Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1070 - Gefangene der Materie

Titel: 1070 - Gefangene der Materie
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
keinen Schritt weitergekommen. Offenbar gab es eine Grenze, über die hinaus ein Kontakt nicht möglich war.
    Es war mitten in der Nacht.
    Perry Rhodan kauerte am Flußufer und beobachtete den kaktusähnlichen Riesenkristall, der im Licht der Scheinwerfer leuchtete, als lodere in seinem Innern ein verhaltenes Feuer. Alaska Saedelaere und Waringer waren für ein paar Stunden in die TRAGER zurückgekehrt, um sich auszuruhen.
    Für den nächsten Morgen war geplant, daß die TRAGER sich für kurze Zeit aus M3 zurückziehen würde, damit die Besatzungsmitglieder, in erster Linie Aktivatorträger und Mutanten, Erholung finden konnten. Danach sollte das Schiff erneut nach Klatau zurückkehren.
    Rhodan war sich darüber im klaren, daß der Tatendrang und der Forschungseifer der Frauen und Männer längst erloschen waren. Sie wußten nun, wo die Porleyter sich befanden, aber für die meisten Menschen war dieses Ergebnis ihrer Suche viel zu abstrakt, um weiteres Interesse auszulösen. Außerdem war den meisten die Sache viel zu unheimlich. Ohne daß sie es aussprächen, wußte Rhodan, daß sie die ganze Sache lieber auf sich hätten beruhen lassen.
    Rhodan hatte ein längeres Gespräch mit Jen Salik geführt, weil er erwartet hatte, von dem Mann mit dem Ritterstatus eine klare Antwort zu bekommen. Doch auch Salik schien unentschlossen.
    Vielleicht, dachte Rhodan müde, war er der einzige Raumfahrer an Bord der TRAGER, der entschlossen war, sich weiter um die Porleyter zu bemühen.
    Rhodans SERUN-Anzug ließ es zu, daß er alle Geräusche in der näheren Umgebung trotz des geschlossenen Helmes wahrnahm. Er hörte das leise Plätschern des Flusses, an dessen Ufer er saß. Jedes Mal, wenn er zu dem Kristall hinüberblickte, vermeinte er, einen stummen Ruf der Verzweiflung zu hören.
    Rhodan erhob sich und wanderte am Ufer entlang. Manchmal bückte er sich und warf einen Stein oder einen anderen Gegenstand ins Wasser. Nach einer Weile kehrte er um und ging bis zu der Stelle, an der der Kristall stand.
    Er berührte ihn mit seiner Hand. Durch den Handschuh des Anzugs ließ sich nicht feststellen, welche Temperatur der Kristall besaß, aber Rhodan hatte den Eindruck, einen warmen Strom in seinen Arm fließen zu spüren.
    Ob der Porleyter sich der Gegenwart eines Fremden bewußt war?
    Ja, beantwortete Rhodan seine eigene Frage. Nach allem, was die Dargheten in Erfahrung gebracht hatten, registrierte der Porleyter genau, was um ihn herum vorging.
    Hatten sie Hoffnungen in ihm geweckt?
    Furcht?
    „Ich wünschte", sagte Rhodan leise, „du könntest mich verstehen. Aber nicht einmal Gucky oder Fellmer bekommen telepathischen Kontakt. Wir sind ganz auf die Dargheten angewiesen."
    Rhodan schaltete seinen Antigravprojektor ein und glitt zur TRAGER hinüber, wo er gleich darauf in einer beleuchteten Schleuse landete. Ein einsamer Posten grüßte ihn.
    Rhodan wechselte ein paar belanglose Worte mit dem Mann und begab sich ins Schiffsinnere.
    Er erreichte die Unterkunft der beiden Dargheten. Kerma-Jo und Sagus-Rhet hatten ihre Nuguun-Keels abgelegt. Sie kauerten nebeneinander auf dem Boden der Kabine.
    Ihre Tripliden hockten auf ihnen.
    Rhodan hatte den Translator eingeschaltet. Er wollte schon wieder gehen, als ihn Kerma-Jos Stimme erreichte.
    „Warte, Perry Rhodan!"
    Rhodan blieb im Kabineneingang stehen.
    „Ich war die ganze Zeit über draußen und habe nachgedacht", sagte er. „Dabei gingen mir die seltsamsten Ideen durch den Kopf."
    „Wir haben ebenfalls nachgedacht", sagte Sagus-Rhet. „Allerdings sind wir zu keinem Ergebnis gekommen. Es sieht so aus, als steckten wir in einer Klemme."
    Rhodan blickte auf die riesigen Wesen.
    „Vielleicht haben wir uns zu sehr auf eine Sache versteift", meinte er. „Indem wir nur versuchen, Kontakte herzustellen, übersehen wir andere Möglichkeiten."
    „Was heißt das?" dudelte Kerma-Jo.
    „Ich kann eure phantastischen Fähigkeiten nicht genau abschätzen", sagte Rhodan.
    „Aber ich schlage vor, daß ihr einen Versuch macht, den Porleytern zu helfen."
    „Wir helfen gern", erklärte Kerma-Jo. „Aber wie?"
    „Warum versucht ihr nicht, einen Porleyter aus seinem konservierten Gefängnis herauszulösen und in einen Aktionskörper zu bringen?"
    Er hatte geglaubt, mit seinem Vorschlag auf Unverständnis zu stoßen, doch zu seiner Überraschung willigten die Materiesuggestoren ein. Sie schienen sogar bereit zu sein, sofort an die Arbeit zu gehen.
    „Wir müssen die besonderen Umstände hier in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher