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1080 - Das Ende eines Experiments

Titel: 1080 - Das Ende eines Experiments
Autoren: Unbekannt
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schon! dachte Ellmer grimmig. Sri geht es noch viel schlechter, und wenn ich ihr schon nicht die Hilfe geben kann, die sie erwartet, kann ich sie wenigstens vor anderem Ärger bewahren!
    Er stieß sich von der Wand ab und fand den Weg in die Verbindungsröhre, die zur Kuppel Aführte, wo sich die Funk- und Ortungszentrale befand, in der er Deighton vermutete. Die Menschen, die ihm begegneten, würdigte er keines Blickes. Dabei entging ihm nicht, wie erregt sie alle waren. Ellmer begann zu ahnen, daß noch einiges mehr vorgefallen war als nur Srimavos Erscheinen.
    Er sah aus einem der Fenster und stellte fest, daß draußen alles ruhig war. Der neue Tag dämmerte herauf. Kein Lufthauch ging.
    19. September, las Ellmer von seinem Armbandchronometer ab, was jedoch für Lokvorth nicht viel besagte. Dieser Planet hatte eine Eigenrotation von nur 18,6 Stunden.
    Entsprechend kurz waren die Tage und Nächte.
    Er fand Srimavo nicht in der Zentrale. Auch von Deighton war nichts zu sehen. Ellmer wandte sich an den erstbesten Wissenschaftler und erfuhr, daß die beiden sich in einen Nebenraum zurückgezogen hatten und Deighton für niemanden zu sprechen sei.
    „Für mich schon", knurrte er.
    „Ich würde nicht hingehen", wurde er gewarnt. „Du hättest Sri sehen sollen, als sie die Station betrat. Freiwillig hätte sie die LUZFRIG bestimmt nicht verlassen."
    „Was soll das heißen? Ihr habt sie mit Gewalt geholt?"
    „Soll das ein Witz sein? Gerade du müßtest wissen, daß der Mensch erst noch geboren werden muß, der Srimavo zu etwas zwingen kann. Nein, wir hatten eher den Eindruck, daß sie etwas von Deighton will und ihm deshalb widerstrebend folgte."
    „Wir werden sehen."
    Ellmer stapfte davon. Es gab nicht viele Nebenräume, in die die beiden sich zurückgezogen haben konnten. Ellmer hatte schon beim ersten Glück.
    Die Tür bestand aus Leichtmetall. Die Hand bereits auf dem Kontakt, entschied sich der pensionierte Raumfahrer dafür, erst einmal zu lauschen. Es konnte nicht schaden, zu wissen, wie Deighton mit der kleinen Sphinx umging, wenn er sich dabei ungestört fühlte.
    Jakob Ellmer legte das Ohr an die Tür und hörte, wie Deighton gerade sagte: „Sri, ich begreife dich nicht. Einerseits kommst du und sagst, daß etwas geschehen ist, das es erforderlich macht, dich ins Solsystem zu bringen. Dann wieder behauptest du, Quiupu jetzt nicht im Stich lassen zu dürfen."
    Sri ins Solsystem? Ellmer hatte alles andere erwartet als diesen offenbar von ihr geäußerten Wunsch, der ja auch der seine war. Doch dann krampfte sich etwas in ihm zusammen, als er die erregte Stimme des Mädchens hörte, aus der Angst und Verzweiflung sprachen.
    „Du kannst das auch nicht verstehen! Aber es haben sich Dinge ereignet, die ich nicht voraussehen konnte. Es genügt nicht, wenn nur ich ins Solsystem gebracht werde.
    Quiupu muß mitkommen, denn ohne seine Hilfe bin ich machtlos gegen die Gefahr, die dort..."
    Sie brach abrupt ab, als hätte sie um ein Haar zuviel verraten. Ellmer ballte die Hände zusammen. Was hatte das nun wieder zu bedeuten? Sri und Quiupu verbündet? Es gab nichts, das sich Ellmer weniger vorstellen konnte.
    „Sri", sagte Deighton nun wieder eindringlich. „Wollen wir es nicht zur Abwechslung einmal mit gegenseitigem Vertrauen versuchen? Wie soll ich etwas entscheiden, wenn du nur Andeutungen machst. Vor Stunden noch sprach ich selbst mit Reginald Bull, und wenn es eine Gefahr für die Erde gäbe, wüßte ich etwas davon."
    „Nicht für die Erde!" schrie das Mädchen gepeinigt.
    Das war zuviel für Jakob Ellmer. Seine Hand schlug auf den Kontakt. Die Tür fuhr in die Wand und schloß sich wieder, als er den kleinen Raum betreten hatte.
    „Du quälst sie!" warf er Deighton vor, ehe der zu Wort kommen konnte. Er machte einen Schritt auf Srimavo zu und erstarrte, als er in ihre Augen sah.
    Da war nicht mehr der Eindruck schwarzer Flammen in ihnen - nur eine grausame Leere. Sri schüttelte leicht den Kopf und wich vor Ellmer zurück.
    „Du hättest nicht kommen sollen, Jakob", sagte sie leise. „Ich sagte dir, daß du nicht helfen kannst."
    „Aber Quiupu!"
    Sie wandte sich wieder an Deighton, ohne ihn weiter zu beachten. Dabei hatte Ellmer nicht das Gefühl, daß sie ihn zurückstoßen wollte. Eher erschien es ihm, als wollte sie ihn vor etwas bewahren.
    „Quiupu muß mit mir zur Erde gebracht werden. Bitte, stelle keine Fragen nach dem Warum. Ich brauche ihn."
    Deighton schüttelte den Kopf und holte tief
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