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1092 - Aktion Transmitternetz

Titel: 1092 - Aktion Transmitternetz
Autoren: Unbekannt
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hochwertiger Nahrungsmittel Ersatzstoffe gab.
    Recycling wurde groß geschrieben. Die dazu benötigten Anlagen wurden aus demontierten Produktionsanlagen konstruiert und zusammengebaut. In den Familien beteiligten sich Kinder daran, Abfälle zu sortieren, die durch Recycling einer neuen Verwendung zugeführt wurden. Beschädigte Kleidung wurde nicht mehr weggeworfen, sondern in Handarbeit repariert.
    Besonders erstaunt waren die Verantwortlichen von LFT und Hanse darüber, daß die Menschen nicht nach Rache an denen schrieen, die die Katastrophe verschuldet hatten: den Porleytern. Das Gegenteil trat ein. Die Widerstandsgruppen kehrten bis auf wenige Ausnahmen aus dem Untergrund zurück, enthielten sich jeder Aktivität gegen die Porleyter und machten sich nützlich, wo sie Gelegenheiten dazu fanden. Menschen, die aufgrund ihrer Positionen gezwungen waren, mit Porleytern zusammenzuarbeiten, enthielten sich plötzlich unnötigen Widerspruchs und passiven Widerstands, sondern halfen den Porleytern dabei, ihre Aufgaben besser und leichter zu erfüllen. Das konnte nicht nur daran liegen, daß die Porleyter selbst weniger Überheblichkeit und mehr Entgegenkommen zeigten, weil die Lage sie dazu zwang.
    Im Kreis um Julian Tifflor und Perry Rhodan wunderte man sich allerdings nicht über diesen Verhaltensumschwung. Man hatte damit gerechnet, weil man dort wußte, in welchem Maß die Menschheit des fünften Jahrhunderts der Kosmischen Hanse im Vergleich zu der des ausgehenden zwanzigsten Jahrhunderts Alter Zeitrechnung gereift war und daß sich ihre Art mit Recht Homo sapiens nennen durfte. Man freute sich allerdings darüber, daß sich die Erwartungen erfüllt hatten. Die führenden Porleyter dagegen bewiesen endgültig, daß sie und die anderen Überlebenden ihres Volkes moralisch und ethisch negiert waren. Zwar arbeiteten sie mit der Menschheit recht kooperativ zusammen, aber sie ließen nicht erkennen, daß sie, was ihre Hauptziele anging, anderen Sinnes geworden wären.
    Perry Rhodan und seine Freunde vergaßen über all dem Positiven und Erfreulichen allerdings nicht, daß alle galaktischen Zivilisationen dennoch hoffnungslos zum Untergang verurteilt waren, wenn die durch den Hyperraum-Destruktor bewirkte partielle Deformierung des Hyperraums und damit der Blackout der interstellaren Raumfahrt nicht in absehbarer Zeit beendet waren.
    Zwar würde die solare Menschheit nicht aussterben, aber sie würde alle ihr verbliebenen Mittel zum bloßen Überleben zweckentfremdet verwenden müssen. Es gab bereits ausgereifte Pläne zur Rekultivierung terranischen Bodens, zum Zerstören von Wäldern, Wiesen und Parks, um darauf Landwirtschaft in großem Stil betreiben zu können. Noch zögerten die Verantwortlichen, den Startschuß zur Vernichtung der bisher sorgsam gehegten Umwelt zu geben, aber sie würden ihn geben müssen, bevor die in natürlichem Zustand gehaltenen Vorräte an Getreide, Kartoffeln und Sämereien für die Ernährung angegriffen wurden.
    Falls es so schlimm würde und kein Wunder geschah, würde die solare Menschheit eine Ackerbau- und Industriegesellschaft ohne großen technischen Komfort werden, die auf absehbare Zeit keine Gewinne mehr erwirtschaften könnte, die zu einer Wiederaufnahme der interstellaren Raumfahrt unabdingbar waren. Die Produktion würde mit Ach und Krach den eigenen Bedarf decken, so daß man nichts mehr durch die Transmitter schicken und folglich auch nichts mehr empfangen konnte. Auch die Normalisierung des Hyperraums würde nichts mehr nützen, war dieses Stadium erst einmal erreicht. Zwar würden die Raumschiffe, soweit ihre Besatzungen nicht verschmachtet waren, zu ihren Basen zurückkehren, aber nur, um stillgelegt zu werden.
    Ihre Besatzungen könnten dann nur zwischen dem Verhungern oder der Beteiligung am Überlebenskampf entscheiden. Es gab ja dann auch keine Güter mehr, die ihre Schiffe transportieren konnten, denn die Produktion würde dann nur den Bedarf einer Menschheit decken, die von der Hand in den Mund lebte.
    Das waren die Zeichen, die gesetzt waren, aber nur von wenigen Personen erkannt wurden - und unter diesen Zeichen stand auch der Silvesterabend des 31. Dezember 425 NGZ...
     
    10.
     
    Perry Rhodan weilte an diesem Abend in einem der unteren Konferenzräume des Hauptverwaltungsgebäudes jenes riesigen Komplexes, das sich HQ-Hanse nannte.
    Seine Begleiter waren diesmal Reginald Bull und Jen Salik.
    Die drei Menschen wußten, daß die Konferenz, zu der
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