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1051 - Als Verfluchte grüßen...

1051 - Als Verfluchte grüßen...

Titel: 1051 - Als Verfluchte grüßen...
Autoren: Jason Dark
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auch Regen gefallen, und so konnte sich die Natur von der besten Seite zeigen. Die Straße war ebenfalls einigermaßen in Ordnung, und die südlich von Tunis liegenden Berge waren längst zurückgeblieben.
    Wir fuhren durch eine flache Landschaft auf die Küstenstadt Karthago zu. Auf der Straße herrschte recht viel Verkehr. Trotzdem kamen wir zügig voran.
    Das Mißtrauen war bei uns wie angeboren. Deshalb hielten Suko und ich stets Ausschau nach Verfolgern, was Hamed La Roche schon etwas amüsant fand.
    »Glauben Sie denn, daß man uns auf den Fersen ist?« fragte er.
    »Wir rechnen mit allem.«
    »Reicht Baals Arm tatsächlich so weit?«
    »Ja«, sagte ich. »Bis nach London, was wir drastisch erlebt haben. Vergessen Sie nicht, daß dieses Land früher einmal so etwas wie eine Heimat für ihn gewesen ist.«
    »Wenn man das so sieht, haben Sie recht.«
    Das Gelände veränderte sich. Es war dichter besiedelt. Kleine Dörfer mit hellen Häusern, zahlreichen Gassen, Märkten und bunten Reklametafeln passierten wir ebenso wie Felder, auf denen Getreide angebaut wurde.
    Die Ruinen mußten auch jetzt noch eine Attraktion sein, denn zahlreiche Hinweisschilder wiesen darauf hin. Wir wollten nicht nach Karthago, sondern nach Salambo, das sich südlich an diese Stadt anschloß und auch bekannt für seine antiken Hafenanlagen war.
    Wir bogen ab, und es dauerte nicht mehr lange, bis wir die Stadt zu sehen bekamen.
    »Ich weiß ja nicht, wie lange wir uns dort aufhalten werden«, sagte La Roche. »Deshalb habe ich sicherheitshalber in einem Hotel Zimmer reservieren lassen.«
    »Das war gut, danke.«
    »Dann fahren wir erst zum Hotel.«
    »Das wäre am besten.«
    La Roche schwieg, da er sich auf die Fahrerei und den Verkehr konzentrieren mußte. Wir hatten die breiten Straßen verlassen und rollten durch Salambo. Von den antiken Stätten sahen wir noch nichts, die würden wir später besuchen. Wichtig war zunächst die Unterkunft.
    Das Hotel lag in einem kleinen Garten, in dem es blühte und grünte. Wir konnten die Auffahrt hochfahren, und La Roche stoppte vor der geschwungenen Außentreppe des Eingangs.
    Vor uns lag ein rechteckiger Kasten, der drei Stockwerke hoch war. Zumindest die Zimmer an der Vorderseite waren mit Balkonen versehen. Auf den weiß gestrichenen Brüstungen spiegelte sich das Licht der Sonnenstrahlen.
    »Ich habe für Sie ein Doppelzimmer bestellt«, sagte La Roche, als er sich losschnallte. »Es gab keine Einzelzimmer.«
    »Das macht nichts.«
    »Gut, dann wollen wir mal.«
    Alles lief so wunderbar glatt. Wir nahmen unser Gepäck mit und kamen uns vor wie Touristen, die sich einige schöne Tage machen wollten. In der Halle erfrischte uns schon der Anblick eines Springbrunnens. Alles war großzügig angelegt und licht gebaut, so daß die Sonne Platz genug hatte, um in die Halle zu scheinen.
    Ein älterer Mann mit grauen Haaren und roter Jacke erwartete uns hinter der Anmeldung. Er grüßte freundlich, und wir überließen La Roche alles weitere.
    »Die Zimmer sind fertig«, erklärte er uns. »Wir können in den zweiten Stock fahren und sie in Beschlag nehmen.«
    »Sehr gut, Monsieur La Roche. Wann treffen wir uns wieder?«
    Er krauste die Stirn, überlegte und schaute auf seine Uhr. »Ich brauche etwas Zeit, da ich noch telefonieren muß. Das ist mit meiner Dienststelle so abgesprochen.«
    »Reicht eine Stunde?«
    »Das denke ich schon.«
    »Dann ist es okay.«
    Ein Page stand bereit, der sich um unser Gepäck kümmerte. Wir stiegen in einen Lift und ließen uns nach oben fahren. Die Zimmer selbst lagen dem Lift gegenüber, aber nicht nebeneinander, denn es lag noch ein Raum dazwischen.
    »Am besten wird es sein, wenn wir uns unten in der Halle treffen«, sagte La Roche.
    Wir hatten nichts dagegen.
    Der Page öffnete uns die Tür und ließ uns eintreten. Ein heller Raum, der nach vorn hin lag und demnach auch einen Balkon besaß.
    Vor der Glasfront hingen Gardinen, und die Einrichtung entsprach dem europäischen Standard. Da konnte man nicht meckern. Das Zimmer sah sauber aus, über dem Bett lag eine Decke aus beigem Stoff. Sie war allerdings nicht glattgezogen worden, sondern warf vom Fuß- bis zum Kopfende ein Wellenmuster.
    Im Bad fanden wir eine Dusche, aber keine Wanne. Es war ziemlich klein, wie auch das Waschbecken.
    Ich stellte meine und Sukos Tasche in den Schrank, wollte meinen Freund dann ansprechen, aber er stand bereits auf dem Balkon und schaute in die Ferne.
    Ich ging zu ihm. »Ist der Blick
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