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1076 - El Toros Totentanz

1076 - El Toros Totentanz

Titel: 1076 - El Toros Totentanz
Autoren: Jason Dark
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hätte, sie wären im donnern der Hufe untergegangen, denn der Stier war nicht zu halten. Er rumorte über den Boden. Er brüllte, er wirbelte den Staub in die Höhe, und es gab nichts mehr, was ihn stoppen konnte.
    Der Torero spürte ihn.
    Plötzlich war die Masse aus Muskeln und Kraft über ihm. Er bekam Tritte und Stöße mit, wobei er nicht einmal wußte, wo er überall getroffen wurde, aber das Horn des Stiers schlitzte ihn nicht auf.
    Das Tier hatte zwar seinen Schädel gesenkt, nur fegte das Horn über den Boden hinweg und kratzte dort eine Rinne in den Staub, aber den Menschen durchbohrt es nicht.
    Der Stier war weg.
    Vicente lebte.
    Nur war er völlig hilflos. Er lag flach auf dem Boden. Er hörte den Stier, aber er sah ihn nicht. Es war ihm auch nicht möglich, sich aufzurichten, nur den Kopf konnte er um eine Idee anheben. Zuerst sah er den Staub, dann hörte er die Schreie und dann einen Schuß…
    ***
    Ob es richtig gewesen war, so lange zu warten, wußten wir nicht. Eines stand fest, wir hatten es getan, aber wir hatten auch gesehen, daß der Stier gewinnen würde, auch wenn Ortega einige Anfangserfolge erzielt hatte.
    El Toro wollte seinen Totentanz fortsetzen, auch wenn der Degen in seinem Kopf steckte.
    Jane hielt die Beretta mit beiden Händen fest. »Du den Stier, ich die Ägypter!« schrie sie.
    Dann ließ sie sich nicht mehr aufhalten!
    ***
    Jane rechnete mit dem Moment der Überraschung. Die vier Männer waren abgelenkt. Sie hatten nur Augen für den Torero und den Stier gehabt und nicht gesehen, was hinter ihrem Rücken passierte.
    So bekam Jane Collins die Gelegenheit, ziemlich nahe an die Gruppe heranzukommen. Wichtig war für sie der Anführer. Wenn sie ihn ausschaltete, würden die anderen drei weniger Widerstand leisten. Das zumindest rechnete sie sich aus.
    Sie lief schnell. Die Waffe hielt die Detektivin mit beiden Händen fest. Der Lauf wies zu Boden. Sie ärgerte sich über den Staub, sie schluckte ihn, hinzu kam die Dunkelheit, und sie ließ auch die Gefangene nicht aus den Augen.
    Juana hatte sich nicht befreien können. Sie war Zeugin gewesen. Sie kämpfte hoch mit ihrem Schicksal, sie hing in den Fesseln, und sie bewegte sich dabei, ohne jedoch eine Chance zu bekommen. Entsetzt hatte sie zudem mit ansehen müssen, was mit ihrem Freund und Verlobten geschehen war.
    Der Anführer schien einen überirdischen Instinkt zu besitzen, denn grundlos und sehr rasch drehte er sich um. Er sah die anlaufende Jane Collins mit dem ersten Blick, zuckte erschreckt zusammen und entdeckte zugleich die Waffe.
    Jane blieb aus dem Lauf heraus stehen. »Keine Bewegung!« schrie sie den Mann an. Sie hob dabei die Beretta und zielte auf seine Brust.
    Der Ägypter bewegte sich nicht. Er war fassungslos. Daß er eine weitere Person hier entdeckte, wollte ihm nicht aus dem Kopf. Zudem noch eine Frau.
    Er schrie etwas.
    Die anderen drei wurden von seinem Schrei regelrecht geweckt. Sie hatten den Fremden jetzt laufen sehen und wollten starten, um ihm den Weg abzukürzen, aber ihr Anführer war wichtiger.
    Obwohl Jane ihn mit der Pistole bedrohte, dachte er nicht im Traum daran, aufzugeben. Er drehte sich etwas von Jane weg, duckte sich, bewegte den rechten Arm und hielt plötzlich ein Messer zwischen den Fingern.
    »Nein, nicht!« schrie Jane.
    Er holte zum Wurf aus, lachte sogar.
    Jane blieb nur eine Möglichkeit. Im Zweifelsfall ist eine Kugel immer schneller als ein Messer.
    So auch hier.
    Der Schuß, der Treffer, der Schrei!
    Jane hatte recht hoch gehalten und die rechte Schulter des Ägypters erwischt. Der Mann taumelte.
    Er hielt die getroffene Stelle und wäre beinahe noch gegen den Pfahl mit der Gefangenen geprallt.
    Sein Gesicht war verzerrt. Sicherlich wühlten starke Schmerzen durch seinen Arm.
    Es gab noch die drei anderen. Männer, die sich immer auf sich und die Gruppe verlassen hatten.
    Jetzt wollten sie nicht wahrhaben, daß eine Frau auf ihren Anführer geschossen hatte. Zudem sahen sie ihn noch am Boden knien, wo er sich den rechten Arm hielt und sie anfauchte. Was er sagte, verstand Jane nicht, doch Freundlichkeiten waren es bestimmt nicht. Sie wollten sich auf Jane stürzen, doch sie schrie die Kerle wieder an.
    »Hoch die Arme! Die Hände hinter dem Nacken verschränkt! Aber sofort!«
    Den Ton verstanden sie, auch wenn sie sich langsam bewegten. Zudem standen sie dicht beisammen, so war es für die Detektivin leichter, sie mit einer Waffe in Schach zu halten. Sollte einer von ihnen einen
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