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1048 - Blutende Schatten

1048 - Blutende Schatten

Titel: 1048 - Blutende Schatten
Autoren: Jason Dark
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für die beste Lösung.« Mein Lächeln wirkte erleichtert. »Dann werde ich jetzt Glenda informieren, damit sie Sir James Bescheid sagt. Er ist heute morgen schon unterwegs. Das Ticket kann sie dann auch bestellen.« Ich hoffte nur, daß sich Glenda schon im Büro aufhielt. Zumeist war sie früher da. Außerdem fuhr sie mit der U-Bahn und steckte somit nicht im Londoner Verkehr fest.
    Ich erwischte sie tatsächlich. Ihre Stimme klang noch etwas gehetzt, als sie sich meldete.
    »Du bist es, John?«
    »Enttäuscht?«
    »Nein, gespannt. Ich warte nämlich auf deine Ausrede für heute. Du kommst doch nicht - oder?«
    »Gut geraten.«
    »Hör auf, wir kennen uns lange genug.«
    Zwei Minuten später hatte ich ihr meine Wünsche offenbart. Auch Glenda wußte über mein Privatleben Bescheid und über das, was damals in Lauder geschehen war.
    Etwas später fragte sie mit leiser und leicht ängstlich klingender Stimme: »Geht es jetzt wieder los?«
    »Ich hoffe nicht, Glenda. Ich hoffe es wirklich nicht. Aber ich muß hin, das verstehst du?«
    »Klar. Alles Gute und viel Glück. Ich werde mich dann um dein Ticket kümmern.«
    »Darum hatte ich dich bitten wollen.«
    Das war überstanden. Ich mußte noch in meine Wohnung zurück und packen. Außerdem erklärte ich den beiden, daß ich nicht nur einen Koffer, sondern auch das Schwert des Salomo mitnehmen wollte.
    »Als so schlimm betrachtest du die Dinge?« fragte Suko leise.
    »Sicher ist sicher.« Danach verabschiedete ich mich von den beiden und ging nach nebenan. Das Schwert konnte ich natürlich nicht offen tragen. Ich hatte vorgesorgt und mir einen Behälter zugelegt, in den es hineinpaßte. Es war so etwas wie ein langes Etui aus Leder und nicht so starr wie ein Geigenkasten.
    Bevor ich es einpackte, strich ich mit den Fingerkuppen über die Mitte der Klinge hinweg. Dabei durchrieselte mich ein ungewöhnliches Gefühl. Das Schwert kam mir leicht warm vor, als steckte innerhalb des goldenen Metalls eine gewisse Kraft.
    Ich dachte nicht weiter darüber nach, verstaute die Waffe wieder und packte den Koffer. Meine Gedanken drehten sich um Lauder und um das, was da passiert war.
    Fröhlich konnte ich dabei nicht werden…
    ***
    Eine glatte Reise, kein Sturm, keine Turbulenzen. Am Flughafen stand schon der Geländewagen für mich bereit - ich hatte mich mal wieder für einen Jeep entschieden und hoffte, die Strecke von Edinburgh bis Lauder ohne Schwierigkeiten zurücklegen zu können.
    Ich mußte in Richtung Süden fahren, durch die Berge, durch die Einsamkeit des schottischen Hochlands, in dem andere Temperaturen herrschten als in London.
    Das allgemein wärmere Wetter kam mir allerdings entgegen. Zwar hatte es hier oben geschneit, doch die weiße Pracht war zum größten Teil weggetaut. Auf den Kämmen und Spitzen der Berge war sie noch liegengeblieben. Ihre ursprüngliche Farbe allerdings hatte sie verloren. Der Schnee wirkte grau, wohl auch deshalb, weil an zahlreichen Stellen der Fels hindurchschimmerte.
    Der Himmel bot ein prächtiges Schauspiel aus dicken, weißen Wolkenbergen, die auf einer graublauen Oberfläche von West nach Ost schwammen, um irgendwelche imaginären Ziele zu erreichen.
    Hin und wieder ließ sich eine blasse Sonne blicken, deren Strahlen allerdings nicht wärmten.
    Ich hatte die A68 genommen, die an Lauder vorbeiführte. Eine wirklich gut zu befahrende Straße mit nur wenigen Kurven.
    Vom Verkehr brauchte ich nicht zu reden. Es gab ihn so gut wie nicht. Mit Glatteis war ebenfalls nicht zu rechnen. Der Wind hatte die Straße längst trockengeweht. Sogar an den schattigen Stellen zeigte sie kaum nasse Flecken.
    Für die prächtige Umgebung mit ihren Bergen, den Seen, den Wäldern und Weiden hatte ich so gut wie keinen Blick übrig. Außerdem war ich den Weg schon zu oft gefahren. Meine Gedanken beschäftigten sich mit der Vergangenheit. Mit diesem Fall, der alles andere in meinem Leben bei weitem übertroffen hatte. Allein schon wegen des Tods meiner Eltern, aber auch aufgrund meiner Zeitreise in das alte Israel hinein, in die Vergangenheit, aus der ich das Schwert des Salomo mitgebracht hatte.
    Diese Dinge waren noch nicht beendet. Sie gingen weiter. Das war mir schon klargewesen. Ich fragte mich nur, in welche Richtung sie laufen würden. Wahrscheinlich lernte ich jetzt die zurückgebliebenen Kräfte des alten Königs Lalibela kennen, die er auf gewisse Menschen von heute übertragen hatte.
    Blutende Schatten…
    Hinzu zu diesem Rätsel kam noch ein
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