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11 - Menschheitsdämmerung

11 - Menschheitsdämmerung

Titel: 11 - Menschheitsdämmerung
Autoren: Oliver Fröhlich
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Geschwindigkeit verschoben, drehten, neu anordneten. In seinem Inneren summte es, als beherberge er ein ganzes Bienenvolk.
    Diese Materialien! War das etwa echtes Gold? Nein, unmöglich, dafür war die Kugel viel zu leicht. Er glaubte auch Kristall und Jade zu erkennen.
    Lescroart fotografierte die Kugel von allen Seiten, untersuchte sie auf Strahlung, unterzog sie einem Test mit Ultraschall. Die Zeit raste nur so dahin.
    Was hatte es mit diesen verstörenden Eindrücken auf sich, die die Kugel aussandte? Vorhin musste er sie noch berühren, jetzt reichte es schon aus, wenn er in ihre Nähe kam.
    Der Wissenschaftler schaltete das Gerät ein, mit dem er mittels eines Laserstrahls die Lichtbrechung der Trilithium-Kristalle ermitteln und dadurch auf ihren Energiegehalt schließen konnte. Vielleicht half es ihm weiter, wenn er …
    »Was zum Teufel ist das ?«
    Lescroart fuhr herum. In der Tür zu seinem Labor stand Professor Bevers.
    »Ich weiß es noch nicht«, gestand Lescroart.
    »Das sind also Ihre streng geheimen Forschungen, ja? Sehr hübsch.«
    »Was wollen Sie hier?«
    »Ich wollte mir das Wunderwerk der Technik anschauen, das unseren ATLAS-Detektor ruiniert und für mindestens fünf Monate außer Gefecht gesetzt hat.«
    Wenn der Komet einschlägt, ist dein wertvoller Detektor für alle Zeiten außer Gefecht gesetzt, du Schwachkopf! » Tut mir leid«, sagte er automatisch. »Aber jetzt muss ich Sie bitten, wieder zu gehen.«
    »Also, was ist das? Sieht ziemlich teuer aus. Aus der Schmuckschatulle Ihrer Mutter gestohlen?« Bevers ging festen Schrittes auf den Labortisch zu und griff mit beiden Händen nach dem vermeintlichen Kunstwerk.
    »Nicht!«, brüllte Lescroart. Doch es war zu spät.
    Der deutsche Professor schrie vor Schmerz. »Nein!«, kreischte er. »Was ist das? Wo … wo bin ich?« Er tänzelte von einem Bein auf das andere, ohne die Kugel loszulassen. Seine Finger krümmten sich, als umklammere er eine Starkstromleitung. Und genauso zitterte er auch.
    »Lassen Sie los, Bevers!«, schrie Lescroart.
    »So heiß!«, kreischte der Professor. Seine Stimme war kaum noch zu erkennen. »Feuer! Überall Feuer! Ich … wie komme ich hierher? O mein Gott, die Lava! Sie ist überall!«
    »Hier ist kein Feuer! Bevers, Sie müssen loslassen. Sofort!«
    Der Professor nahm ihn gar nicht wahr. Lescroart packte Bevers an den Handgelenken …
    (Er steht in einer Lavahölle. Flammen züngeln über das flüssige Gestein. Aus der Decke lösen sich Feuertropfen. Einer fällt auf seinen Handrücken. Ein unbeschreiblicher Schmerz frisst sich durch die Haut …)
    … und riss mit Gewalt die verkrampften Finger von der Kugel.
    Lescroart schrak zurück. Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen. Hatte er das gerade wirklich gesehen? Oder gar erlebt? Nein! Eine Wahnvorstellung, nichts weiter als eine Wahnvorstellung. Aber weshalb schmerzte die Hand dann so?
    Ungläubig starrte er die Brandblase an, die sich auf seinem Handrücken gebildet hatte. Hastig verbarg er die Hand, als er bemerkte, wie Bevers ihn aus hasserfüllten Augen ansah.
    »Was ist das für ein Ding, das Sie hier verstecken? Sie … Sie sind ja wahnsinnig!«, schrie der Professor. Er wollte aus dem Labor rennen – und lief genau in die Arme von Dr. Germaine.
    »Was ist hier los?«, fragte der Institutsleiter mit gefährlich ruhiger Stimme.
    »Die Hölle«, kreischte Bevers. »Und wer ihr zu nahe kommt, verbrennt!«
    »Reißen Sie sich zusammen, Professor!«
    Otto Bevers straffte sich. Offenbar wurde ihm in diesem Augenblick bewusst, wie irre seine Worte klangen.
    Lescroart baute sich so vor dem Tisch auf, dass die Kugel hinter seinem Rücken verschwand. Germaine durfte sie nicht sehen und ihm womöglich wegnehmen! Er musste sie untersuchen, musste herausfinden, warum sie derartige Auswirkungen auf den TriCore besaß.
    Doch es war zu spät.
    »Eine Bombe!« Otto Bevers Augen funkelten. »Diese Indios haben eine Bombe hier hereingeschmuggelt – und dieser Wahnsinnige« – er deutete auf Lescroart – »versteckt sie vor uns!«
    ***
    Splitter des Untergangs
    Meldung der Nachrichtenagentur Reuters vom 5.1.2012
    Nur wenige Minuten nach dem Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull ereignete sich in San Francisco ein verheerendes Erdbeben. Die Zahl der Opfer geht vermutlich in die Zehntausende. Experten diskutieren, ob zwischen den Ereignissen ein Zusammenhang bestehen könnte.
    ***
    Maria Luisa hatte ihre Drohung wahrgemacht. Statt mit nach Genf zu
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