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1083 - Der Kometenmann

Titel: 1083 - Der Kometenmann
Autoren: Unbekannt
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Beschleunigung von siebenhundert Kilometer pro Sekundenquadrat in den freien Raum hinaus.
    Zhruut wurde binnen weniger Augenblicke zu einem tennisballgroßen Gebilde, das schließlich im Glanz des dichten Sterngewimmels unterging.
    Die Navigationspositroniken arbeiteten zufriedenstellend. Der Strukturkorridor wurde erreicht und angeflogen. Die Schaltung war gelungen.
    CC dachte an die unter Vollast laufenden Andruck-Neutralisatoren. Ihre Überprüfung hatte Anlaß zur Sorge gegeben. Wenn sie asynchron zu stottern begannen, war die SODOM verloren. Callamon versuchte, nicht mehr an die vielen tausend Möglichkeiten einer Katastrophe zu denken. Er mußte die Fünf-Planeten-Anlage verlassen. Es wurde höchste Zeit.
     
    4.
     
    „Dreimal schwerwiegend gezweifelt, ist so gut wie einmal verloren", kicherte Gucky.
    „Ihr kennt CC nicht. Der kommt! Ich wette um fünftausend Galax. Wer setzt dagegen?"
    „Warum nicht eine halbe Milchstraße?" regte sich Tyner Passal auf. „Du hast selten so laut gesponnen, Verehrtester."
    „Dein Glück, daß du mich so genannt hast, Wurm!" erklärte der Mausbiber gut gelaunt.
    „He, bleib sitzen, Tyner! Oder willst du eine kostenlose Luftreise machen?"
    Der Epsaler, genau so hoch wie breit gebaut, beherrschte sich und nahm wieder Platz.
    Er konnte es aber nicht unterlassen, mit drohendem Unterton zu sagen: „Wenn deine besonderen Gaben wieder einmal durch äußere Umstände ausfallen sollten, werde ich dich liebevoll streicheln. Mein Wort darauf."
    Er grinste und schaute auf seine massigen Hände. Dann tauchte er wieder den Löffel in den rosaroten Synthobrei und aß weiter. All dies geschah in der geräumigen Messe des Schweren LFT-Tenders VALLANKO. Er war eine Weiterentwicklung der berühmten Flottentender aus der Dinosaurier-Klasse, und seine runde Landeplattform von zweitausend Meter Durchmesser bot selbst großen Schiffen einen sicheren Hafen inmitten des leeren Raumes. Die Werft- und Reparatureinrichtungen waren beispiellos.
    Es gab kaum einen Schaden, der mit den Hilfsmitteln der VALLANKO nicht hätte beseitigt werden können.
    Gucky winkte ab, bot nochmals seine Wette an und wandte sich danach seinem Essen zu.
    „Widerwärtig", beschwerte er sich. „Synthesebrei! Auch noch rosa gefärbt. Habt ihr schon mal bei einer Magenoperation zugesehen, eh? Ich habe..."
    „Noch ein Wort - und du bist reif für fünf Stunden Tiefschlaf", erklärte Passal. „Sieh dich um - und du weißt, was ich meine."
    Gucky wollte auftrumpfen, aber vorher schaute er sich wirklich um. In der Messe aßen achthundert Männer aus vielen Völkern der GAVÖK und der LFT. Sie zählten zu jenen aufbegehrenden Untergrundlern, die eindeutig erklärt hatten, sie ließen sich die porleytische Vorherrschaft nicht länger gefallen. Hervorragende Spezialisten waren sie alle - jeder auf seinem Gebiet. Darin unterschieden sie sich erheblich voneinander, nicht aber in ihrer Einstellung. Sie hielten es für würdelos, sich von zirka zweitausend irregeleiteten Geschöpfen unterdrücken zu lassen.
    So jedenfalls stuften sie die Verhaltensweise der Porleyter ein.
    Gucky fuhr seinen zum Grinsen entblößten Nagezahn schleunigst ein und zog die Schultern hoch. Er schaute in achthundert Mündungen, und jede gehörte zu einem Narkosestrahler.
    „Wie war das mit der Magenoperation?" fragte ein älterer, untersetzt gebauter Mann.
    Seine weiße Haarmähne war nicht zu übersehen. Sein Name war Ipsborn Genartson.
    Vom Fach her war er Sextadimphysiker und hatte bei der Entwicklung der neuen Metagravtriebwerke entscheidend mitgewirkt. Dann war er, störrisch wie es seine Art war, zum Aufbegehrer geworden.
    „Du wirst jetzt deinen nahrhaften Brei essen, Kleiner", betonte er. „Wir sind eine streikende Mannschaft, zusammengestellt aus Unzufriedenenen, die auf der Erde, auf den GAVÖK-Welten oder in den Basaren der KH wahrscheinlich nur Unsinn angerichtet hätten. Für die Hanse und die LFT sind wir zu einem zwar anerkennenswerten, sonst aber risikoreichen Faktor geworden. Rhodan war heilfroh, als er uns abschieben konnte. Und da beschwerst du dich über die Synthonahrung? Fang an, Kleiner! Achthundert Mann auf einmal kannst du nicht mit Lüftreisen bezwingen. Nun?"
    „Ich füge mich zähneknirschend der brutalen Gewalt", murrte Gucky. „Achthundert Paralysestrahler, das hat man gern."
    „Hast du eine Ahnung, womit der eigentlich knirschen will?" fragte jemand seinen Nachbarn.
    Dröhnendes Gelächter unterbrach das Intermezzo.
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