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109 - Via Diavolo - Straße des Bösen

109 - Via Diavolo - Straße des Bösen

Titel: 109 - Via Diavolo - Straße des Bösen
Autoren: A.F.Morland
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sie zu. Die Klinge drang ein, und Clessius zuckte zusammen.
    Und dann begann der Horror!
    Der Dämon über Alva Morena verwandelte sich. Er wurde zur Echse, und sein Dolch steckte im faltigen Reptilienhals. Er schnellte fauchend zur Seite, und in seinen Augen leuchtete eine erschreckende Höllenglut.
    Alva richtete sich auf. In diesem schrecklichen Moment wurde ihr bewußt, daß man Clessius nicht töten konnte, jedenfalls nicht mit einem gewöhnlichen Dolch.
    Er schüttelte unwillig seinen grauenerregenden Echsenschädel, und der Dolch flog davon. Sein Maul öffnete sich in der nächsten Sekunde so weit, daß Alva hineinpaßte, und dann verschlang er sie mit wilden Bissen…
    ***
    »Alva ist tot«, sagte Renata ängstlich. Giuliano Rovere streichelte sie. »Aber nein.«
    »Sie ist tot, ich fühle es. Ich weiß es! Und bald werden sie mich zu diesem Teufel holen!«
    Giuliano strich ihr das blonde Haar aus der Stirn. Er küßte sie sanft. »Das lasse ich nicht zu.«
    »Du kannst es nicht verhindern«, schluchzte Renata. »Oh, Giuliano, ich bin ja so schrecklich unglücklich. Durch meine Schuld, durch meine Unvernunft sind wir hier gelandet. Wie konnte ich nur so entsetzlich dumm sein?«
    »Hab keine Angst, Renata. Du wirst leben, das verspreche ich dir. Du brauchst nicht zu sterben.«
    »Wenn wir doch nur wieder in Rom sein könnten, Giuliano. Ich… ich würde vieles anders machen. Ich liebe dich, Giuliano. Ich habe dich immer mehr gemocht als die anderen Jungs, mit denen ich ausging.«
    Giuliano drückte das blonde Mädchen fest an sich. »Oh, Renata, ich bin ja so glücklich, daß du das sagst.«
    »Du bist glücklich?« fragte sie ihn verständnislos. »In dieser Situation? Wir haben den Tod vor Augen, und du bist glücklich?«
    »Wir werden zurückkehren, Renata«, sagte er eindringlich. »Du mußt nur ganz, ganz fest daran glauben.«
    »Noch so ein Phantast«, bemerkte Orson Vaccaro trocken.
    »Halt’s Maul, Vaccaro!« sagte Carmine Rovere ärgerlich. »Laß ihnen die Hoffnung.«
    »Ist es nicht vernünftiger, der Wahrheit ins Auge zu sehen, als Luftschlösser zu bauen?« erwiderte Vaccaro. »Ich würde auch schrecklich gern zurückkehren. Selbst auf die Gefahr hin, daß mich dann sofort ein Bulle wie du kassiert. Das wäre immer noch das kleinere Übel. Alles ist besser, als zu sterben, umgebracht zu werden von einem von Clessius’ unverwundbaren Kämpfern.«
    »Sind Sie auch Vaccaros Meinung?« fragte mich Carmine Rovere.
    »Nein. Ich glaube, daß wir noch eine Chance haben«, antwortete ich.
    »Überhaupt Sie«, spottete Orson Vaccaro. »Wo Sie gefesselt sind und sich nicht einmal rühren können. Sie haben allen Grund, optimistisch zu sein, Ballard.«
    »Sie können sich Ihren Sarkasmus sparen«, sagte ich.
    »Keiner von uns hat den Mut, Ihnen die Fesseln abzunehmen«, sagte Vaccaro.
    »Das verlange ich auch nicht«, gab ich zurück. »Man wird sie mir vor dem Kampf abnehmen.«
    »Bevor’s zum großen Gemetzel kommt«, sagte Orson Vaccaro.
    Renata Gallone schluchzte auf und hielt sich die Ohren zu. »Er soll still sein. Ich kann das nicht mehr hören!«
    »Verdammt, wenn du jetzt nicht augenblicklich die Schnauze hältst, schlage ich dir die Zähne ein, Vaccaro!« sagte der junge Polizist schneidend.
    »Heben Sie sich Ihre Kräfte lieber für morgen auf«, entgegnete Orson Vaccaro. »Sie werden sie brauchen.«
    ***
    Sie gaben uns zu essen, und anschließend führten sie uns in die Arena. Es war heiß. Die Sonne hing wie ein gleißender Glutball über uns, und über dem sandigen Boden flimmerte die Luft. Meine Kehle war trocken. Ich suchte mit zusammengekniffenen Augen Clessius und entdeckte ihn in einer Loge, die mit blutroten Teppichen dekoriert war.
    Ein ebenfalls roter Baldachin spendete Schatten. Clessius hockte auf einem wuchtigen Thron, zu dem mehrere Stufen hinaufführten, und neben ihm stand Varcus, der Koloß mit der Flammenpeitsche.
    Mein suchender Blick wanderte weiter. Wo war Mr. Silver? Ich entdeckte meinen Freund nirgends. Das Eisen, in das man ihn gelegt hatte, schien tatsächlich magisch gesichert zu sein.
    Clessius schien gespürt zu haben, daß er in dem Ex-Dämon einen Schwarzblütler vor sich hatte. Deshalb hatte er die nötigen Maßnahmen getroffen, damit ihm dieser Gefangene nicht abhanden kam.
    Varcus würde gegen Mr. Silver antreten. Ich wußte zwar nicht, wie stark die Flammenpeitsche war, aber ich glaubte, daß mein Freund mit Varcus fertigwerden konnte.
    Doch ein Triumph über
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