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1075 - Horror auf Mallorca

1075 - Horror auf Mallorca

Titel: 1075 - Horror auf Mallorca
Autoren: Jason Dark
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wichtig für uns ist.«
    Carlotta nickte. »Si, Carlos, das stimmt. Alles ist wichtig. Aber am wichtigsten ist die Zeit. Wir haben Zeit, jetzt ja, denn es ist so eingetroffen, wie du es dir gedacht hast.«
    »Dann waren sie in der Kirche.«
    »Ja.«
    »Wer?«
    »Ich kenne sie nicht, Carlos, du hast sie mir beschrieben. Der Mann und die Frau.«
    Carlos Fuentes schloß für einen Moment die Augen. »Die beiden aus London also. John Sinclair und Jane Collins.« Er lachte leise. »Er hat den Köder geschluckt, das ist gut, sehr gut. Ich habe genau das Richtige getan. Sinclair hat Blut geleckt. Er wird sich mit den anderen herumschlagen und wir haben gewonnen - hoffe ich jedenfalls. Verdammt, Tante, wir können reich werden. Wir können auch mächtig sein, wenn alles so eintrifft, wie ich es mir vorgestellt habe.«
    »Si, mein Neffe, das können wir.« Sie legte eine kleine Pause ein. »Wenn alles so läuft, wie du es dir vorgestellt hast.«
    Carlos Fuentes hatte genau hingehört. Er war auch zusammengezuckt und schüttelte hastig den Kopf. »Was soll das, Carlotta? Warum sagst du so etwas. Gibt es Probleme?«
    Die alte Frau wußte, daß sie von der Seite her angestarrt wurde. Sie drehte den Kopf nicht und schaute weiterhin nach vorn. »Ich weiß nicht, ob es Probleme gibt«, sagte sie flüsternd, »aber es könnte sein, daß du dich geirrt hast.«
    »Ach ja? Warum? Wieso?«
    Sie räusperte sich. »So ganz hat mir das alles nicht gefallen, da bin ich ehrlich, Junge. Da war noch ein Paar in der Kirche, vor diesem Sinclair und der Frau.«
    »Ja und?«
    »Sie erkundigten sich bei mir nach dem Pfarrer und auch nach dem Küster.«
    Carlos Fuentes saß plötzlich wie auf heißen Kohlen. »Verdammt, was hast du gesagt?«
    »Nicht viel. Die Wahrheit schon.«
    Damit konnte sich Fuentes nicht zufriedengeben. Er schüttelte den Kopf und stöhnte leicht. »Moment mal, Tante, du hast ihnen die Wahrheit gesagt?«
    »Das war nicht schlimm. Der Pfarrer ist krank, der Küster ist nicht da. Nur glaube ich nicht, daß sich das Paar unbedingt für die beiden Menschen interessiert hat.«
    »Davon kannst du ausgehen.« Er räusperte sich. »Du mußt doch wissen, wer sie gewesen sind. Ich meine, waren es Spanier, Deutsche oder…«
    »Oder, mein Junge. Engländer. Wie dieser Sinclair mit seiner blonden Begleiterin. Das konnte ich hören, auch wenn sie spanisch gesprochen haben.«
    Fuentes nickte vor sich hin, ohne etwas zu sagen. »Also Engländer.« Er lachte. »Bestimmt kein Zufall, nein, daran glaube ich nicht. Aber mich würde interessieren, wie das alles zusammenhängt. Es bereitet mir schon Sorge, wenn du verstehst.«
    »Klar, denn du gehst davon aus, daß noch andere Personen hinter dem Kreuz her sind.«
    »Genau das ist es, Tante. Es sind noch andere Personen hinter ihm her. Sie haben es irgendwo erfahren, von wem auch immer. Ich kann alles nicht so genau in die Reihe bekommen, denn da läuft noch einiges durcheinander, aber ich lasse mich auch nicht verrückt machen. Wichtig ist unser Ziel.«
    Die alte Frau lächelte. »Da hast du recht.«
    Bisher war Fuentes noch nicht auf das ihm so wichtige Thema zu sprechen gekommen. Er hatte sich zurückgehalten, auch wenn es ihm schwergefallen war. Mit einem sehr starren und schon hypnotisierenden Blick sah er seine Tante an.
    »Hast du es?« brach es aus Fuentes hervor.
    Sie nickte.
    Er schloß die Augen. Die Kopfbewegung war für ihn wichtig gewesen. Sie sagte ihm mehr als alle Worte. Er konnte jubeln, er konnte zufrieden sein. Als er das Rascheln der Kleidung dicht neben sich hörte, da drehte er den Kopf und schaute wieder hin.
    Carlotta hatte in ihre Rocktasche gegriffen und zog etwas hervor. Es war größer als ihre Hand, es hatte auch ein bestimmtes Eigengewicht, und sie faßte den Gegenstand in der unteren Hälfte an, als sie sich ihrem Neffen zudrehte.
    Die Augen des Mannes weiteten sich und zuckten zugleich. Sein Mund stand offen. Er spürte den Schauer auf der Haut, ihm war heiß und kalt zugleich geworden.
    »Ja…!« keuchte er. »Ja, das ist es. Das genau ist das Templerkreuz…«
    ***
    In den folgenden Sekunden sprach keiner von ihnen. Die Zeit schien eingefroren zu sein. Für Carlos Fuentes hatte sich die Umgebung stark reduziert. Die Gräber, die Bäume und Büsche waren in den Hintergrund abgetaucht. Er verließ sich voll und ganz auf sein begrenztes Sichtfeld, aus dem sich das Kreuz hervorhob. Seine Lippen zuckten, und seine Augen hatten einen feuchten Schimmer bekommen. Der
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