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109 - Via Diavolo - Straße des Bösen

109 - Via Diavolo - Straße des Bösen

Titel: 109 - Via Diavolo - Straße des Bösen
Autoren: A.F.Morland
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gehässig.
    »Ihr habt einen weiten Weg hinter euch, und doch war es nur ein kleiner Schritt bis hierher. Ihr seid Menschen aus einer Zeit, die uns unbekannt ist, und genau darin liegt der Reiz. Wir wollen sehen, ob sich die Menschheit weiterentwickelt hat, wie sie in eurer Zeit zu kämpfen versteht, ob sie besser geworden ist oder ob sie verweichlichte und degenerierte. Ich lasse euch die Ehre zuteil werden, gegen meine Gladiatoren anzutreten. Diejenigen von euch, die ihren Kampf als Sieger beenden, sind frei und dürfen in ihre Zeit zurückkehren. Jene, die unterliegen, bleiben hier - für immer. Denn sie werden sterben. So will es das Gladiatorengesetz seit altersher!«
    Ich glaubte Clessius nicht. Er würde keinem einzigen von uns erlauben, in seine Zeit zurückzukehren. Selbst wenn wir alle seine Gladiatoren niedermachten, würde er uns nicht unbehelligt ziehen lassen.
    Er sagte das nur, um unsere Hoffnung am Leben zu erhalten, damit wir wußten, wofür wir kämpften, damit wir ein Ziel vor Augen hatten, für das es sich zu kämpfen lohnte: die Freiheit, die Rückkehr!
    Er rechnete nicht damit, daß wir seine Gladiatoren bezwangen. Wenn wir es aber doch schafften, konnten wir sicher sein, daß wir es mit ihm persönlich aufnehmen mußten, und er hielt sich garantiert für unbezwingbar.
    Wir mußten unsere Namen nennen, und er wählte die Gladiatoren aus, gegen die wir kämpfen mußten. Wie nicht anders zu erwarten, dachte er Mr. Silver Varcus zu.
    Aber auch der Kerl, den er für mich aussuchte, war ein kraftstrotzender Riese, knorrig wie eine Eiche und bestimmt auch genauso schwer zu fällen. Er starrte mir in die Augen, und sein Blick verriet mir, wie sehr er sich darauf freute, mich zu töten.
    Etwas, das ich nicht sehen konnte, machte mir erheblich mehr Sorgen. Salvatore Lupo hatte uns erzählt, daß Clessius seine Kämpfer für die Dauer des Kampfes unverwundbar machte.
    Deshalb sah mich mein Gegner so siegesgewiß an. Aber ich konnte seinen magischen Panzer knacken, und mein Vorteil war, daß der Muskelprotz das nicht wußte.
    »Morgen ist euer großer Tag«, sagte Clessius. »Ihr habt Gelegenheit, in die Geschichte einzugehen. Wenn ihr siegt, werden eure Namen in aller Munde sein und niemals in Vergessenheit geraten.« Das war mir egal. Ich würde nicht zu siegen versuchen, um berühmt zu werden, sondern weil man diesem gefährlichen Dämon das Handwerk legen mußte - und weil ich in meine Zeit zurückkehren wollte, mit allen, die es hierher verschlagen hatte.
    Vor allem auch mit Orson Vaccaro, mit dem ich ein nicht alltägliches Geschäft tätigen wollte.
    »Was ist mit den Mädchen?« fragte Giuliano Rovere. »Müssen die auch um ihre Freiheit kämpfen?«
    Clessius grinste. »Weiber eignen sich nicht für den Kampf. Ich werde ihnen Gelegenheit geben, sich auf eine andere Weise um ihre Freiheit verdient zu machen. Je größer die Wonnen, die sie mir spenden, desto eher sind sie frei.«
    Giuliano Rovere wurde blaß. »Sie sollen… mit dir…«
    »Ich bin überzeugt, sie werden es mit sehr viel Hingabe tun«, fiel ihm Clessius ins Wort. »Schließlich wissen sie, was für sie auf dem Spiel steht. Können sie mich nicht zufriedenstellen, lasse ich sie in den Löwenzwinger werfen.«
    »Du verdammter…!« Der Junge wollte sich auf Clessius stürzen.
    »Giuliano!« schrie Carmine Rovere entsetzt. »Tu’s nicht!«
    Niemand hinderte Giuliano Rovere daran, vorzuspringen, aber er kam nicht an Clessius heran. Ein schmerzhafter magischer Schlag traf den Jungen.
    Er brüllte auf und wurde zurückgeschleudert - direkt in die Arme eines Gladiators, der ihn sofort festhielt.
    »Entweder bist du sehr dumm oder sehr schlau!« knurrte Clessius. »Was wolltest du damit erreichen? Daß ich dich jetzt gleich töte? Daß dir der morgige Kampf erspart bleibt? Nein, so billig kommst du nicht davon. Du wirst um dein erbärmliches Leben kämpfen wie alle anderen, und wenn ich mit deiner Leistung nicht zufrieden bin, wirst du ein sehr qualvolles, langsames Ende nehmen!« Clessius trat einen Schritt zurück.
    Renata Gallone war einer neuerlichen Ohnmacht nahe. Sie wurde von kräftigen Gladiatorenhänden gestützt.
    »Schafft sie fort! Sperrt sie ein!« befahl Clessius mit lauter Stimme. »Und den da legt in Eisen!« Bei diesen Worten wies er auf Mr. Silver.
    ***
    Sie führten uns ab. Ich verlor Mr. Silver aus den Augen, trachtete, an Orson Vaccaro heranzukommen. Er warf mir einen niedergeschlagenen Blick zu.
    »Zufälle
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