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1097 - Der Tod aus dem Tunnel

1097 - Der Tod aus dem Tunnel

Titel: 1097 - Der Tod aus dem Tunnel
Autoren: Jason Dark
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zusammen, da mußte es noch andere Gründe geben, und die lagen unter der Erde verborgen. Davon ging Karina einfach aus. Sie sah sich schon in den alten Tunnels und Stollen umherirren und nach dem Grauen zu suchen, das sich dort verbergen hielt.
    Es begann zu schneien. Die Flocken bestanden mehr aus Graupelkörnern, und die klopften gegen die Scheibe, hinter der sich ein Vorhang aufgebaut hatte, der alles andere verdeckte.
    Sie wußte, daß Wladimir Golenkow nicht aus Spaß an der Freude in Minsk weilte. Es ging dort hart zur Sache, denn er sollte einen Korruptionsskandal aufdecken, der sich bis in die höchsten Regierungsstellen hineinzog.
    Aber es war wichtig. Außerdem hatte er darum gebeten, Bescheid zu bekommen, und deshalb rief ihn Karina auf seinem Handy an.
    Er meldete sich sehr schnell. Seiner Stimme war nicht anzuhören, ob er Streß hatte oder nicht.
    »Ich bin es«, sagte Karina. »Kannst du sprechen?«
    »Du hast Glück, aber fasse dich kurz.«
    »Gut.« Sie spulte ihren Bericht ab. Wladimir war ein guter Zuhörer. Er fragte auch nicht großartig nach, weil er sich auf Karina verlassen konnte.
    Er sagte nur: »Wie ich dich kenne, hast du dir bereits einen Plan zurechtgelegt.«
    »Ja.«
    »Ich höre.«
    Es dauerte nicht lange, da hatte Karina ihren Vorschlag mitgeteilt und wartete gespannt auf Golenkows Reaktion. »Ist schon klar, du hast ihn ja lange nicht mehr gesehen.«
    »Das ist rein dienstlich.«
    »Weiß ich doch.«
    »Dann gibst du mir grünes Licht?«
    »Aber sicher. Der Fall brennt. Und drück dir selbst die Daumen, daß John Sinclair Zeit hat, nach Moskau zu kommen….«
    ***
    Ich hatte Zeit, und ich freute mich auf Karina Grischin. Wenn ich daran dachte, was wir und meine Freunde mit ihr alles erlebt und auch durchgestanden hatten, dann mußte ich einfach davon ausgehen, daß Karina Grischin einen Großteil der Schuld daran trug, daß es einen Logan Costello und seine Vampirbrut nicht mehr gab. Gemeinsam hatten wir seinem Plan, London zu einer Vampirhölle zu machen, den Garaus gemacht. Karina und ich waren dabei Freunde geworden. Wir wußten auch, daß uns die Wege noch einmal zusammenführen würden, und sie hatte auch wirklich Glück gehabt, denn der Fall des Henkers, der Baphomet gedient hatte, war erledigt. Suko und ich hatten einen Familienvater vor - einem grausamen Tod bewahrt, und der Flug nach Moskau kam mir sogar gelegen, obwohl das Wetter dort noch verdammt kalt war. Ich mußte mit Schnee und Eis rechnen, aber auch mit einer Frau wie Karina.
    Sie war wirklich klasse, und wir beide verstanden und prächtig. Ich hatte sie auch in Moskau kennengelernt und erlebt, was sie alles konnte.
    Karina Grischin war perfekt ausgebildet. Eine Leibwächterin, wie man sie so schnell nicht noch einmal fand, die jetzt allerdings so etwas wie die Assistentin meines Freundes Wladimir Golenkow war, der in Rußland die Augen offenhielt und magischen oder unerklärlichen Phänomenen nachging.
    Ein solches Phänomen erwartete mich auch. Es ging eigentlich um Vampire, aber nicht so, wie wir sie in London erlebt hatten. Karina hatte mehr von einer Abart gesprochen. In Details würde sie mich später einweihen.
    Ich flog gegen die Zeit. Drei Stunden Differenz sind es zwischen London und Moskau, und als die Maschine über der riesigen Stadt schwebte, stellte ich meine Uhr zurück.
    Lange Zollkontrollen würden bei mir ausfallen. Dafür sorgte Karina. So hatte ich auch meine Beretta mitnehmen können, sie allerdings vor dem Start dem Kapitän überreicht, der sie mir persönlich zurückgab, als wir sicher gelandet waren.
    »Dann kommen Sie später wieder gesund nach London zurück«, sagte er.
    »Ich werde mich bemühen.«
    Es lag noch Schnee. Nicht auf den Startoder Landebahnen. Als Verwehungen entdeckte ich ihn, und wenn ein Windstoß über diese Stellen hinwegfuhr, wirbelte er zahlreiche Flocken zu kleinen Wolken hoch.
    Es dauerte nicht lange, dann sah ich Karina. Sie stand nahe der Gepäckbänder und ließ den Uniformierten stehen, als sie mich sah.
    »John!«
    Ich wirbelte herum.
    Sie flog mir entgegen. Nein, sie hatte sich nicht verändert, und auch ihr Begrüßungskuß war ähnlich heiß wie der, den sie mir damals in London zum Abschied gegeben hatte.
    »So schnell geht das«, sagte ich, als wir uns voneinander gelöst hatten.
    »Das kannst du wohl sagen.«
    Sie strahlte mich an. Verändert hatte sie sich nicht. Kennengelernt hatte ich sie damals im Berufskostüm der Leibwächterinnen. Darauf hatte sie
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