Translator.
    CC verharrte im Schritt. Haff baute sich hinter ihm auf. Pinelli und Beta umklammerten ihre ausgeklinkten Druckhelme.
    Pedel R Manes war ebenfalls anwesend. Er starrte auf einen großen Bildschirm, auf dem die blaue Riesensonne überdeutlich zu sehen war.
    Seine Armadaflamme irrlichterte in der Strahlung des Schirmes. Niemand sprach ein Wort.
    Pedel drehte sich abrupt um. Seine kleinen, schwarzen Augen schienen zu funkeln, und sein rüsselartiger Mundfortsatz kräuselte sich, daß einige Zähne zu sehen waren.
    Lächelte er, oder war es ein Symbol des Zorns? Callamon entschloß sich, dem prüfenden Blick standzuhalten. Ihm war klar, daß man auf Noschenhew wartete.
    Der Silberne kam aus einem Nebenraum; hastig und zornsprühend. Mindestens zehn große Armadamonteure begleiteten ihn. Die Lage spitzte sich zu.
    Diesmal hielt Callamon den Mund und ließ die Dinge auf sich zukommen.
    „Unfähig,
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