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1096 - Baphomets Henker

1096 - Baphomets Henker

Titel: 1096 - Baphomets Henker
Autoren: Jason Dark
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ihn einschätze, wird es ihm ein Vergnügen bereiten, uns zu quälen. Da spielt er dann mit der Zeit, und auch wir sollten die Stunden nutzen.«
    »Wie denn?«
    »Nachdenken, Basil. Wir müssen nachdenken und unsere Emotionen dabei außen vor lassen.«
    »Kannst du das?«
    »Ich versuche es.«
    »Ich nicht.«
    »Bitte, Basil, das bringt nichts. Du mußt einfach stark sein. Stärker als sonst. Über deinen eigenen Schatten springen, wie auch immer. Es sind wohl nicht die richtigen Worte, aber wir müssen uns jetzt zusammenreißen. Ich will nicht, daß einem Mitglied unserer Familie auch nur ein Haar gekrümmt wird.«
    »Das hört sich gut an«, sagte Basil, »aber ich sehe keinen Hoffnungsschimmer. Die Vorteile liegen samt und sonders auf seiner Seite. Er hat unsere Tochter. Er kann bestimmen, und ich weiß, daß er das auch tun wird. Da kenne ich ihn gut genug.«
    »Was? Du kennst ihn?«
    »Nein, nicht so wie du meinst…«
    Sie blieb am Ball. »Wie denn?«
    Basil antwortete nach einem langen Atemzug. »Ich kenne die Gruppe, Angie.«
    »Diese Templer?«
    »Ja, die. Ich weiß, daß sie keine Gnade kennen, wenn es um ihre Ziele geht. Sie sind straff organisiert und haben praktisch alles in ihren Reihen.«
    »Was meinst du damit?«
    »Passive und aktive Mitglieder. Die passiven dienen nur«, sagte er leise. »Anders verhält es sich mit den aktiven. Die können losgeschickt werden, um zu töten.«
    Angela Bassett runzelte die Stirn. »Denkst du da etwa an eine bestimmte Person?«
    »Leider ja.«
    »Warum leider?«
    Basil überlegte einen Moment. »Ich war ja mal bei ihnen und habe auch Einblick in die Strukturen erhalten. Damals gab es jemand, der bei ihnen dafür zuständig war, Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen. Eine Person für besondere Anlässe.«
    »Sprichst du von einem Killer?«
    »Ja, davon rede ich. Und er ist nicht nur ein simpler Killer. Er ist etwas anderes. Ein Tier, ein intelligentes Tier. Einer, der immer das tut, was man ihm sagt. Ein Monstrum auf zwei Beinen.«
    »Das hört sich an, als wäre er kein Mensch.«
    »Richtig. Leider ist er ein Mensch. Eine düstere Gestalt, die mal als Priester tätig war. Oder als Wanderprediger. So genau weiß ich das nicht.«
    »Wie heißt er denn?«
    »Er nennt sich Kurak!«
    Bei Nennung des Namens erschauerte Angela. »Ist das überhaupt ein Name?« hauchte sie. »Er hört sich grauenvoll an.«
    »So ist Kurak auch. Es gab ihn schon damals, und ich bin davon überzeugt, daß es ihn auch heute geben wird.«
    »Das mußt du doch wissen, Basil. Nicht nur ich habe mit ihm am Telefon gesprochen.«
    Basil verzog gequält das Gesicht. »Ich weiß nicht genau, ob er es tatsächlich gewesen ist. So genau habe ich seine Stimme nicht mehr in Erinnerung. Es ist zu lange her. Ich hatte zudem auch wenig mit ihm zu tun.«
    Angela starrte ihren Mann an. »Weißt du denn, wo er lebt?«
    »Nein.«
    »Und wo sind die anderen?«
    Basil zuckte mit den Schultern.
    »Wieso weißt du das nicht?«
    »Sie haben ihren Standort gewechselt. Diese Templer sind sehr flexibel. Man darf ihnen nicht auf die Spur kommen. Sie wissen selbst, daß sie gejagt werden, und zwar von einer Gruppe, die sich damals vor einigen hundert Jahren nicht abgespalten hat. Die Gruppe ging den rechten Pfad, die anderen nahmen den linken. Beide bekämpfen sich bis aufs Blut, aber es gibt bisher keinen Sieger. Unentschieden steht der Kampf, doch niemand von ihnen gibt auf.«
    Angela überlegte. Sie ließ sich Zeit dabei und fragte plötzlich: »Ist das nicht eine Chance?«
    »Wie meinst du das?«
    »Daß wir über die anderen oder normalen Templer an die Entführer herankommen?«
    »Das wäre eine Chance«, gab er ihr recht. »Aber ich stecke nicht mehr drin. Wir haben nicht viel Zeit. Ich weiß, daß sich die echten Templer nach Frankreich zurückgezogen haben. Dort gibt es so etwas wie ein Hauptquartier. Es mag auch noch einige Gruppen hier in England geben, nur kenne ich die Orte leider nicht. Ich müßte erst Nachforschungen anstellen, was wiederum Zeit kostet.«
    »Ja«, hauchte die Frau, »das verstehe ich. Uns sind die Hände gebunden. Aber wir müssen uns etwas ausgedacht haben, bis er wieder bei uns anruft.«
    »Das habe ich mir auch. Ich werde das tun, was ich mir vorgenommen habe.«
    »Du willst den Austausch gegen Amy?«
    »Genau das will ich!«
    »Ja, ja!« rief Angela laut. »Auch ich will, daß meine Tochter freikommt. Doch nicht so, Basil, nicht so.«
    »Wie dann?«
    Sie stützte sich auf den Tisch und
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