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1096 - Baphomets Henker

1096 - Baphomets Henker

Titel: 1096 - Baphomets Henker
Autoren: Jason Dark
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beugte sich darüber hinweg. »Wer sagt uns denn, daß dieser Kurak unsere Tochter freiläßt, wenn er dich einmal in seiner Gewalt hat? Kannst du darauf setzen? Kannst du darauf wetten?«
    »Nein, das ist…«
    »Genau das ist unser Problem. Wir können uns rein auf gar nichts mehr verlassen. Uns sind die Hände gebunden. Wir stehen im Freien und sind ungeschützt. Bitte, ich würde dir nicht raten, so etwas zu tun. Beim besten Willen nicht.«
    »Und Amy?«
    »Glaube nur nicht, daß ich nicht an sie denke. 0 ja, das tue ich. Aber ich überlege auch, wie wir die uns verbleibende Zeit nutzen können. Uns muß etwas einfallen.«
    Basil Bassett schwieg. Er dachte nach, und Angela merkte, daß ihm etwas eingefallen war. Er sprach die Worte aus, als er sich von seinem Stuhl erhob. »Es könnte sein, daß es noch eine Möglichkeit gibt. Daß jemand bereit ist, uns zu helfen.«
    »Sprichst du von einem Menschen? Einem Bekannten?«
    »Ja, Angela. Ich habe mich zwar von meinem vorherigen Leben gelöst, aber ich bin irgendwie immer am Ball geblieben. Ich habe die Augen offengehalten. Ich habe gelesen, ich habe entsprechende Zeitschriften studiert, und ich bin da über den Namen eines Mannes gestolpert, der auf der Seite der echten Templer steht.«
    »Vergiß es, Basil. Die leben in Frankreich, wie du mir selbst vorhin gesagt hast.«
    »Der Mann nicht!«
    Angela schaute auf. »Ach…«
    »Er heißt John Sinclair, arbeitet bei Scotland Yard und lebt hier in London.«
    Angela holte tief Luft. »Das ist ein Ding. Das ist mehr als ich zu hoffen gewagt habe.«
    »Setze nicht zu stark auf die Hoffnung, Angela. Noch ist nichts entschieden. Auch ein John Sinclair kann nicht zaubern, doch wir werden uns mit ihm in Verbindung setzen und ihm unsere Lage erklären. Ich denke, daß er uns helfen wird.«
    Angela Bassett schloß sekundenlang die Augen. Plötzlich hatte sie den Eindruck, über dem Boden zu schweben und durch das Zimmer zu gleiten. Es lag am Gefühl der Erleichterung, denn sie hatte nicht mehr daran geglaubt, daß sich das Blatt noch einmal wenden würde. Hinter dem Grau sah sie wieder einen Sonnenstrahl hervorlugen.
    »Wann willst du ihn anrufen?« fragte sie.
    »Sofort.«
    »Bitte, mach es.« Sie schaute ihrem Mann nach, als er die Küche verließ.
    Dann erschien Joey. »He, Ma, ich gehe jetzt los. Die Schule…«
    »Nein, Joey.«
    »Was?«
    »Du wirst heute nicht gehen. Vielleicht auch morgen und übermorgen nicht.«
    Er war völlig erstaunt und schüttelte den Kopf. »Das… das verstehe ich nicht.«
    »Bitte, Joey, komm her.«
    Zögernd näherte sich der Junge seiner Mutter, die ihn in die Arme nahm. Das war für einen Zwölfjährigen nicht mehr so angenehm, denn zu Beginn der Pubertät fühlt man sich schon erwachsen. In diesem Fall wehrte Joey sich nicht. Mit einem sicheren Instinkt spürte er, daß seine Mutter schwere Sorgen bedrückten und fragte nach einer Weile, als die Mutter nichts gesagt hatte: »Was ist denn, Ma?«
    »Wir wollen beten«, flüsterte sie. »Wir wollen beten, daß alles, alles gut wird…«
    ***
    »Gratuliere, Mr. Sinclair«, sagte der Arzt, als ich mir meine Jacke überstreifte.
    »Wozu?«
    Er lachte. »Wozu schon? Zu Ihrer Gesundheit. Sie sind völlig okay, wie mein Check ergeben hat.«
    »Danke. Es hat auch lange genug gedauert.«
    »Einmal im Jahr können Sie sich ja die Zeit nehmen.«
    »Das tue ich auch.«
    »Dann bis in…«
    »Einem Jahr«, sagte ich. »Wissen Sie, ich mag keine Arztpraxen und noch weniger Krankenhäuser.«
    »Verständlich. Dann achten Sie auf sich.«
    »Sagen Sie das auch mal der Gegenseite. Sie ist zumeist rücksichtslos. Und jetzt gehe ich erst mal was Anständiges essen, wobei ich keine Diät zu halten brauche.«
    »Das stimmt«, erklärte er lächelnd.
    Gut gelaunt ließ ich die Praxis hinter mir. Die letzten beiden Tage waren für mich und meinen Freund Suko ruhig verlaufen. Es hatte keinen Streß gegeben, abgesehen von einem im Büro. Der allerdings war nur durch die Schreibtischarbeit bedingt, die ich haßte wie der Vampir das geweihte Silber.
    Die beiden Abenteuer mit der jungen Werbefrau Chris Talbot lagen schon etwas zurück. Chris hielt sich auch nicht mehr in London auf. Sie war für vier Wochen in die Karibik geflogen, wo das Wetter bestimmt besser war als hier, denn über der Stadt war der Winter wie eine launische Diva. Mal war der Himmel blank, dann wieder schickte er Schnee, Hagel und auch dicke Wolken und scharfen Wind. Dieser Monat Februar war
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