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1097 - Der Tod aus dem Tunnel

1097 - Der Tod aus dem Tunnel

Titel: 1097 - Der Tod aus dem Tunnel
Autoren: Jason Dark
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in die Tat um. Nina war überzeugt, daß er auf dem Weg zum Ausgang hin lauerte und nur darauf wartete, daß sie ihm in die Arme lief.
    Aber sie wollte leben und nicht sterben. Sie mußte raus, doch nicht waffenlos.
    Die ängstliche Frau wunderte sich darüber, daß sie trotzdem noch so klar dachte. Und das Wort Waffe wollte ihr nicht aus dem Kopf. Sie erinnerte sich an das Regal, in dem das Werkzeug lag. Keine Pistolen, auch keine Messer, aber die Schraubenzieher konnten auch als Waffe benutzt werden. Sie waren unterschiedlich groß. Manche waren sogar sehr lang und eigneten sich ausgezeichnet zur Verteidigung. Sie war bereit, sich bis zum letzten Atemzug zu wehren.
    Nina vermied den direkten Schein der Kerzen, als sie sich auf leisen Sohlen dem Regal näherte. Ihre Augen waren in ständiger Bewegung.
    Sie suchten nach irgendwelchen Hinweisen. Nach einer Gestalt, die sich aus dem Dunkel löste und dafür sorgte, daß sie nicht mehr bis an ihr Ziel gelangte.
    Vor dem Regal blieb sie stehen. Für einen Moment beruhigte sie sich.
    Sie versuchte auch, das heftige Zittern unter Kontrolle zu bekommen.
    Das allerdings schaffte sie nicht.
    Die Schraubenzieher lagen in Kopfhöhe. Den längsten suchte sich Nina aus und umklammerte den staubigen Kunststoffgriff. Er war geriffelt und lag gut in ihrer rechten Hand.
    Sehr langsam stieß sich die Frau vom Regal ab. Die Waffe hielt sie in der Hand und war bereit, jeden Feind damit zu attackieren.
    Noch vor einer Stunde hätte ihr die Vorstellung, jemand mit einem Schraubenzieher in die Brust zu stoßen, dem Wahnsinn nahe gebracht.
    Jetzt dachte Nina anders darüber. Sie wollte am Leben bleiben und nicht so enden wie der junge, ihr unbekannte Mann.
    Nichts passierte in den folgenden Sekunden. Nina stand neben dem Regal auf der Stelle und hielt die Waffe fest. Sie hörte auch, keine fremden Laute. Nur die Kerzenflammen bewegten sich leicht zuckend und schufen in der Luft und auf dem Boden ein unruhiges Muster.
    Dann hörte sie das Summen!
    Sie kannte das Geräusch und erinnerte sich wieder an die Mücken, die durch den Türspalt geflogen waren. Die gleichen Geräusche auch hier.
    Sie sah sie nicht, aber plötzlich tanzten sie in der Dunkelheit vor ihrem Gesicht.
    Mit der freien Hand schlug sie danach. Nicht schon wieder wollte sie gestochen werden. Hauchzart waren die Berührungen der kleinen Körper an ihren Händen zu spüren. Zudem bekam sie den einen oder anderen Stich mit.
    Dann passierte noch etwas.
    Aus dem Dunkel hinter der Kerzeninsel hörte sie das Geräusch. Zuerst war es nicht zu identifizieren, doch wenig später schon fand sie heraus, daß Schritte über den Boden hinwegschleiften und das Geräusch sich ihr immer mehr näherte.
    Sie blickte nach rechts.
    Dorthin mußte sie auch laufen, um den Ausgang zu erreichen.
    Und genau da malte sich die Gestalt ab. Sie löste sich aus der Dunkelheit, als hätte jemand ihren Schatten einfach aus dem schwarzen Hintergrund herausgeschnitten. Als graues, großes und auch unheimliches Wesen kam er näher. Er war so wuchtig und groß, daß sie vergaß, was sie vorhatte.
    Nina konnte einfach nur stehen, um die Gestalt anzustarren, die sich leicht drehte, damit sie jetzt auf dem direkten Weg zu ihr kommen konnte.
    Und sie geriet in den Schein der Flammen.
    Nina wußte nicht, was sie denken wollte. Was ihr da entgegenkam und sich immer mehr enthüllte, das gehörte einfach nicht in die normale Welt hinein. Das war etwas völlig anderes. Ein grauenvolles Geschöpf, ein Monstrum, für das es selbst in der Tierwelt keinen Namen gab. Es war ein Ungeheuer auf zwei mächtigen Beinen und mit einem Körper, um die Lumpen schlotterten.
    Auch wenn das sich bewegende Licht sein Aussehen etwas veränderte, so war es doch schrecklich genug, um nur als Fratze bezeichnet werden zu können. Eine Ausgeburt der Hölle, die der Teufel persönlich erschaffen hatte.
    Nina stand da und zitterte. Der andere kam näher. Oder war er kein Er, sondern ein Es?
    Sie konnte es nicht mehr sagen. Es war so schrecklich. In dieser unheimlichen Atmosphäre kam alles zusammen. Das Grauen hatte Gestalt angenommen und ging mit sehr kleinen Schritten auf sie zu, als wollte es jede Sekunde auskosten.
    Das furchtbare Gebilde war weder Mensch noch Tier. Eine Mutation, eine Veränderung, ein Zerrbild aus beidem zusammen, so daß dieses Monster hatte entstehen können.
    Ein in die Länge gezogenes Gesicht mit einem blutig verschmierten Maul, aus dem mächtige Zähne hervorragten wie
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