Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1064 - Der Schiffbruch

Titel: 1064 - Der Schiffbruch
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
blitzartig zurückkehrten und damit auch sein alter Unternehmungsgeist. Es konnte keinen stichhaltigeren Beweis für die Vermutung geben, daß der Gegner - wahrscheinlich die Porleyter - in erster Linie die Träger der Zellaktivatoren außer Gefecht setzen wollte.
    Er peilte den Hohlraum unter dem Pfeiler an, konzentrierte sich auf den Boden dieses Hohlraums ...
    ... und entmaterialisierte ohne jede Schwierigkeit.
    Mit ihm verschwand auch Rhodan.
    Waringer hielt den aktivierten Telekom dicht an den Mund.
    „Perry! Alles in Ordnung?"
    Keine Antwort.
    Waringer wiederholte den vereinbarten Ruf, aber das Gerät blieb stumm.
    „Der Hohlraum könnte abgeschirmt sein", vermutete Tan.
    Waringer nickte stumm, ließ das Gerät aber auf Empfang.
    Die Leute verteilten sich und bildeten kleine Gruppen. Man setzte sich hin, wo man gerade stand. Scheue Blicke streiften den massigen Pfeiler, dessen Geheimnis gelüftet werden sollte.
    Waringer und Ras sahen sich nur an.
    Das lange und nervenzermürbende Warten begann.
     
    5.
     
    Das erste, was Rhodan nach der Rematerialisation tat, war das vorsichtige Überprüfen der Atemluft. Zu seiner Überraschung war sie gut und frisch, nicht etwa dumpf und verbraucht, wie er es erwartet hatte.
    Gucky ließ seine Hand los und schaltete die mitgebrachte Lampe ein. Der scharf gebündelte Strahl verlor sich in der Ferne, ohne auf ein Hindernis zu stoßen, das einen Hinweis auf die räumliche Ausdehnung der unterirdischen Anlage gegeben hätte. Der Mausbiber drehte sich einmal um sich selbst, ehe er sagte: „Was soll denn das? Die können doch nicht den ganzen Planeten unterhöhlt haben!"
    Rhodan ging nicht auf Guckys Bemerkung ein. Vergeblich versuchte er zu erraten, in welcher Richtung der Fluß lag. Er hatte jede Orientierung verloren. Über Telekom rief er Waringer, erhielt aber keine Antwort. Vorsichtshalber blieb er jedoch auf Empfang.
    „Es spielt jetzt keine Rolle, in welche Richtung wir gehen", meinte er schließlich. „Wir müssen dicht zusammenbleiben, damit du uns jederzeit in Sicherheit bringen kannst, wenn etwas passiert."
    Gucky war reichlich schummerig zumute, aber um alles in der Welt hätte er das nicht zugegeben. Obwohl er sich wieder voll bei Kräften fühlte, seit er den Zellaktivator abgelegt hatte, machte er sich so seine Sorgen. Er und Rhodan brauchten nur - wie auch immer - von der Außenwelt abgeschnitten zu werden, ein wenig mehr als sechzig Stunden, dann war es aus mit ihm.
    Er schauderte zusammen, wenn er nur daran dachte.
    „Frierst du?" fragte Rhodan, der dicht neben ihm stand.
    „Warm ist es ja gerade nicht hier. Aber wir werden bald alle beide frieren, wenn wir noch länger hier herumstehen."
    Sie setzten sich in eine Richtung in Bewegung, von der Rhodan annahm, daß sie zum Fluß führte. Bereits nach wenigen Schritten wurde der Schein der Lampe schwach von einem Hindernis zurückgeworfen, das sie ein wenig später erreichten. Es handelte sich lediglich um einen Stützpfeiler, der die hoch liegende Decke trug.
    „Wie tief befinden wir uns deiner Meinung nach unter der Oberfläche, Gucky?"
    „Etwa zwanzig Meter, würde ich sagen. Die Decke ist zehn Meter hoch, also ist sie auch ebenso dick."
    „Und darüber ist wahrscheinlich noch der Fluß."
    „Der Pfeiler läßt es vermuten. Wir sollten also in die entgegengesetzte Richtung gehen."
    „Warum?"
    „Wegen der Anlagen unter dem Ruinenfeld, die ich entdeckte. Du solltest sie dir ansehen, um meinen Verdacht zu bestätigen - oder nicht."
    Als sie ein Stück gegangen waren, fragte Rhodan: „Bist du eigentlich sicher, daß wir jederzeit wieder an die Oberfläche gelangen können?"
    Gucky zögerte einige Sekunden, dann nickte er.
    „Ja, ziemlich sicher."
    Mehrmals versuchte Rhodan, mit dem Telekom Kontakt mit Waringer zu bekommen, aber das Gerät blieb stumm. Das konnte kaum an der zehn Meter dicken Schicht liegen, die zwischen ihnen lag.
    „Kannst du Gedankenimpulse von oben empfangen?" fragte er den Mausbiber plötzlich.
    Wieder dauerte es einige Sekunden, ehe Gucky antwortete: „Nur sehr schwach und kaum verständlich. Ich glaube nicht, daß Fellmer eine Botschaft von mir aufnehmen kann. Nur bei höchster Konzentration seinerseits."
    Rhodan hatte genug erfahren. Es gab also eine wie auch immer geartete Abschirmung in der Decke, die weder Funkwellen noch Gedankenimpulse ungehindert durchließ.
    Immerhin war sie kein Hindernis für entmaterialisierte fünfdimensionale und daher überlichtschnelle Impulse,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher