Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
106 - Das Ghoul-Imperium

106 - Das Ghoul-Imperium

Titel: 106 - Das Ghoul-Imperium
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Stallybrass blickte auch er zum einladend offenstehenden Schlafzimmerfenster hinauf.
    Er hatte Jubilee nicht erwischt An deren Stelle sollte nun Eartha sterben. Daß sein Opfer nicht allein war, störte ihn nicht. Ben Stallybrass würde ihn von dem, was er vorhatte, nicht abhalten können.
    Er trat an das Haus. Auch ihm bereitete es keine Schwierigkeiten, das offene Schlafzimmerfenster zu erreichen. Lautlos glitt er in das Schlafzimmer des Mädchens. Der Raum war erfüllt vom Keuchen der beiden jungen Menschen, die sich liebten. Earthas Körper stand in Flammen. Sie klammerte sich an Ben, und er flüsterte ihr unentwegt Kosenamen ins Ohr, Plötzlich war Ben Stallybrass nicht mehr über ihr. Eartha öffnete verblüfft die Augen, und was sie im selben Moment sah, raubte ihr fast den Verstand.
    ***
    Cuca und Metal kamen nach Hause. Es wäre falsch gewesen, in ihnen Freunde zu sehen. Sie waren nur nicht mehr unsere Feinde, und das war auch schon was.
    Aber ich fühlte mich bei ihnen nicht besonders wohl, deshalb trank ich meinen Pernod aus und verabschiedete mich. Mr. Silver hatte gut daran getan, dafür zu sorgen, daß weder die Hexe noch sein Sohn die Dienste des Höllenschwerts in Anspruch nehmen konnten.
    Unter Umständen genügte eine Kleinigkeit, um die Hexe oder den Silberdämon von ihrem derzeitigen Neutralitätsstatus abweichen zu lassen, und wenn sie dann auch noch das Höllenschwert auf ihre Seite gezogen hätten ,…nicht auszudenken!
    Die Atmosphäre kühlte merklich ab.
    In diesem Haus hatte ich nur einen einzigen wahren Freund: Mr. Silver.
    Shavenaar als »Freund« zu bezeichnen, wäre mir nie in den Sinn gekommen. Das Höllenschwert würde sich dieses Prädikat erst verdienen müssen.
    Mr. Silver begleitete mich zum Wagen. »Zwischen uns hat sich nichts geändert, Tony«, sagte er. »Und es wird sich auch nie etwas ändern.«
    »Warum betonst du das?« fragte ich.
    »Weil ich annehme, du könntest befürchten, Cuca und Metal würden mich negativ beeinflussen.«
    »Wäre das nicht denkbar?« fragte ich.
    »Das schaffen sie nie«, erwiderte der Ex-Dämon überzeugt. »Wenn du Probleme hast, wenn du mich brauchst… Anruf genügt. Ich stehe dir jederzeit, so wie bisher, zur Verfügung.«
    »Ich bin froh, daß du das gesagt hast«, erwiderte ich und schloß meinen Rover auf.
    »Grüße Vicky und Jubilee von mir. Und natürlich auch Boram.«
    »Mach ich, Großer«, sagte ich und stieg ein.
    Als ich losfuhr, kehrte der Ex-Dämon ins Haus zurück zu seiner Familie.
    Ich erreichte Paddington in einer sehr guten Zeit. Es war schon spät, so daß ich zügig fahren konnte.
    Daheim herrschte Stille. Ich versuchte so leise wie möglich zu sein, um niemanden zu wecken. Als ich im Bett lag, ging mir Shavenaar lange nicht aus dem Sinn.
    Ich hatte das Höllenschwert in der Hand gehalten, und es hatte mich nicht getötet.
    Das war ein großer Augenblick für mich gewesen.
    ***
    Ben Stallybrass kämpfte mit einem Vampir!
    Deutlich sah Eartha die spitzen Eckzähne des sehnigen Mannes in der dunklen Kleidung. Daß sie Answard Brewster vor sich hatte, wußte sie nicht. Der Blutsauger war ungemein kräftig. Ben Stallybrass war zwar alles andere als ein Schwächling, doch Brewster war er bereits in den Anfangsphasen des Kampfes unterlegen.
    Brewsters Fingernägel wuchsen plötzlich, und er packte den jungen Mann mit langen, scharfen Krallen. Stallybrass stöhnte schmerzvoll auf. Brewster schmetterte ihn gegen die Wand.
    Stallybrass versuchte dem Schattenwesen die Beine unter dem Körper wegzutreten, aber Answard Brewster stand so fest, als wären seine Schuhsohlen mit Leim beschmiert.
    Mehrfach traf Ben Stallybrass den Untoten mit seinen Fäusten, aber der Vampir zeigte keine Wirkung. Jeden »normalen« Gegner hätten diese Treffer niedergestreckt.
    Answard Brewster steckte sie mühelos weg, und seine Konterschläge waren hart und schmerzhaft. Der Vampir liéß Ben keine Chance.
    Stallybrass stieß sich von der Wand ab. Er wollte den Blutsauger mit großer Wucht aus dem Fenster stoßen, aber Brewster stand wie ein Felsen.
    Er bildete aus beiden Händen eine große Faust und schlug den jungen Mann damit nieder.
    Starr vor Angst und Entsetzen hatte Eartha Raft dabei zugesehen. Sie sah Ben Stallybrass zusammenbrechen und stieß einen gepeinigten Schrei aus. Dann sprang sie aus dem Bett und versuchte zu fliehen, aber das ließ der Blutsauger nicht zu.
    Vielleicht hätte sie eine Chance gehabt, wenn sie aus dem Schlafzimmer gelaufen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher