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1118 - Der Admiral und der Silberne

Titel: 1118 - Der Admiral und der Silberne
Autoren: Unbekannt
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die Masse seines Ringschiffs eine relativ geringe Fahrt besessen hatte. So konnte er seine Ausweichkurve kleiner halten und wurde nicht, wie es bei höheren Fahrtstufen zwangsläufig der Fall gewesen wäre, in den Glutball hineingetrieben.
    Tadatoshis schnelle Raumjäger waren schon vor dem Transformschuß aus den Hangars gerast. Sie schössen mit flammenden Triebwerken in den Raum hinaus, hielten sich weit von der künstlichen Sonne entfernt und gingen erst dann auf Zielkurs, als der planetengroße Glutball allmählich seine größte Ausdehnung erreichte.
    „Nicht in das Atomfeuer sehen. Alle Filter vorschalten", gab Tadatoshi durch. Er war entsetzt! Nie zuvor hatte er einen Transformbeschuß erlebt. Die Wirkung war theoretisch bekannt gewesen, aber in der Praxis sah es ganz anders aus. Wenn ein Schiff annähernd getroffen wurde, konnte es kein Entkommen mehr geben.
    Die Funkverbindung riß ab. Die strahlende Sonne dehnte sich immer noch aus. Hier und da lohten dunkelrote Flammenzungen aus der expandierenden Gaswolke hervor.
    Es dauerte über eine Viertelstunde, bis die Fernortung der SODOM die beiden Anschmitenraumer gefunden hatte. Sie hatten sich vereint, aber die Kommandanten schienen unschlüssig zu sein. Eins der Schiffe war beschädigt. Ein Goon-Block qualmte dunkelrot.
    Allmählich kam die Funkverbindung wieder in Gang. Die Piloten der fünf Neunerstaffeln meldeten sich nach und nach.
    „Verjagen!" ordnete Tadatoshi an. „Schießt mit den Bugkanonen haarscharf an den Schiffen vorbei. Wenn sie schlau sind, merken sie, daß wir es nicht ernst meinen - noch nicht!"
    Das Impulsfeuer der Jägerkanonen irrlichterte durch den Raum. Tadatoshi schoß durch den Hohlraum eines Anschmitenschiffs hindurch.
    Das schien den Ausschlag zu geben. Die Anschmiten nahmen Fahrt auf, verzichteten auf jede Gegenwehr und verschwanden in der Schwänze des Alls. Weit hinter ihnen verglühte die Kunstsonne zu feurigen, weiterhin expandierenden Nebeln.
    Die fünfundvierzig Jäger hatten die fliehenden Anschmiten begleitet, bis sie im Hyperraum verschwunden waren. Nun befanden sie sich auf dem Heimflug. Die kleine rote Sonne war nur noch als Scheibchen auszumachen.
    Tadatoshi schaltete auf Hyperkom und rief die SODOM an.
    „Chef Abfangjäger an Kommandant: Wie sieht es bei euch aus? Braucht ihr Hilfe?"
    Die Antwort kam von Hefton Ridley, dem Ersten Kosmonautischen Offizier.
    „Hebe dir deine Witze für eine spätere Gelegenheit auf. Die fliehenden Anschmiten haben noch einen Kodebefehl abgestrahlt. Seitdem gehen an Bord des Tenders überall atomare Thermobomben hoch. Vasse und seine tausendfünfzig Leute fliehen in die SODOM. Der Tender ist nicht mehr zu halten. Die Druckwellen der gasgefüllten Räume zerfetzten alle Schotte. Außerdem droht ein Atombrand. Die Armadamonteure opfern sich selbst. Nun kennen wir Noschenhews Sicherheitsvorkehrungen!"
    „Wenn ich das gewußt hätte, wären unsere Strahlschüsse im Ziel gelandet."
    „Das hatten einige Leute gleich geraten, aber da war Callamons Befehl. Passal konnte sich auch nicht darüber hinwegsetzen. Das ist nun alles zu spät. Du bleibst mit deinen Jägern im Raum und fliegst Sicherung. Koronicz startet soeben mit den großen Beibooten. Haltet uns den Rücken sauber; mehr könnt ihr jetzt nicht tun."
    „Und die riesigen Vorräte des Tenders?" schrie Iguchi außer sich. „Die speziell für uns eingelagerten Ersatzteile und Treibstoffe?"
    „Die gehen mit hoch. Wir sind froh, wenn wir noch heil abheben können."
    Die Verbindung war unterbrochen. An Bord der Jäger herrschte größte Bestürzung.
    Als sie nahe dem Tender ankamen, zuckten schon Stichflammen aus dessen Kommandokuppel. Überall auf der weiten Stahlplattform bildeten sich glutflüssige Krater.
    Die SODOM hob in letzter Sekunde ab und raste mit Vollschub in den freien Raum hinaus. Die Jäger und ausgeschleusten Space-Jets folgten ihr.
    Weit hinter ihnen zerbarst ein unersetzbares Versorgungsschiff in weißer Glut. Wieder bekam die rote Sonne Konkurrenz.
    Tadatoshi schleuste als letzter Pilot ein. Als die Luft in den Hangar strömte und die Innentore aufglitten, atmete er erleichtert auf. Die SODOM schien nicht erneut beschädigt worden zu sein.
    Dennoch war jedermann klar, daß sie kein vollwertiges Schiff mehr darstellte. Die schweren Beschußschäden waren so gut wie möglich repariert worden, aber zwei der zerschossenen Triebwerke waren nicht mehr einsatzbereit. Man hatte mehr als fünf Wochen benötigt, um das
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