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1114 - Der Fluch der Kosmokratin

Titel: 1114 - Der Fluch der Kosmokratin
Autoren: Unbekannt
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seine Bestandteile zusammengehalten wurden.
    Die widerstrebenden Gedanken in seinem Bewußtsein verwirrten ihn, und verwirrt kehrte er zurück in sein Quartier, um sich auf den beginnenden Arbeitseinsatz an der Kontrolle des Drugun-Umsetzers vorzubereiten.
     
    2.
     
    Aus der Nähe wirkte das Konglomerat der Virenfragmente, die nach dem Willen der Kosmokraten zu einem neuen Viren-Imperium zusammengefügt werden sollten, weitaus weniger homogen, als es Rag Cornus aus der Ferne erschienen war. Quiupu hatte dem Autopiloten aufgetragen, den Ballon in die Nähe des Arbeitsfelds zu steuern. Auf dem großen Bildschirm des Kontrollraums, der sich nahe dem Zentrum des Fahrzeugs, unmittelbar neben der großen Halle mit dem Drugun-Umsetzer, befand, erschien das mächtige Gebilde als ein wirres Gewimmel von kugelförmigen Einzelteilen unterschiedlicher Größe. Wie eine unebene Wand von unermeßlicher Ausdehnung ragte das Gewirr der Bestandteile vor dem Montagehallen auf. In zwanzig Kilometern Entfernung war die schillernde Blase eines zweiten Ballons zu sehen, der denselben Sektor bearbeitete - angestrahlt vom Licht der fremden Sterne und dem geheimnisvollen Leuchten, das von der großen Materiewolke selbst ausging.
    Von der zentralen Konsole aus dirigierte Quiupu die komplexe Maschinerie des Fahrzeugs. Er rief akustische Befehle mit schriller Stimme in einer fremden Sprache.
    Rings um die Konsole herum waren die Arbeitsplätze der Terraner angeordnet. Sie verfolgten mit Hilfe von Meß- und Nachweisgeräten die Tätigkeit der Aggregate, die der Virenforscher aktiviert hatte. Ein Großteil der Überwachungsarbeit wurde von Computern geleistet. Aber die Wirkungsweise der Maschinen war komplex, und ihre Abstimmung aufeinander hing von stetig variierenden Faktoren ab, so daß die Virenforscher von allem Anfang an geplant hatten, neben den Computern auch organische Überwacher einzusetzen. Sie wären von den umliegenden bewohnten Welten rekrutiert worden, wenn der Zufall nicht die Staubmenschen von der BASIS nach Srakenduurn geführt hätte.
    Quiupus Maschinen erzeugten hyperenergetische Felder, mit deren Hilfe Materie aus den Tiefen der galaktischen Staubwolke abgesaugt und ins Innere des Viren-Imperiums geleitet wurde. Der Vorgang war optisch beobachtbar, wenn auch nur mit Mühe, da die Wolkenmaterie eine äußerst geringe Dichte besaß. Aber hier und da bildeten sich Schlieren, entstanden hauchzarte Nebelfetzen, die mit bedeutender Geschwindigkeit auf die Ansammlung von Virenfragmenten zurasten und zwischen ihnen verschwanden.
    Wenn das Werk vollendet war, würde es die gesamte Substanz der Wolke Srakenduurn enthalten - als Klebmasse, die die Fragmente zusammenhielt wie Chips eines Computers.
    Quiupu hatte von den Funktionen des Viren-Imperiums gesprochen. Seine Aufgabe würde das Verwerten und Umsetzen von Informationen sein. Es diente als Datenspeicher für die Kosmokraten, die nur hier Antworten auf die komplexen Fragen finden konnten, die bei der Auseinandersetzung mit den destruktiven Mächten des Kosmos auftauchten. Ein Computer mit einem Durchmesser von fünf Lichtstunden - so groß wie das gesamte Solsystem! Der menschliche Verstand sträubte sich gegen den Versuch, Informationsfülle und kombinatorische Kapazität eines derartigen Giganten zu begreifen.
    Und doch, sagte der Virenforscher, sei die neue Version des Viren-Imperiums ein lächerlicher Zwerg im Vergleich mit dem ersten Imperium, das den Kosmokraten vor vielen Millionen Jahren zur Verfügung gestanden habe. Es solle so groß gewesen sein wie eine ganze Galaxis. Viel mehr wußte er nicht darüber - nur daß das erste Viren-Imperium durch eine katastrophale Explosion, an deren Folgen das Universum noch heute litt, verlorengegangen war.
    Rag Cornus starrte gedankenverloren auf die Anzeigen seiner Nachweisgeräte. Es waren Augenblicke wie dieser, in denen ihm aufging, wie lächerlich alles Gerede von der Größe des Menschen und dem Stolz des Menschengeschlechts war. Er fühlte sich wie ein armseliger Staubflitter im Angesicht der unglaublichen Vorgänge, die sich vor seinen Augen abspielten.
    Dann sah er, daß eine Lichtmarke zu wandern begonnen hatte und daß ihre Farbe sich veränderte - von rot nach gelb, von gelb nach grün...
    Gefahr!
    „Flußdichte steigt!" rief er Quiupu zu.
     
    *
     
    Der Virenforscher schrie einen Befehl. Die Lichtmarke zitterte, schwankte zwischen türkis und grün - und wanderte weiter.
    „Ohne Wirkung", rief Rag. „Flußdichte
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