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1098 - Der steinerne Bote

Titel: 1098 - Der steinerne Bote
Autoren: Unbekannt
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ertönte. Aus dem Interkomempfänger war Minar Cedis Stimme zu hören: „Unbekanntes Fahrzeug, Abstand dreidreiacht, nähert sich mit bedeutender Geschwindigkeit." Und mit unüberhörbarem Mißtrauen fügte sie hinzu: „Mach mir keiner weis, daß es in friedlicher Absicht kommt!"
     
    3.
     
    „Alle Einheiten: Bereithalten zum Empfang willkürlicher Fluchtkursdaten."
    Waylon Javiers Blick wanderte besorgt zwischen dem Orterbild und den Kontrollanzeigen des Astrogationscomputers hin und her. Dreiundzwanzig Bordfahrzeuge der BASIS, vom Forschungseinsatz zurückgekehrt, standen in unmittelbarer Nähe des Mutterschiffs und warteten auf den Einschleusungsbefehl. Weiter draußen hatte sich eine Front fremder Fahrzeuge gebildet, die ständig Verstärkung erhielt. Achtzehn Einheiten hatte der Orter bis jetzt gezählt, aber alle paar Dutzend Sekunden tauchte ein neuer Reflex auf, verursacht von einem fremden Raumschiff, das in diesem Augenblick aus einem höherdimensionalen Kontinuum in den Einsteinraum zurückkehrte.
    Zwei verschiedene Fahrzeugarchitekturen konnten aufgrund der von der Detailtastung gelieferten Daten identifiziert werden: geschoßförmige Schiffe der Gerjoks, eines avenoiden Hilfsvolks der Superintelligenz Seth-Apophis, und die schon seit längerem bekannten Schwingenschiffe der Sawpanen. Waylon Javier hatte versucht, mit den Fremden Funkkontakt aufzunehmen, jedoch keine Antwort erhalten. Die Hamiller-Tube zweifelte nicht daran, daß Gerjoks und Sawpanen in feindseliger Absicht gekommen waren. Sie standen unter Seth-Apophis' mentalem Einfluß. Die fremde Superintelligenz empfand das Auftauchen eines unbekannten Großraumschiffs als Bedrohung, deren sie sich erwehren mußte. Es war sogar denkbar, daß Seth-Apophis die BASIS als terranisches Fahrzeug erkannte und somit genau wußte, wer der Eindringling war, der sich in derart gefährlicher Nähe des Frostrubins zu schaffen machte.
    Die Kommandanten der Bordfahrzeuge waren angewiesen, sich auf jeden Fall defensiv zu verhalten. Was man von Icho Tolot über die Technik der Gerjoks und Sawpanen wußte, ließ hoffen, daß die BASIS sich eines Angriffs der fremden Schiffe würde ohne große Mühe erwehren können. Die Kommandanten hatten die Anweisung erhalten, die Feldschirme zu aktivieren.
    Waylon Javier sah auf, als ein Halbschatten über seine Konsole fiel. Perry Rhodan nickte ihm mit freundlichem Lächeln zu.
    „Was haben wir zu befürchten, Waylon?" erkundigte er sich.
    Javier zupfte nervös an den Ärmeln seines abgetragenen und vielfach geflickten Kittels. So wohl er sich in seiner unorthodoxen und alles andere als eleganten Kleidung sonst auch fühlen mochte, in Rhodans Nähe war ihm ein wenig unbehaglich zumute.
    „Bis jetzt nicht viel", antwortete er. „Es kommt alles darauf an, wann sie angreifen - falls überhaupt - und wie viel Verstärkung sie noch bekommen."
    Er wies auf den Orterschirm. Soeben waren hinter der Front der fremden Fahrzeuge zwei weitere Reflexe aufgetaucht. Gerjoks und Sawpanen verfügten jetzt über zwanzig Einheiten.
    „Wann beginnt der Einschleusungsvorgang", fragte Perry Rhodan, „und wie lange dauert er?"
    „Wir nehmen die Fahrzeuge in drei verschiedenen Hangars auf", antwortete Javier.
    „Die Schleusen sind vor wenigen Minuten geöffnet worden. Ich rechne mit einer Dauer von knapp zwei Stunden - wenn wir unbehelligt bleiben."
    „Was für Abwehrmaßnahmen hast du vorgesehen?"
    „Feldschirme fürs erste. Kommt es zum Angriff, dann aktiviert die BASIS eine Paratron-Hülle. Für die einzuschleusenden Schiffe werden Strukturlücken geschaffen.
    Außerdem lasse ich allen Fahrzeugen Daten für einen willkürlichen Fluchtkurs übermitteln. Sobald die Lage brenzlig wird, setzen wir uns in Bewegung und schlagen Haken wie ein gejagter Hase. Da alle Einheiten einschließlich der BASIS synchron dieselben Manöver durchführen, bleibt unsere Formation unverändert."
    Er bemerkte Rhodans verwunderten Blick und deutete ihn richtig.
    „Ich weiß", sagte er niedergeschlagen. „Es wäre einfacher und sicherer, wenn wir uns ein paar hundert Lichtjahre weit absetzten und den Fremden einfach eine lange Nase drehten. Aber eines unserer Fahrzeuge ist noch draußen. Wir können es nicht ansprechen. Sein Kommunikationssystem ist ausgefallen. Wir dürfen es nicht im Stich lassen."
    „Welches Schiff?" wollte Perry Rhodan wissen.
    „Die NARDU. Kommandant Tedr Kosmas."
     
    *
     
    Kosmas und Vania Letoq waren per Transmitter in die
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