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1116 - Projekt Zweiterde

Titel: 1116 - Projekt Zweiterde
Autoren: Unbekannt
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nicht, um das Gerät für die Anwendung in der Praxis freizugeben."
    „Der Großversuch wird stattfinden", erwiderte Kimba. „Es ist ja nicht mehr als ein Grundsatzexperiment, das da vorbereitet wird. Nur läßt es sich eben nicht durchführen, wenn nicht wenigstens einige Millionen Menschen daran teilnehmen."
    „Und wenn sie damit gefährdet werden?" entrüstete sich Matthew.
    „Laß es gut sein!" warf Earl ein. „Waringer würde niemals leichtfertig mit der Gesundheit von Millionen Menschen spielen. Um ganz sicherzugehen, schlage ich aber folgendes vor: Wir werden zwei dieser Mentamats in zwei Transmitter einbauen und den einen auf Aufnahme und Abstrahlung, den anderen auf Empfang und Materialisation von mentaler Energie schalten. Danach gehen wir in den Sendetransmitter und lassen ihn aktivieren.
    Ob sich im Empfangstransmitter etwas tut, ist dabei nebensächlich. Wichtig ist dabei nur, herauszufinden, ob sich der Vorgang schädlich auf Menschen auswirkt oder nicht."
    Der Professor fuhr sich mit den Fingern durch sein wolliges Kraushaar.
    „Das sehe ich ein, Freunde. Aber ob Waringer..."
    „Waringer wird das auch einsehen", sagte Duty.
    „Er muß es einsehen", erklärte Matthew hitzig.
    „Wir brauchen Waringer überhaupt nicht zu fragen", stellte Earl gelassen fest. „Der Test gehört zu unserer Aufgabe. Er ist ihr Abschluß. Vorher können wir sie nicht als abgeschlossen betrachten."
    Kimba Wogallah holte tief Luft, dann traf er seine Entscheidung.
    „Schließen wir einen Kompromiß! Ich lasse alles für den Test vorbereiten. Ihr beauftragt NATHAN, mit der Massenproduktion anzufangen - und ihr schlaft mindestens zwölf Stunden ununterbrochen, denn jetzt seid ihr nur zittrige Wracks. Danach führen wir den Test durch."
    „Das ist ein fairer Vorschlag", erwiderte Marge. „Nur noch eine Frage. Was ist, wenn der Test negativ verläuft?"
    „Dann setze ich alle Hebel in Bewegung, um die Produktion anzuhalten und die bereits hergestellten Mentamats einstampfen zu lassen", versprach der Professor.
     
    *
     
    „Ich warte in D-Raum sieben", ließ Waringer den Computer wissen, der ihm das Eintreffen von Lark Waldon und Berry Barrison gemeldet hatte.
    Er verabschiedete sich von Reginald Bull und suchte einen der sogenannten Dokumentarräume auf, die es im Hauptquartier der Kosmischen Hanse in nicht unbeträchtlicher Zahl gab und deren Installationen der diskreten Wort- und Bildaufzeichnung von Interviews dienten.
    Minuten später begrüßte Waringer die Kommentatoren und bewirtete sie mit einer bekannten irischen Whiskymarke, von der er wußte, daß sie sie bevorzugten.
    Als die Eiswürfel in den schweren Gläsern klingelten, kam er zur Sache.
    „Ich weiß, worum es sich handelt", erklärte er ohne Umschweife. „Sagt mir, was ich für euch tun kann!"
    „Wir brauchen harte Tatsachen, Geoffry", antwortete Berry. „Nicht nur schöne Worte, wie der Erste Terraner sie in seinem Aufruf gebraucht hat."
    Waringer prostete seinen Besuchern zu, nahm genießerisch einen kräftigen Schluck und sagte dann in seiner bedächtigen Art: „Ihr tut Tifflor unrecht, wenn ihr ihm den Gebrauch schöner Worte unterstellt, Freunde.
    Ein Aufruf ist schließlich keine wissenschaftliche Abhandlung und kann schon deshalb keine wissenschaftlichen Details enthalten, die ohnehin nur Fachwissenschaftler verstehen würden."
    „Die wir ebenfalls nicht sind, Berry", warf Lark ein. „Ich persönlich halte die Idee der Materialisation von mentaler Energie für visionär."
    Waringer verzog das Gesicht, als hätte er in einen sauren Apfel gebissen.
    „Nun, ob traumhaft oder nicht, diese Idee basiert auf fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen", erwiderte er. „Ich sehe nur im Moment keine Möglichkeit, euch harte Tatsachen vorzulegen. Die wird es erst nach dem gelungenen Versuch geben. Oder würdet ihr hyperphysikalische Berechnungen und Konstruktionsdaten als harte Tatsachen anerkennen?"
    „Selbstverständlich nicht", gab Berry zurück. „Wir könnten damit nichts anfangen, da wir keine Hyperphysiker sind. Ich dachte eher daran, daß wir einem Test beiwohnen könnten.
    Die benötigten Maschinen müssen doch getestet werden, nicht wahr?"
    „Das Grundsatzexperiment ist unser Test", erklärte Waringer. „Und zwar ganz einfach deshalb, weil die Materialisation von mentalen Energien nur beim gleichzeitigen Einsatz von Millionen Individuen funktioniert."
    „Das leuchtet mir ein", erklärte Lark.
    „Mir dämmert es allmählich auch",
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