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11 - Menschheitsdämmerung

11 - Menschheitsdämmerung

Titel: 11 - Menschheitsdämmerung
Autoren: Oliver Fröhlich
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absuchen.«
    »Gut. Dann auf nach CERN. Uns läuft die Zeit davon.«
    »Schau mal.« Maria Luisa deutete über die Brüstung hinweg auf die Gleise.
    Zuerst erkannte Tom nicht, was sie meinte. Dann sah auch er es: Neben der Eisenbahnstrecke lagen Metallsplitter verteilt.
    Das Vibrationsmesser hatte vor der Gewalt eines rollenden Zuges kapitulieren müssen. Sie würden das Geheimnis der Waffe, die vermutlich aus jenem Raum zwischen den Welten stammte, nicht mehr ergründen können.
    ***
    Splitter des Untergangs
    Eilmeldung vom 5.1.2012: »Katastrophe in Island!«
    Der Vulkan Eyjafjallajökull, der bereits im Jahr 2010 von sich reden machte, ist vor wenigen Stunden erneut ausgebrochen. Das oberste Viertel des Berges, den nun eine heiße Aschewolke umhüllt, ist unbestätigten Meldungen zufolge weggeplatzt. Evakuierungsmaßnahmen wurden eingeleitet. Dennoch steht zu befürchten, dass die Zahl der Todesopfer beträchtlich sein wird.
    ***
    Dr. Daniel Lescroart schlug das Herz bis zum Halse, als er im Kontrollzentrum der ATLAS-Experimente ankam. Wie die elektronischen Anzeigen verrieten, hatten die Eindringlinge es irgendwie geschafft, sich in einem Gang einzusperren. Und das ausgerechnet in dem, der zum Trilithium-Reaktor und seinem Labor führte!
    Von Anfang an hatte er geahnt, dass mit diesen Typen etwas nicht stimmte. Filmteam! Pah!
    Die Polizei war alarmiert und würde diese Indio-Bande in Gewahrsam nehmen. Aber das beruhigte ihn kein bisschen. Wenn er nur wüsste, wer sie geschickt hatte. Und aus welchem Grund! Sollten sie nur spionieren? Oder lautete ihr Auftrag gar, die Anlage zu sabotieren?
    Im Kontrollzentrum herrschte betretenes Schweigen. Dummerweise hatte Lescroart den Anwesenden in seiner Aufregung erzählt, was er gesehen hatte.
    Dass Professor Martin einfach so durch den Regisseur hindurchgefallen war.
    Natürlich glaubte ihm niemand. Dass es sich bei den Indios um Terroristen oder Spione oder Saboteure handelte, ja, okay, das nahmen sie ihm ab. Aber den Rest?
    »Sie haben sich bestimmt getäuscht«, erklang die Stimme von Otto Bevers neben ihm. Ausgerechnet der Spinner! »Die Aufregung, die Angst um Ihr Projekt …«
    Lescroart fuhr zu ihm herum. »Ich – habe – mir – das – nicht – eingebildet! Und jetzt lassen Sie mich in Ruhe!«
    Beleidigt zog Bevers von dannen.
    Und da sah er es! Die Energieanzeigen des Trilithium-Reaktors spielten verrückt.
    Sie mussten verrückt spielen, denn wenn es der Wahrheit entsprach, was er sah, dann hatten die Kristalle innerhalb der letzten Stunde mehr Energie verloren als in den vergangenen vier Tagen zusammen.
    »Das ist unmöglich«, flüsterte er. »Das darf nicht sein.«
    Nicht ausgerechnet jetzt! Nicht, bevor Chalid Hariri ihm die fehlenden drei Millionen überwiesen hatte, die er brauchte, um sich in einen Bunker einzukaufen.
    Nein, keinen Bunker. Ein Luxusressort unter der Erde, das ein stinkreiches Konsortium schon vor etlichen Jahren erbaut hatte. Er hatte ihnen angeboten, einen Trilithium-Reaktor zu veruntreuen und im Bunker einbauen zu lassen. Doch sie hatten abgelehnt. »Die Energieversorgung ist seit langem gesichert.«
    Stattdessen hatten sie Geld verlangt.
    Geld, um Himmels willen! Was wollten sie denn damit, wenn der Komet erst einmal eingeschlagen war? Aber sie ließen nicht mit sich reden.
    Dann hatte dieser Hariri Kontakt mit ihm aufgenommen. Er hatte nie verraten, woher er Lescroarts Namen kannte oder von dessen Geldbedarf wusste. Der Wissenschaftler hatte das Angebot angenommen. In Zeiten wie diesen war sich jeder selbst der Nächste.
    Und ausgerechnet jetzt, beim letzten, beim entscheidenden Testlauf passierte das ! Wieder und wieder kontrollierte er die Anzeigen, doch das Ergebnis blieb unverändert.
    Die Indios! Also doch keine Spione, sondern Saboteure. Sie hatten etwas mit in die Anlage geschmuggelt, das die Kristalle entlud. Warum sonst hätten sie ausgerechnet in den Gang mit dem Reaktor eindringen sollen?
    Er musste wissen, wie sie das machten. Er musste! Der Bunkerplatz – sein Leben! – hing davon ab.
    Mit wehendem Kittel rannte er aus dem Kontrollzentrum. Dichter Nebel empfing ihn auf dem Gelände. Er konnte kaum bis zum nächsten Haus sehen. Doch das hielt ihn nicht auf. Er hetzte auf den Parkplatz und kramte in einer großen Tasche im Kofferraum seines Wagens. »Es muss hier sein«, murmelte er in sich hinein. »Irgendwo muss es doch sein!«
    »Alles in Ordnung?«
    Er fuhr hoch und stieß mit dem Kopf gegen den
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