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1045 - Zombie-Eulen

1045 - Zombie-Eulen

Titel: 1045 - Zombie-Eulen
Autoren: Jason Dark
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gelassen. Sie wollte ihr Kind mit beiden Händen packen und es den Klauen entreißen.
    Dabei waren es nur wenige Schritte. Sie lief.
    Die Eule stand noch immer in der Luft, den Kopf so schrecklich ver- oder gedreht. In den Augen bewegte sich nichts. Grausame Glotzer, die auf die junge Frau gerichtet waren.
    Sie wollten das Kind.
    Griff zu - und griff ins Leere.
    Die anderen Eulen waren nicht weg. Sie hatten nur in den toten Winkeln gelauert, wie abgesprochen. Und plötzlich schossen sie heran. Sie waren in der Lage, so gut wie lautlos zu fliegen. Trotz ihrer ausgestreckten Hände gelang es der jungen Frau nicht, ihre Tochter zu erwischen, denn die Eule war schneller.
    Eine heftige Drehung. Die Schrei der Kleinen, dann griffen Krallen von verschiedenen Seiten nach Mara. Sie schlugen gegen ihre Schulter. Sie rissen und zerrten daran, so daß Mara ins Straucheln geriet. Sie hielt den Kopf dabei so, daß sie ihre Tochter sehen konnte.
    Die Eule flog mit der Kleinen auf das zerstörte Fenster zu. Mara, die Mutter, entwickelte gewaltige Kräfte. Aus der Geisterwelt mußte sie einen Helfer bekommen haben, denn sie fiel nicht zu Boden, sondern konnte ihren Körper nach vorn wuchten, so daß sie auf den Beinen blieb und weiterrannte.
    Das Fenster, aber auch die Wand!
    Sie prallte dagegen, weil sie einen seitlichen Stoß erhalten hatte. Genau in dem Moment, als es der Eule gelang, sich mit der Beute durch das Fenster zu drücken.
    Ein Blitzschlag erwischte die Frau. Mara hatte den Kopf nicht mehr früh genug zur Seite drehen können, und so prallte sie aus dem Lauf heraus mit der Stirn gegen die Wand.
    Tatsächlich blitzten Sterne auf. Sie funkten wie helle Lichter zu allen Seiten hin weg. Mara hatte das Gefühl, nach hinten geschleudert zu werden. Tatsächlich sackte sie zusammen, und die normale Welt um sie herum verschwand.
    Die Eulen hatten gewonnen!
    ***
    Es war kalt. Bitterkalt. Naßkalt. Diese Feuchtigkeit fand ihren Weg durch jedes Hindernis, auch durch den Stoff der Kleidung, die Frantisek Marek trug.
    Die Kälte holte ihn aus seinem Zustand hervor. Allmählich erwachte er, und er kam sich vor, als würde er aus unheimlichen Tiefen an die Oberfläche gezogen. Er schwamm davon. Er war da und kam sich trotzdem vor, als hätte er einen Zweitkörper erhalten. Der Geist trieb in der Nähe des normalen Körpers herum, kam immer näher und gesellte sich schließlich zu ihm.
    Marek schlug die Augen auf.
    Er sah im ersten Moment nichts und spürte nur die Kälte. Aber er wußte, daß er auf der Seite lag.
    Dicht vor seinem Gesicht sah er das dunkle Schimmern. Er dachte zuerst an einen Spiegel, bis ihm auffiel, daß es eine Pfütze war. Ein Kreis mit dunklem Wasser, das sogar noch ein schwaches Spiegelbild zurückwarf.
    Ich denke, also bin ich! sagte er sich mit Galgenhumor. Dieser allerdings verging ihm sehr schnell, denn mit dem Erwachen war das Gefühl zurückgekehrt.
    Er spürte Schmerzen.
    Sie verteilten sich auf seinem Körper. Das Gesicht wurde davon ebenso wenig ausgenommen wie die Arme oder Beine. Sie waren einfach da, und sie brannten sich in seine Haut fest. Er hielt den Mund weit offen, atmete keuchend und sah vor seinen Lippen den kondensierten Atem.
    Marek dachte nach. Er wollte genau wissen, was mit ihm geschehen war. Natürlich fiel ihm der Kampf gegen die verfluchten Eulen ein, und er wußte auch, daß er ihn verloren hatte.
    Der Pfähler fluchte. Er wollte nicht länger auf dem kalten Boden liegenbleiben. So versuchte er, seinen Kopf anzuheben, was ihm auch gelang.
    Er schaute weiter nach vorn und sah fast in Greifweite seine Waffe liegen. Es war auch nicht weit bis zur Hausmauer, und die wollte er als erstes erreichen, um sich dort abzustützen.
    Marek war noch zu schwach, um auf die Beine zu kommen. So kroch er auf die Hausmauer zu. An seiner Kleidung klebte Schmutz. Er hatte sich regelrecht in die Nässe eingesaugt. Auch das Haar war naß geworden. Das Gesicht war schmutzig, er zitterte, die Schmerzen verschwanden auch nicht.
    So wie er mußte ein Verlierer aussehen und kein Beschützer.
    Der letzte Gedanke erinnerte ihn wieder an Mara Laurescu und ihre Tochter. Beide waren zu ihm geflohen, um Sicherheit zu finden. Er hatte sie ihnen nicht geben können.
    Seine Waffe stecke er ein. Dann stützte er sich an der Hausmauer ab und richtete sich auf. Er kam nur mühselig in die Höhe. Auch als er die Beine streckte, verschwand das Zittern nicht.
    Vor seinen Augen drehte sich alles. Ihm wurde übel. Ohne Mauer
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