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1039 - Die Heroin-Zombies

1039 - Die Heroin-Zombies

Titel: 1039 - Die Heroin-Zombies
Autoren: Jason Dark
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schlecht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich verletzt bin!«
    Stimmte es? Stimmte es nicht? Es war möglich, aber Johnson war mißtrauisch. Während seiner langen Dienstjahre hatte man ihn schon öfter linken wollen.
    »Wo sind Sie verletzt?« fragte er.
    »Am… Bein.«
    »Das ist mir zu wenig.«
    Das Lächeln verschwand oder verwandelte sich in einem Grinsen.
    So genau war es nicht zu erkennen. »Ich habe es mir verrenkt oder verstaucht. Es war so schlimm.«
    »Auf dem Wagen?«
    »Nein, aber…«
    Johnson streckte der Fremden seine Hand entgegen. »Kommen Sie, ich werde Ihnen helfen.«
    »Wie?«
    »Vom Wagen zu kommen.«
    Sie warf den Kopf zurück. Johnson sah, daß diese Frau verdammt hübsch war. »Ich kann es nicht«, erklärte sie unter heftigen Atemzügen. »Ich kann nicht von der Fläche klettern. Die Kante ist zu hoch. Sie müssen sie schon nach unten stellen. Bitte, tun Sie mir den Gefallen. Dann lasse ich mich fallen.«
    Johnson überlegte hin und her. Sein gesundes Misstrauen riet ihm, vorsichtig zu sein. Auf der anderen Seite brauchte er nur in die großen, dunklen Augen dieser hübschen Person zu schauen, um zu merken, daß er weich wurde. Es gab ja nicht nur schlechte Menschen auf der Welt. Wenn der Frau tatsächlich etwas fehlte und er ihr nicht half, würde er sich große Vorwürfe machen.
    »Bitte, Mister…«
    Scheiße! dachte Johnson. Sie hat mich schwach bekommen. Dabei wollte ich das nicht, verdammt. Aber sie hat es geschafft. Sie hat mich schwach bekommen.
    »Okay, warten Sie einen Moment. Aber Sie werden nicht verschwinden, wenn ich Sie von der Ladefläche geholt habe.«
    Er hörte das kieksende Lachen der Frau und dann ihre Frage. »Wie sollte das denn gehen? Ich bin verletzt. Ich kann so gut wie nicht laufen, nur kriechen.«
    »Ja, ich weiß, das sagten Sie bereits. Wie heißen Sie eigentlich?«
    »Cerez. Elena Cerez.«
    »Aha.«
    »Ist das von Bedeutung?«
    Johnson hob die Schultern. Es war nur eine Routinefrage gewesen, doch das sagte er ihr nicht. Er beschäftigte sich mit den Gurten, an denen das halbhohe Brett der hinteren Ladefläche festgezurrt war.
    Das Leder war feucht und Schwer geworden. Es hatte sich mit Nässe vollgesaugt. Johnson sah nicht, daß sich die Frau in den hinteren Teil der Ladefläche zurückzog, wo weniger Licht hinkam und die Dunkelheit dicht lag. Er war einfach zu sehr damit beschäftigt, die Haken zu lösen.
    Endlich klappte das Ding nach unten. Der Weg für sie und auch für ihn war frei.
    »Sie können…«
    Elena schüttelte den Kopf. »Nein, ich kann nicht.« Sie saß auf dem Boden, das linke Bein vorgestreckt und beide Hände um den Oberschenkel geklammert. Ihr Gesicht hatte sich verzerrt, wie bei einem Menschen, der tatsächlich unter Schmerzen litt.
    »Kommen Sie!« Er streckte seine rechte Hand in den Wagen hinein. »Bitte.«
    »Nein, es ist so…« Sie sprach nicht mehr weiter und drehte sich auf die rechte Seite, weg von Johnson.
    Er wollte etwas sagen und sie dazu auffordern, sich weiter umzudrehen, da hörte er ihr Stöhnen. »Was ist denn los? Wollen Sie mich hier verarschen?«
    »Nein, nein. Es ist schlimmer geworden, viel schlimmer. Ich… ich … es brennt so. Ich habe mich falsch bewegt. Jetzt ist das Bein steif.«
    Er hatte ihre gepreßt herausgebrachten Worte verstanden, und noch immer zweifelte er. Spielte diese Frau ihm etwas vor, oder war sie tatsächlich so schlecht dran, daß sie aus eigener Kraft nicht mehr auf die Beine kam?
    Den Kopf konnte sie drehen. Zwar lag ihr Gesicht im Schatten, aber es war zu erkennen. Und kein Lächeln hatte die Lippen in die Breite gezogen. Jetzt war es der Schmerz.
    Johnson warf seine Vorsätze über Bord. Er konnte den Grund irgendwie selbst nicht sagen. Es konnte durchaus sein, daß sie unter der Verletzung litt und hilflos war. Jetzt einzugreifen, gehörte einfach zu seinen menschlichen Pflichten.
    So kletterte er auf die Ladefläche. Die Frau blieb in ihrer Haltung liegen. Sie drehte ihm den Rücken zu. Die Hände sah er auch nicht.
    Sie waren vor dem Oberkörper verborgen. Die Beine hatte sie angezogen. Das dünne Leder der Hose spannte sich um ihre Haut. Sie trug als Oberteil eine kurze Lederjacke und darunter einen farbigen Pullover.
    Das hatte er alles mitbekommen, aber es war auch nicht wichtig.
    Sie mußte einfach von dieser Ladefläche herunter und würde auch einige Fragen beantworten müssen.
    Geduckt näherte sich Johnson der Frau. Er hörte ihr scharfes Atmen, verbunden mit den leisen Flüchen in
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