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1102 - Assungas Blutfalle

1102 - Assungas Blutfalle

Titel: 1102 - Assungas Blutfalle
Autoren: Jason Dark
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nicht, wo es geendet hätte, aber eure Freunde Cathy und Eric können euch später sagen, was sie durchgemacht haben. Das war nicht eben nett. Sie wollten Blut trinken. Nicht nur das von Tieren, auch einen Menschen hat Cathy angegriffen. Obwohl ihr und Eric die Vampirzähne fehlen, die ja so typisch sind, steckte die Gier nach dem Blut der Menschen in ihnen.«
    Ich legte eine Pause ein und überließ die vier zunächst einmal sich selbst. Glenda redete dann auf sie ein, während ich mir schon die Marken zurechtgelegt hatte. Cathy schaute mir dabei zu. Eric stand bei seinen Freunden aus der Clique.
    »Wollen Sie die Marken vernichten, John?«
    »Natürlich. Und deine Freunde werden zuschauen.« Ich hatte mir schon einen großen Aschenbecher besorgt und die Marken hineingelegt. Auch hier hatte ich noch einmal am Klebstoff gerochen, aber nichts feststellen können. Der dünne Kleister war absolut geruchlos. Die Tücke befand sich in ihm.
    Suko stellte den Ascher auf den Schreibtisch und bat um Aufmerksamkeit.
    Ich übernahm wieder das Wort. »Ihr werdet jetzt sehen, daß ich euch nichts erzählt oder euch belogen habe. Diese Marken sind anders. Sie sind mit dem Keim des Bösen getränkt, und ihr werdet erleben, daß es dafür auch ein Gegenmittel gibt. Wo Licht ist, findet sich auch Schatten und umgekehrt.«
    Noch immer kam ich mir ein wenig wie ein Lehrer vor. Die jungen Leute staunten nicht schlecht, als sie sahen, wie ich das Kreuz hervorholte.
    »Irre!« flüsterte Trixy.
    »Echt cool!« meinte Earl Shannon.
    Ich lächelte innerlich, weil mir ihre Kommentare gefallen hatten. Sie bewiesen mir, daß sie noch nicht infiziert waren und sich nicht vor einem Kreuz fürchteten. Da hatte es sich Assunga wohl zu leicht gemacht.
    Jenny hatte noch eine Frage. Sie bewegte sich dabei unruhig von einem Fuß auf den anderen. »Wollen Sie die Marken anzünden und verbrennen?«
    »Auf eine gewisse Art und Weise schon. Allerdings nicht mit dem normalen Feuer.« Ich hielt das Kreuz hoch. »Jeder von euch ist über seine Funktion informiert, denke ich. Und dieses Kreuz hier ist ein besonderes. Ihr werdet es gleich sehen.«
    Sie hielten einen gewissen Abstand, was gut war. Dann sahen sie zu, wie ich das Kreuz auf die Briefmarken im Ascher legte, und sie erlebten die Reaktion.
    Das dünne Papier krümmte sich zusammen. Es wurde zu einer anderen Masse, und plötzlich waren auch die kleinen Flammen zu sehen, die wie winzige Spritzer wirkten. Sie huschten zuckend über die Marken hinweg. Der erste Rauch stieg zitternd in die Höhe und verbreitete seinen widerlichen Gestank.
    Ascheteilchen flogen durch die Luft, und wenig später war alles vorbei.
    »Das ist es gewesen«, sagte ich.
    Die vier Jugendlichen waren zurückgewichen. Sie hatten große Augen bekommen und waren blaß geworden. Wir gaben ihnen Zeit, sich von dem Anblick zu erholen, und Glenda spielte dabei die Betreuerin. Sie beruhigte die Jugendlichen mit gut gewählten Worten, während ich die Asche in den Papierkorb schüttelte.
    »Du hast sie überzeugt«, meinte Suko.
    »Das hoffe ich.«
    »Aber sie müssen heute nacht noch mitspielen.«
    »Das ist die Frage.«
    »Wieso?«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich das Risiko eingehen kann. Wenn Assunga merkte, daß sie keinen Erfolg gehabt hat, wird sie durchdrehen, und das will ich auch nicht.«
    »Aber wir sind dabei.«
    »Stimmt. Nur hat sie ihr Ziel eigentlich schon jetzt nicht erreicht. Wir könnten aufatmen. Der Fall ist gelöst.«
    Suko sah mich skeptisch an. »Du bist dir wirklich sicher, John?«
    »Nein«, gab ich zu.
    »Eben. Assunga wird sehen wollen, ob sie einen Erfolg gehabt hat. Darauf kommt es an. Wir müssen in der Nähe sein. Wir müssen die Chance haben, sie fassen zu können. Wieder einmal. Ob es uns gelingt, ist fraglich.«
    »Okay, bleiben wir dabei.«
    Ich hatte vorgeschlagen, nach der Demonstration in die Kantine zu gehen, um dort etwas zu essen oder einen Schluck zu trinken und dann weiter zu reden. Ein großer Tisch war bereits reserviert worden, und so trafen wir uns dort wieder.
    Die anderen Kollegen staunten, wer da alles erschien. Nur Glenda war im Büro geblieben und hielt Stallwache.
    Alle standen auf Nudeln mit einer scharfen Soße. So richtig Appetit hatte niemand, und sie gaben auch ehrlich zu, daß sie sich vor einer Begegnung mit Assunga fürchteten.
    Bei mir stießen die Bedenken nicht auf taube Ohren. »Ihr müßt nicht, wenn ihr nicht wollt«, sagte ich. »Alles ist freiwillig. Ich kann auch
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