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1083 - Der Kometenmann

Titel: 1083 - Der Kometenmann
Autoren: Unbekannt
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sich erst vor wenigen Minuten ereignet.
    Weit vorn, in dem stählernen, schwach erleuchteten Gang, begann es zu poltern.
    Metall stieß gegen Metall.
    „Nun komm schon, du Akrobat", flüsterte CC. „Komm schon!"
    Der kurze, armdicke Lauf eines uralten Haftminen-Werfers für kurze Distanzen glitt hinter der als Deckung dienenden Maschine hervor.
    Dort wartete CC seit Stunden in liegender Haltung.
    Waffen dieser Art gab es wahrscheinlich nur noch an Bord der SODOM. Auch vor über sechzehnhundert Jahren hatten sie nicht zur Standardausrüstung der Flotte gehört. Nur hochspezialisierte Kommandoeinheiten wie Callamons 32. Schlachtkreuzergeschwader waren auf Anforderung damit ausgestattet worden. Viele Kommandeure hatten eigene Entwicklungen bauen und an Bord nehmen lassen.
    Bei CCs Werfer handelte es sich um eine rückstoßfreie und fast lautlos arbeitende Konstruktion, die überwiegend zur Roboterbekämpfung eingesetzt worden war. Jenes Gebilde, das er „Akrobat" genannt hatte, war ein Roboter. Er erschien weit vorn in der Einmündung des Ganges zu jenem ovalen Schaltraum, den CC auf Grund seines von Dano übernommenen Teilwissens als Kommunikationszentrale für interplanetarische Abwicklungen identifiziert hatte.
    Weiter links jedoch lohte ein rostroter Hochenergieschutzschirm, den er mit dem besten Willen nicht hatte abschalten können. Dahinter befand sich die Eingangspforte zu einem Kraftwerk der subplanetarischen Internversorgung.
    Niemand außer wirklich informierten Porleytern kam dort unangefochten hinein.
    CC hatte es nicht geschafft, aber der Roboter, der weit vorn auftauchte und infolge seiner defekten Steuersysteme alle Augenblicke die stählernen Wände berührte - er konnte es ebenfalls!
    Er erschien pünktlich jeden dritten Tag zu einem Kontrollgang, der ihm wohl vor 2.2 Millionen Jahren einprogrammiert worden war. Überrangige Leitstationen waren niemals auf die „Idee" gekommen, das fragwürdig gewordene Tun dieser Kontroll- oder Wartungsmaschine aufzuheben.
    Callamon hatte während der vergangenen Tage gewissenhaft beobachtet. Dabei war ihm klargeworden, daß zirka fünfzig Prozent aller ehemals einwandfrei funktionierenden Anlagen ausgefallen waren.
    Reservegeräte waren eingesprungen, doch auch sie hatten eine Betriebsdauer von mindestens zwei Millionen Jahren nicht alle schadlos überstanden.
    Die ursprünglich zur Wartung vorgesehenen mobilen Roboteinrichtungen waren nach und nach ebenfalls dem Zahn der Zeit zum Opfer gefallen. Es handelte sich überwiegend um Störungen in den hochwertigen Steuer- und autarken Energie-Versorgungssystemen.
    Der näher kommende Großroboter gehörte zu den Einheiten, die noch einigermaßen in Ordnung waren. Ob er noch in der Lage war, die richtigen Ersatzteile anzufordern und sachgerecht einzubauen, war eine Frage, die CC nicht lösen konnte. Sie erschien ihm auch unwichtig! Seine Aufgabe bestand vorerst darin, in dem neuerdings aufgebauten Barriere-Wall eine Lücke zu schalten.
    Das Vorhaben aber war nur möglich, wenn er die noch intakte Energiestation betreten, durchschreiten und in die dahinterliegenden Hauptschaltstellen eindringen konnte.
    Das auf hellrot leuchtenden Energiekissen laufende Maschinenmonstrum kam näher.
    Die Identifizierungssensoren schienen noch zu funktionieren, oder der langgestreckte, hochbucklige Spezialroboter wäre nicht einigermaßen zielgenau auf den Schutzschirm zugeglitten.
    Die Wartungs- und Reparaturmaschine glich äußerlich einem terranischen Büffel.
    Zahlreiche Werkzeugarme in konstruktiver Tentakelauslegung richteten sich auf das Ziel.
    CC hatte die Maschine bereits zweimal beobachtet und ihren Weg verfolgt. Der erste Test war risikovoll gewesen, denn die Ereignisse auf Zhruut hatten bewiesen, daß noch zahlreiche Roboter in Ordnung waren.
    CC wagte es, den Oberkörper offen zu zeigen. Der Wartungsroboter reagierte nicht darauf. Er kam erneut vom geraden Weg ab, dröhnte gegen die Metallwandungen der großen Halle, verharrte dort eine Weile und machte dann kehrt.
    So währte es über zehn Minuten, bis er endlich nahe dem Schutzschirm ankam und seine Fahrt verlangsamte.
    Clifton Callamon ging ins Ziel. Im Reflexvisier der alten Waffe erschien eine flache Stahlplatte kurz hinter der buckelartigen Aufwölbung.
    Als der Roboter zum Stillstand kam, war der rechte Augenblick gekommen. Er durfte nicht versäumt werden, denn CC wußte aufgrund seiner Beobachtungen genau, daß die Wartungsmaschine eine ausgeklügelte
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