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1089 - Die Psi-Antenne

Titel: 1089 - Die Psi-Antenne
Autoren: Unbekannt
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hinein. Er war dick und hatte auffallend runde Wangen.
    Der Ortungsspezialist hatte bereits alles vorbereitet. So brauchte er nun lediglich eine Taste zu berühren, und die Aufnahmen liefen ab.
    Tkar machte einen teilnahmslosen Eindruck. Es schien, als interessiere er sich nicht für das, was Kedrk beobachtet hatte. Doch das änderte sich schnell.
    Auf dem Bildschirm erschienen Trümmerstücke. Die Bilder, die der Priester sah, unterschieden sich zunächst durch nichts von denen, die sich zur Zeit auf den anderen Bildschirmen abzeichneten und auf denen die nähere Umgebung des Raumschiffs zu erkennen war. Doch dann öffnete sich plötzlich eine Lücke zwischen den Trümmerstücken. Der Blick reichte über eine nicht bestimmbare Entfernung hinweg in das Trümmerfeld hinein, und ein hell leuchtendes Gebilde, das einem Obelisken glich, wurde sichtbar.
    Tkar war so überrascht, daß er sich ruckartig nach vorn neigte und dabei beinahe aus dem Sessel gefallen wäre. Seine Hände zitterten. Er öffnete den Schnabel, brachte jedoch keinen einzigen Laut daraus hervor.
    Die Lücke schloß sich wieder, und das leuchtende Gebilde verschwand.
    „Zurück", stammelte der Priester. „Ich will es noch einmal sehen. Zurück."
    Seine Stimme war so heiser, daß Kedrk ihn nicht verstanden hätte, wenn er nicht gewußt hätte, was er verlangte. Der Ortungsspezialist ließ das Magnetband zurücklaufen, und dann erschien das Bild des leuchtenden Etwas abermals auf dem Schirm vor dem Priester.
    „Anhalten", befahl Tkar. Fassungslos schüttelte er den Kopf.
    „Es ist wahr", sagte Gkor, der Kommandant. „Es ist da. Die Antenne existiert. Das Heiligtum ist Wirklichkeit."
    „Wir müssen hin", sagte der Priester. „Vorläufig noch kein Wort an das Oberkommando. Wir stoßen zu der Antenne vor. Ich muß sie mit eigenen Händen berühren, bevor ich der Öffentlichkeit bekannt gebe, daß ein Wunder geschehen ist."
     
    3.
     
    Icho Tolot sah, wie die Wände auf ihn zurückten, und ihm blieb keine Zeit mehr, sie abzuwehren. Die Falle schloß sich in Bruchteilen von Sekunden.
    Unwillkürlich schrie der Haluter auf. Er streckte alle vier Arme zu den Seiten hin aus, als wolle er die zusammenschlagenden Stahlwände zurückhalten. Dann brach das Unheil über ihm zusammen.
    Jedes andere organische Wesen wäre zerquetscht worden.
    Der Haluter aber leistete Widerstand. Seine Hände bohrten sich in die Stahlwände hinein, konnten sie jedoch nicht aufhalten. Von einer titanischen Kraft getrieben, rückten sie zusammen, bis sie den dunkelhäutigen Koloß zwischen sich eingeschlossen hatten.
    Doch Icho Tolot erwies sich als stärker und als widerstandsfähiger als sie. Sein Körper, der nun aus extrem harter Materie bestand, beulte die Wände ein. Sie konnten ihn nicht zerquetschen. Sie gaben nach, umschlossen ihn aber dennoch so fest, daß er sich kaum noch bewegen konnte.
    Er lachte.
    „So nicht", sagte er laut. „Versuche es auf eine andere Weise. Dies bringt mich nicht um."
    Mit ungeheurer Kraftanstrengung stemmte er sich gegen den Stahl. Doch seine Arme saßen unverrückbar fest.
    Er erschrak. Es schien, als könne er aus der Falle nicht mehr entkommen, weil ihm jener winzige Spielraum fehlte, den er brauchte, um den Stahl zurückdrängen zu können. Er ließ seine Muskeln anschwellen, erreichte damit jedoch zuwenig.
    „Wer auch immer du bist", sagte er mit dumpf grollendem Baß, „du kennst mich noch nicht."
    Er öffnete seinen Raumhelm und schob seinen Kopf weit vor. Dann bohrten sich seine kegelförmigen Zähne in den Stahl und rissen einen großen Brocken heraus. Er lachte, zermalmte das Stahlstück zwischen seinen Zähnen und schluckte es schließlich hinunter, um es in seinem Magen in verdauliche Materie umzuwandeln, aus der er jene Energien gewann, die er für seinen Kampf benötigte.
    Danach biß er noch einige Male in den Stahl, bis er sich so viel Freiraum geschaffen hatte, daß er einen seiner Arme zum Kopf ziehen konnte. Nun stemmte er diesen gegen das ihn umgebende Hindernis, hämmerte mit der Faust dagegen und trieb das Metall zurück, so daß er sich mehr und mehr Platz schuf. Schließlich konnte er auch einen zweiten Arm befreien und diesen ebenfalls für das Zerstörungswerk einsetzen. Mit ungeheurer Anstrengung schuf er sich eine Höhlung, und wenn seine Kräfte zu erlahmen drohten, biß er sich ein Stahlstück heraus, zermalmte es und verwandelte es in seinem Magen in Energie um. Endlich arbeitete er sich so weit vor, daß sich
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