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1070 - Marens kleiner Horror-Laden

1070 - Marens kleiner Horror-Laden

Titel: 1070 - Marens kleiner Horror-Laden
Autoren: Jason Dark
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Andenken, eine Mischung aus Kitsch und Nippes, den alten, jedoch stabilen Möbeln und den dicken Gardinen vor den Fenstern.
    Hier trafen sich zwei Zeiten.
    Maren war die eine Seite. Ganz in schwarz. Sehr kurzer Lederrock. Eine ebenfalls knappe Jacke aus dunklem Stoff. Darunter eine schwarze Korsage, die ihre Brüste etwas anhob und leicht einschnürte. Die Ansätze traten hervor, als sie heftig atmete, was sie auch tat, denn sie war nervös.
    Das Haar war ebenfalls dunkel und nach hinten gekämmt, wo es zusammengebunden war und in den Nacken fiel. Ein schmales, durchaus interessantes Gesicht mit hochstehenden Wangenknochen, dunklen Augen und einem breiten Mund, der sicherlich gern lächelte, jetzt aber zusammengepreßt war. Ein Anzeichen darauf, daß Maren Black unter Druck stand.
    Wäre es ja nicht Sarah Goldwyn gewesen, die mich angerufen und mir einen knappen Bericht gegeben hatte, wäre ich nicht hingefahren.
    Andererseits wußte ich, daß die Horror-Oma trotz ihres Kampfnamens keine Spinnerin war und mich so manches Mal auf bestimmte Spuren gestoßen hatte.
    Suko war im Büro geblieben. Es gefiel mir, denn mit ihm war nicht viel anzufangen. Er trauerte noch immer seinem Wagen nach, den Ryback, der Höllenstar, einfach vernichtet hatte. Verbrannt und ausgebrannt war der BMW, an dem Suko sehr gehangen hatte. Man konnte ihn nicht als einen Autof etischisten bezeichnen, doch gerade diese Fahrzeug hatte es ihm angetan, auch deshalb, weil er es damals als ersten Preis in einem Preisausschreiben gewonnen hatte.
    Jetzt machte er sich darüber Gedanken, wie er zu einem neuen Wagen kam. Natürlich sollte es wieder ein BMW sein, aber der hatte auch seinen Preis.
    Suko wollte sich auf einen Kompromiß einlassen und war dabei, die Anzeigen zu studieren, in denen die gebrauchten Fahrzeuge dieser Marke angeboten wurden.
    Er hatte mich auch einbeziehen wollen, doch das war seine Sache. Zwei Tage Urlaub hatte er sich deswegen genommen. So hockte er in der Wohnung und studierte die Angebote zusammen mit Shao, seiner Partnerin.
    Ich aber befand mich bei Sarah und hatte Maren Black kennengelernt.
    Wer sie war und woher sie kam, das hatte mir die Horror-Oma schon am Telefon berichtet. Bei meinem Besuch hier ging es ums Eingemachte, wie man so schön sagt.
    Sie war etwas schüchtern und verlegen, was so gar nicht zu ihrem Outfit paßte. Mit zusammengelegten Beinen saß sie steif im Sessel. Es fehlte nur noch, daß sie versuchte, den kurzen Lederrock über die Knie zu ziehen. Da hätte sie keine Chance gehabt. Aber auf ihrem rechten Knie malte sich ein Pflaster ab.
    »Na ja, Maren, das ist also John Sinclair. Der Mann, der Ihnen hoffentlich helfen kann.«
    Ich ging lächelnd auf sie zu, reichte ihr die Hand, die sie auch nahm. Ich spürte den leichten Schweißfilm auf ihrer Haut. Sie war nervös, auch kein Wunder, wenn alles das stimmte, was mir Sarah in knappen Worten über sie berichtet hatte.
    Für mich gab es noch einen freien Platz, und es war auch genug Kaffee vorhanden.
    Auch Maren lächelte jetzt. Anscheinend war ich ihr nicht unsympathisch.
    Sie lachte sogar und schüttelte dabei den Kopf.
    »Was haben Sie?«
    »Pardon, Mr. Sinclair, aber als sie sich vorstellten, da konnte ich nicht fassen, daß ich es mit einem Geister Jäger zu tun habe. Den habe ich mir immer anders vorgestellt.«
    »Wie denn? Etwa wie von Heising aus dem Dracula-Epos?«
    »Ja, so ähnlich.«
    »Damit kann ich leider nicht dienen.«
    Sie warf mir einen koketten Blick zu. »Warum sagen Sie leider? So gefallen Sie mir viel besser.«
    »Danke.«
    »Na, na, ihr beiden, kommt mal zur Sache«, sagte Sarah bewußt streng und ließ die Kugeln ihrer drei Perlenketten durch die Finger gleiten. »Maren hat ein Problem, bei dem du ihr sicherlich helfen kannst. Angedeutet habe ich es ja schon.«
    »Okay, Maren, dann berichten Sie mal. Ich heiße übrigens John.«
    »Ja, danke.« Sie zündete sich eine neue Zigarette an, dachte kurz nach, dann aber sprudelten die Worte aus ihr hervor, so daß ich schon Mühe hatte, alles mitzubekommen, ich erfuhr von ihren Erlebnissen, auch von ihren Ängsten, und sie beschrieb mir das Monstrum, das sie in Schrecken versetzt hatte, sehr genau. Ich bekam auch mit, daß sich Maren Black schon seit Wochen verfolgt fühlte. Nie aber hatte sie es so deutlich gesehen und erlebt wie hier in London.
    Zum Schluß sagte sie: »Das ist alles gewesen, John. Jetzt können Sie aufstehen, sich gegen die Stirn tippen und das Haus verlassen. Ich wäre
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