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1079 - Dämonen-Domina

1079 - Dämonen-Domina

Titel: 1079 - Dämonen-Domina
Autoren: Jason Dark
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Lampe unter der Decke und auch die Tür, die wir am Ende des Flurs entdeckten.
    Natürlich war sie geschlossen, aber nicht verschlossen. Ich drückte sie mit der nötigen Behutsamkeit auf und betete, daß keine Geräusche entstanden, die uns hätten verraten können.
    Der erste Blick.
    Beide überraschte uns die Einrichtung des Zimmers. Viel Plüsch, dazu noch als rote Bezüge auf Sofas und Sesseln. Rötliches Licht sorgte für eine schwüle Atmosphäre, in der sich gewisse Besucher sicherlich wohl fühlten.
    Wir nicht, als wir in den Raum hineinschlichen und uns sofort umschauten.
    Kein Mensch hielt sich hier auf. Trotzdem war jemand hier gewesen. Es lag noch nicht lange zurück, denn auf dem Teppich malten sich Schmutzspuren ab, die von Sohlen hinterlassen worden waren. Sie führten in eine bestimmte Richtung, nämlich auf die gegenüberliegende Seite des Zimmers zu.
    Dort gab es eine weitere Tür.
    Ich hatte noch immer die Führung übernommen und blieb plötzlich wie vom blitz erwischt stehen.
    Shao wollte fragen, was mit mir los war, sie sah es dann selbst und saugte scharf die Luft ein.
    Vor uns stand ein Sarg. Darin lag eine fürchterliche Gestalt, die weder ein normaler Toter noch ein Skelett war. In ihr vereinigte sich beides. Sie war halb verwest. An bestimmten Stellen schauten schon die Knochen hervor. Sie sahen aus wie blasse, seifige Gebilde, einfach widerlich.
    Ein Gesicht, das keines mehr war. Haare, die Ähnlichkeit mit Knäuel aus Spinnweben aufwiesen, und eine Haut, die auf eine gewisse Art und Weise schimmerte, soweit sie noch vorhanden war. Sie mußte mit einem Öl oder einer Tinktur behandelt worden sein, um diese Tote vor dem endgültigen Verfall zu bewahren. Sie sollte erhalten oder mumifiziert werden.
    Shao blickte mich an und schüttelte den Kopf. Sie konnte sich ebensowenig erklären wie ich, was es mit der Leiche auf sich hatte, aber sie mußte eine schon rituelle Bedeutung haben.
    Uns konnte auch die Stille nicht gefallen. Wenn sich irgendwelche Personen in der Nähe aufhielten, dann hätten wir etwas von ihnen hören müssen. Fetzen einer Unterhaltung, Kampfgeräusche, wie auch immer. Aber es war still.
    Shao sprach das aus, was ich befürchtete. »Ich habe Angst, daß schon alles vorbei ist.«
    Eine Antwort schluckte ich runter und wies statt dessen auf die nächste Tür. Es ging nur dort weiter und immer geradeaus, was auch der Bauweise des Hauses entsprach.
    Der dicke Teppich dämpfte unsere Schritte. So konnten wir uns lautlos der Tür nähern.
    Da fiel uns etwas auf. Sie war wesentlich dicker als die beiden anderen. Wer eine derartige Tür einbaute, der wollte nicht, daß irgendwelche Informationen nach draußen gelangten und von fremden Ohren gehört wurden. Sie schluckte den Schall, war von innen sicherlich gepolstert.
    Shao schob mich zur Seite. Ich konnte sie nicht mehr halten. Es ging ihr jetzt einzig und allein um Suko. An die eigene Sicherheit dachte sie nicht.
    »Ich weiß, daß er dahinter ist, John! Ich spüre es, verdammt!«
    »Aber…«
    »Nein!« Ein Wort nur, dann stieß sie die Tür auf…
    ***
    Suko spürte die Hände an seinen Wangen. Zarte Frauenhände. Keine harten Schwielen. Die Hände konnten auch streicheln und nicht nur schlagen, wie sie es schon vorgemacht hatten.
    In diesem verdammten Augenblick war er sich seiner Lage besonders bewußt. Er hockte auf dem Boden, und die Hände waren hinter seinem Rücken durch die verdammten Handschellen zusammengebunden. Die Kette gab ihm zwar einen gewissen Spielraum, doch es war ihm nicht möglich, sie an die vordere Seite seines Körpers zu bringen, um dann an den Stab heranzukommen. Er wäre die einzige Chance gewesen, die ihm blieb.
    So aber mußte er hinnehmen, daß er so gut wie wehrlos war. Er schaute in das Gesicht der dämonischen Domina, das gar nicht weit von seinem eigenen entfernt war.
    Ihre Blicke trafen sich. Sie bohrten sich ineinander, während ihre Hände an Sukos Wangen streichelnd entlangfuhren und die Hitze noch nicht abgaben.
    Sie spielte mit ihm. Sie wollte seinen Tod in die Länge ziehen und es genießen.
    »Du hättest es nicht tun sollen, Suko. Es war ein großer Fehler. Du hast dich eingemischt. Schade für dich. Du hättest weiterhin in Ruhe leben können wie auch ich. Ich habe mir hier ein kleines Refugium aufgebaut und es geschafft, unter dem Schutz der Gottheit Kagu-Zuchi zu stehen. Er und Suniko haben die Gabe an mich weitergegeben. Leider bin ich nicht perfekt. Ich habe nicht bemerkt, daß
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