Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1061 - Beherrscher des Atoms

Titel: 1061 - Beherrscher des Atoms
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Sensor berühren können, der die Aufhebung der Verriegelung bewirkte. Praktisch war ihnen das aber unmöglich, denn er hatte ihnen vor dem Start den Suggestivbefehl erteilt, sich nur auf seinem Rücken, im rückwärtigen Teil der Kanzel und in dem eigens für sie im Schiff angelegten Röhrensystem mit wassergefüllten Höhlen aufzuhalten. Es hätte zur Katastrophe führen können, wären sie über die Sensoren im vorderen Teil der Kanzel gekrabbelt.
    Sagus-Rhet fragte sich, wie lange sie noch bis zum Treffpunkt mit dem Avataru unterwegs sein würden. Er zog irritiert die Augenfühler ein, als sich der Gedanke in sein Gehirn schlich, daß sie gar keinen Avataru treffen würden. Wie war er nur auf diese verrückte Idee gekommen? Sie würden doch nicht den weiten Weg machen, um niemanden anzutreffen.
    Er fuhr die Augenfühler wieder aus und bemerkte, daß Kerma-Jo aus seiner Meditation erwachte.
    „Wir sind immer noch im Hyperraum", bemerkte Kerma-Jo, nachdem er seine Fühler ausgestreckt hatte.
    Sagus-Rhet blickte auf eine Anzeige und erklärte: „Wir sind jetzt drei Dargheta-Tage, vier Zehntel Tage und anderthalb Tausendstel Tage unterwegs."
    „Dann befinden wir uns noch im Raumsektor, in dem die vier Galaxien stehen. Wir sollen die Beauftragten außerhalb dieses Sektors treffen, nicht wahr?"
    „Welche Beauftragten?" fragte Sagus-Rhet belustigt. „Wir sind unterwegs, um einen Avataru zu treffen."
    „Ich muß noch nicht ganz dagewesen sein", meinte Kerma-Jo nachdenklich. „Wie hätte ich sonst diesen Unsinn sagen können!" Seine Fühler zuckten erregt. „Oder war das mit dem Avataru ein Mißverständnis? Mir wirbeln die Gedanken im Kopf herum. Was ist nur los mit mir?"
    Sagus-Rhet erinnerte sich daran, daß sich ihm vorhin ein ganz ähnlicher Gedanke ins Gehirn geschlichen hatte. Verzweifelt versuchte er, sich auch an das zu erinnern, was ihn auf diesen Gedanken gebracht hatte. Er vermochte keinen Anhaltspunkt dafür zu finden.
    Dafür formte sich bei ihm die Vermutung, daß er mehr wisse als das, woran er sich erinnerte.
    „Das ist unheimlich, Kerma-Jo", sagte er bedrückt. „Ich bin sicher, daß der Gedanke an irgendwelche Beauftragten aus einem realen Hintergrund heraus entstanden ist. Erinnerst du dich noch, wie ich dem Kommandanten sagte, wir sollten einen bestimmten Punkt im All ansteuern, an dem wir von Beauftragten erwartet werden?"
    „Jetzt fällt es mir wieder ein", erwiderte Kerma-Jo. „Aber damals ist mir daran überhaupt nichts aufgefallen. Ich fürchte, wir leiden an Gedächtnisstörungen, Sagus-Rhet."
    „Die vielleicht mit unseren psionischen Fähigkeiten zu tun haben, Kerma-Jo.
    Möglicherweise hat die psionische Hypersensibilisierung einiger Gehirnsektionen andere Gehirnsektionen negativ beeinflußt."
    „Dann sollten wir umkehren, denn dann könnten wir es nicht verantworten, die Behandlung der Meduse zu übernehmen. Uns könnten schwerwiegende Fehler unterlaufen."
    „Nein", sagte Sagus-Rhet grübelnd. „Nein, diese Einfälle und diese Versprecher müssen andere Ursachen haben, Kerma-Jo. Ich habe so eine Ahnung, als wären wir für diese Mission speziell präpariert worden. Verstehst du, was ich meine?"
    „Ich denke ja, Sagus-Rhet. Aber dann müßten wir es doch wissen! Nein! Die fehlende Erinnerung daran gehört dazu. Wahrscheinlich haben wir das alles mittels Autosuggestion getan."
    „Eine autosuggestive Präparierung des Gedächtnisses", überlegte Sagus-Rhet laut. „So angelegt, daß die blockierten Erinnerungen durch Schlüsselreize wieder verfügbar werden. Ja, so kann es sein. Ich glaube nicht mehr an Gedächtnisschwund, denn ich habe bemerkt, daß ich mich an jede Einzelheit unserer Ausbildung erinnere. Das wäre bei Gedächtnisschwund nicht möglich. Ich bin erleichtert - und ich habe Hunger."
    „Deine Tripliden auch", erwiderte Kerma-Jo.
    Während sein Partner dafür sorgte, daß seine Tripliden essen konnten, ließ er sich durch Berührung eines Sensorpunkts von der positronischen Küche per „Rohrpost" eine Mahlzeit aus gedünsteten Kernblättern des Opos-Dija-Krauts schicken und machte sich daran, den Inhalt einer drei Kubik-Längeneinheiten fassenden Schüssel durch die mit zahllosen Hornzähnen besetzten Zunge zu zerreiben und danach hinunterzuschlucken.
    Anschließend war er müde und beschloß, mindestens einen halben Tag zu schlafen. Er zog seine Fühler ein und entspannte sich, während das Schiff weiterhin mit hoher Geschwindigkeit durch den Hyperraum
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher