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1037 - Zurück aus dem Jenseits

1037 - Zurück aus dem Jenseits

Titel: 1037 - Zurück aus dem Jenseits
Autoren: Jason Dark
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daß ihre Kuppen den Tisch berührten. »Es ist mein Weg in die Vergangenheit und auch ein Weg in die Zukunft.«
    »Du erkennst in ihr das Schicksal der Menschen, die dich um Rat fragen?«
    »So ist es.«
    »Wie ist das möglich? Ich meine…«
    »Setz dich erst mal, meine Liebe. Ich werde dir alles erklären, denn du bist sehr wichtig. Und du wirst irgendwann erkennen, wie klein wir alle sind, denn letztendlich geht es einzig und allein nur um sie. Daß sie Kraft findet und ihrer Rache freie Bahn geben kann. Dazu komme ich später.«
    Dagmar nahm tatsächlich ihren Platz ein. Noch immer fühlte sie sich wie benebelt. Kurz nach dem Eintreten war es passiert. Die Stimme der Frau, der Blick in ihre Augen, plötzlich war es um Dagmar geschehen. Da war sie nicht mehr sie selbst gewesen. Und das ausgerechnet als Psychonautin, die stolz auf ihre Widerstandskraft war und ein großes, leider verborgenes Wissen besaß.
    An Harry dachte sie nicht mehr. Diese fremde Welt innerhalb des Zimmers hielt sie gefangen. Sie versuchte herauszufinden, in welch einer Umgebung sie sich befand. Das hatte nichts mit der normalen Umgebung zu tun. Sie dachte da mehr an gewissen Strömungen, die hier ebenfalls zu finden waren und die sie umgaben.
    Eine Kühle und Wärme zugleich. Irgendwo im Unsichtbaren schien alles in Bewegung zu sein und zu kreisen, als wäre jemand mit einer Botschaft auf dem Weg zu ihr.
    Hinzu kam der Tisch.
    Es war eine ungewöhnliche Konstruktion. Nicht allein wegen der Rundung. Dagmar interessierte besonders die Oberfläche, die nicht aus Holz gearbeitet worden war.
    Dagmar saß davor und starrte sie an. Die kleinen Härchen auf den Armen kitzelten sie, als sie sich bewegten. Sie hatte plötzlich das Gefühl, die Platte nicht anfassen zu dürfen und zog sich auf dem Stuhl sitzend etwas zurück.
    Metall! schoß es ihr durch den Kopf.
    Das muß einfach Metall sein, und es muß eine besondere Bedeutung haben.
    Jamina bewegte sich nicht. Sie saß Dagmar gegenüber und wartete ab, was diese unternehmen würde. Zwischen ihnen stand das Schweigen wie eine dichte Wand. Trotzdem fürchtete sich Dagmar.
    Sie wurde den Eindruck nicht los, daß es hier im Raum noch etwas anderes gab, nur hielt es sich bisher geschickt verborgen.
    Sie legte den Kopf leicht schief und schaute so schräg gegen die Metallplatte. Das Material war mit verschiedenen Einschlüssen versehen. Obwohl in seiner Grundfarbe grau, schimmerte es an verschiedenen Stellen doch auf. Es sah mal heller aus, dann wieder dunkler, und genau diese Stellen verliefen sich dann wie große, unregelmäßige Flecken, die ineinander übergingen und allesamt dem Mittelpunkt des Tisches zuwanderten, auf dem die Kugel hervorstach.
    Lebte die Platte?
    Dagmar wußte es nicht. Sie befand sich noch immer in dieser leichten Schräglage und mußte sich eingestehen, daß ihr aus dieser Perspektive die Platte nicht mehr so glatt und eben vorkam. Da gab es Erhebungen, kleine, runde Hügel, als wäre die Landschaft draußen hier verfremdet nachmodelliert worden.
    Jamina ließ ihre Besucherin gewähren. Dagmar richtete sich wieder auf. Normal setzte sie sich hin. Sie horchte in sich hinein, ob die Furcht vor der Platte verschwunden war.
    Nicht völlig, denn ein gewisses Unbehagen blieb zurück. Darüber mußte sie einfach hinwegkommen, und sie schaffte es auch. Ihre Hände mit den gekrümmten Fingern schwebten dicht über der Platte. Dann sanken sie langsam dem Tisch entgegen. Es kam zum ersten Kontakt. Dagmars Gesicht verzerrte sich um den Mund herum.
    Sie war versucht, die Hände wieder anzuheben, dann ließ sie es bleiben, denn von den Fingerkuppen hier rann etwas durch ihre Hände bis in die Gelenke hinein, mit dessen Existenz sie nicht zurechtkam.
    Es war fremd, aber es war nicht schlecht. Es wärmte sie durch wie ein Strom aus winzigen und schmalen Wasserbächen. Das angenehme Kribbeln konnte sie genießen, und es fielen ihr die Augen beinahe wie von allein zu.
    Jamina war zufrieden. Sie deutete es durch ein Lächeln und ein Kopfnicken an.
    »Spürst du es?« unterbrach ihre sanfte Stimme das schon bedrückende Schweigen.
    Dagmar blieb still. Dabei behielt sie den Kontakt mit der Tischplatte, als gäbe es nichts anderes mehr für sie.
    »Kannst du es spüren?« Jamina drängte ihr jetzt die Worte auf.
    Auch hatte sie ihre Stimme gesteigert.
    »V… vielleicht …«
    »Das ist gut.« Auch Jamina bewegte sich. Durch diese Bewegung lenkte sie die neue Freundin von ihrem eigentlichen Ziel
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