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1051 - Als Verfluchte grüßen...

1051 - Als Verfluchte grüßen...

Titel: 1051 - Als Verfluchte grüßen...
Autoren: Jason Dark
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Shao schaute auf den Tisch und zuckte mit den Schultern. »Ich bot ihr an, sie holen zu lassen, ihr ein Taxi zu schicken, aber sie wollte nicht. Sie sagte, daß sie sich in ihrem Zuhause einfach wohler fühlt. Das mußte ich akzeptieren. Glaubt ihr denn, daß sich Ida Cobin in Gefahr befindet?«
    Suko und ich schauten uns an. »Im Prinzip nicht«, sagte mein Freund. »Wer sollte ihr etwas tun? Was die andere Seite haben wollte, das hat sie bekommen.«
    »Aber ihr wißt nicht, wer die Männer waren?«
    »Leider nicht«, erwiderte Suko. »Wir gehen allerdings davon aus, daß der Sultan sie geschickt hat. Sie werden mit ihrer Beute längst in Tunesien sein. Oder zumindest auf dem Weg dorthin. Wie die Connection läuft, ist uns leider unbekannt.«
    »Ihr werdet in einigen Stunden fliegen?«
    »So Gott will.«
    »Dann paßt nur auf. Ich habe da ein verdammt ungutes Gefühl. Wer auf Kinder keine Rücksicht nimmt, dem sind Erwachsene mehr als egal. Denke ich mir.«
    Damit hatte Shao wohl recht. Für mich war es so etwas wie ein Abschlußsatz. Ich stand auf, verabschiedete mich und nahm die halbleere Dose Bier mit nach drüben.
    Der Tag war nicht einfach gewesen. Ich hätte müde sein müssen, war es jedoch kaum, denn innerlich war die Erregung geblieben.
    Auch als ich im Bett lag, konnte ich nicht sofort schlafen. Ich wartete darauf, daß mein Telefon anschlug und sich Sir James meldete, um einen ersten Erfolg mitzuteilen.
    Leider passierte das nicht.
    So schlief ich irgendwann ein.
    ***
    Und dann hatte es doch noch geklappt. Wie Sir James das geschafft hatte, war uns beiden ein Rätsel. Er hatte auch nicht darüber gesprochen, obwohl wir ihn gefragt hatten. Er hatte nur gelächelt und uns erklärt, daß wir alles so hinnehmen sollten. Wir würden auch unsere Waffen mitnehmen können, eine entsprechende Bescheinigung war uns ausgestellt worden, und dann mußten wir uns beeilen, um die Maschine nach Tunis zu bekommen.
    Wie dringlich der Fall mittlerweile geworden war, merkten wir, daß sogar ein Hubschrauber für uns bereitstand, der uns zum Flughafen brachte. So konnten wir den Verkehr überfliegen und blieben nicht darin stecken. Wäre es anders gewesen, hätten wir das Flugzeug wirklich nicht pünktlich erreicht.
    Der Hubschrauber landete auf einem Nebenfeld, wo bereits ein Fahrzeug stand, das uns bis an die Maschine heranbrachte. Als letzte Passagiere gingen wir an Bord, und der Clipper konnte sogar pünktlich abheben.
    In der vergangenen Nacht hatten wir beide wenig Schlaf bekommen und versuchten nun, diese fehlenden Stunden nachzuholen. Im Flugzeug war es ruhig. Die meisten Passagiere waren Geschäftsleute, die irgendwelche Termine wahrzunehmen hatten und sich während des Flugs mit ihren Akten und Unterlagen beschäftigten.
    Daß alles noch geklappt hatte, das hatte mir auch eine innere Ruhe gegeben, und so konnte ich die Augen schließen, während der neben mir sitzende Suko bereits eingeschlafen war.
    Auch ich geriet in Morpheus’ Arme, nur wurde mein Schlaf von bösen Träumen begleitet. Immer wieder sah ich die vier Reiter der Apokalypse vor mir, die leider gesiegt hatten und mir ihren Triumph entgegenschrien. Im Hintergrund sah ich verschwommen die riesige Statue des Gottes Baal, der leider lebte und mit seinen mächtigen Armen nach den unschuldigen Kindern griff, die er der Reihe nach in sein offenes Maul stopfte. Schreckliche Traumsequenzen, wie von Goya gemalt.
    Die innere Uhr weckte mich auf, als wir bereits Tunis anflogen. Ich war noch etwas verschlafen, schaute aus dem Fenster, sah einen herrlich blauen Himmel und dachte daran, daß uns hier andere Temperaturen empfingen als in London. Es war zum Glück nicht zu heiß und der Temperaturunterschied nicht zu groß.
    Suko war schon wach geworden. Er schaute mich grinsend von der Seite her an. »Soll ich fragen, ob du gut geschlafen hast?«
    »Lieber nicht.«
    »Dann lasse ich es.«
    Ich wischte über meine Augen, weil die Sonne durch das Fenster schien und mich blendete. Das Meer hatten wir bereits hinter uns gelassen. Tunis lag unter uns. Ein Häusermeer, aus dem die Minarette der Moscheen hervorragten.
    Die Landung war normal. Ein bißchen rappelte es schon, das war jedoch nicht weiter tragisch.
    Suko schüttelte den Kopf. »Wir sind da«, sagte er. »Kaum zu glauben.«
    »Und wir werden sogar abgeholt. Hast du den Namen des Mannes behalten?«
    »Er heißt Hamed La Roche.«
    »Hört sich etwas französisch an.«
    »Kann ja sein, daß sein Vater Franzose
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