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1053 - Die Rache der Geköpften

1053 - Die Rache der Geköpften

Titel: 1053 - Die Rache der Geköpften
Autoren: Jason Dark
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abgelenkt, die nicht mehr starr blieb, sondern sich in ihrem Innern bewegte und dabei selbst Schwung bekam.
    So konnte sie weiterwandern.
    Sie huschte über den Boden wie rot gefärbtes Quecksilber. Es war einfach kein Laut zu hören. Weder ein Kratzen noch ein Schaben, das Zeug glitt mit einer absoluten Lautlosigkeit auf den Opel Astra zu. Larissa wußte auch, daß sie das Ziel war, und in ihrem Kopf tauchte der Gedanke auf, daß sie etwas dagegen unternehmen mußte.
    Wenn sich die Masse weiterhin ausbreitete, dauerte es nicht mehr lange, bis sie ihr Ziel erreicht hatte.
    Für sie gab es nur noch eine Chance. Sie mußte wegfahren! Nicht mehr hier auf dem Parkplatz bleiben. Auch nicht auf ihren Kollegen warten. Einfach nur fort, bevor die verdammte Masse sie erreichte.
    Sie tat es nicht!
    Den Grund wußte sie nicht. Aber da waren die unsichtbaren Klammern, die Larissa festhielten. Sie kam einfach nicht daran vorbei. Auch wenn sie es gewollt hätte, sie hätte den Arm nicht ausstrecken können, um den Zündschlüssel zu erreichen. Die Wissenschaftlerin fühlte sich fremdbestimmt. Jemand oder etwas hatte die Kontrolle über sie erhalten, denn anders konnte sie sich ihren Zustand nicht erklären.
    Die Masse bewegte sich wieder. Ihre Grundform behielt sie bei, auch wenn es hin und wieder einige Veränderungen gab. Im Prinzip bleib die Form gleich.
    Sie schlich lautlos heran. Larissa konnte nichts anderes tun, als aus dem offenen Fenster zu schauen und von ihr fasziniert zu sein. Sie hatte es auch aufgegeben, nach einer Erklärung zu suchen. Die Frau akzeptierte es als Wunder, für das es vorläufig keine Erklärung gab.
    Weil sie eben immer so rational dachte und nun keine Lösung wußte, deshalb konnte es durchaus sein, daß sie Angst verspürte. Was sich Larissa Larkin nicht logisch analysieren konnte, bereitete ihr einfach Furcht. So war es auch jetzt.
    Die Masse ließ sich von ihrem Ziel nicht abbringen. Auch jetzt, als die Masse näher an ihr Ziel heranglitt, hörte Larissa keinen einzigen Laut. Wenn es denn ein Geräusch gab, dann war es der Boden, der es verschluckte.
    Ed Quinn ließ sich nicht blicken. Er steckte noch immer in seinem verdammten Labor fest, als wäre es ein mit Liebesdienerinnen gefüllter Puff, aus dem er nicht wegkam.
    Scheiße – und ich bin hier allein! Die Gedanken schossen durch ihren Kopf, während sie die Masse nicht aus den Augen ließ. Ihr kam auch nicht mehr in den Sinn, den Opel zu starten und wegzufahren.
    Sie blieb wie angeleimt auf ihrem Sitz hocken und wartete ab.
    Die rote Masse mit den leicht geschwärzten Inseln in ihrem Innern hatte jetzt den Wagen fast erreicht. Larissa mußte ihren Kopf schon recht weit strecken, um sie sehen zu können.
    Sie war zur Ruhe gekommen. In Höhe der Wagentür blieb sie liegen. War das alles gewesen?
    Daran wollte sie nicht glauben. Das Ende der Masse lag noch in ihrem Blickfeld, und sie sah plötzlich, wie es anfing zu zucken. Es war so etwas wie ein Startsignal, denn was anschließend passierte, ließ Larissa beinahe an ihrem Verstand zweifeln.
    Die Masse drückte sich in die Höhe. Es gab nichts, an dem sie hochklettern konnte. Sie schien von innen her Kraft zu sammeln und pumpte sich dann hoch.
    Larissa Larkin fiel der Vergleich mit den Schlangen ein, die sich ebenfalls aufrichteten und den Bewegungen der Flöte eines Beschwörers folgten. So ähnlich war es auch hier. Nur gab es keinen Grund, der diese Masse in die Höhe hätte steigen lassen sollen. Sie tat es von allein. Es war der eigene Antrieb, der sie so handeln ließ.
    Larissa zog sich etwas zurück. Sie wollte nicht mehr zu nahe am offenen Wagenfenster sitzen, weil sie Furcht davor hatte, daß diese fremde Masse es ausnützen und durch die Öffnung auf sie zukriechen konnte.
    Noch immer traf sie keine Anstalten, wegzufahren, denn sie steckte auch weiterhin tief in ihrer nicht erklärbaren Gefangenschaft. Sie wußte auch nicht, woher die verdammte Masse gekommen war. Es blieb eigentlich nur das Institut, aber so etwas war dort ihres Wissens nach nicht gezüchtet worden.
    Und das Zeug stieg weiter. Larissa wußte es, ohne es zu sehen. Die Masse war auch völlig geruchlos. Sie sonderte nichts ab und roch weder nach Mensch noch Tier.
    Sie war einfach da und entwickelte sich zu einer gefährlichen Bedrohung. Sie mußte an der Außenseite der Tür hochgleiten, wenn alles so war, wie Larissa es sich vorstellte. Und wenn das stimmte, hatte sie bald den unteren Rand der Scheibe erreicht und
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