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1036 - Die Psychonauten-Hexe

1036 - Die Psychonauten-Hexe

Titel: 1036 - Die Psychonauten-Hexe
Autoren: Jason Dark
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mich gegen die Wand.
    Als wir zu dritt den Raum betreten hatten, war Hasikis für einen winzigen Moment zusammengezuckt. Mit dieser »Übermacht« hatte er wohl nicht gerechnet, aber er hatte sich auch schnell wieder gefangen und saß in einer sehr starren Haltung auf dem Stuhl, die nicht darauf hindeutete, daß er kooperationsbereit war.
    Suko und Bill überließen mir den Beginn des Verhörs. Ich hatte die Tür kaum geschlossen und meinen Platz gerade eingenommen, da sprach ich den Mann mit den dunklen Haaren auch schon an. Ohne Totenkopfmaske wirkte er weniger gefährlich. Er sah auf irgendeine Art und Weise sogar ziemlich brav aus.
    »Sie wissen, daß wir Sie als Mörder anklagen werden, Mr. Hasikis. Sie haben vor zahlreichen Zeugen einen eiskalten Mord begangen. Ein Verbrechen, aus dem Sie sich nicht herausreden können und für das es auch keine Entschuldigung gibt.«
    Hasikis schwieg. Nur seine Augenlider hatten kurz gezuckt. Danach senkte er den Kopf.
    »Sie sind Grieche?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Wo leben Sie?«
    »Überall.«
    »Für wen arbeiten Sie?«
    »Für keinen«, gab er flüsternd zurück.
    »Auf eigene Rechnung also?«
    »So ist es.«
    »Und Sie haben Tessa Hampton auch nur einfach so erschossen? Aus Spaß gewissermaßen, weil Sie ja auf eigene Rechnung arbeiten, wie sie uns sagten.«
    »Klar.«
    »Haben Sie die Frau zuvor gekannt?«
    »Möglich.«
    »Dann müssen Sie Tessa auch gehasst haben!«
    »Ist meine Sache.«
    Er zeigte sich verstockt. Er würde auch nichts aus sich herauslassen, ich kannte diese Typen. Bill Conolly kannte sie auch, und die Antworten des Mannes warenihm auf die Nerven gegangen. Unruhig rutschte der Killer auf seiner Sitzfläche hin und her. Seine Hände bewegten sich. Mal hatte er sie zu Fäusten geschlossen, mal hatte er die Finger gestreckt. Ein Zeichen seiner innerlichen Erregung. Daß er aufgewühlt war, sahen wir auch an dem Film aus Schweiß, der auf seiner Stirn klebte. Der Blick flackerte, doch er verriet kein Nachgeben. Dieser Mann würde seinen Mund so lange wie möglich halten.
    Bill sah aus, als wollte er von der Stuhlkante aufspringen. Das tat er nicht. Er sprach Hasikis nur an und flüsterte ihm scharf zu: »Kennen Sie einen Mann namens Leonidas? Ein Landsmann von Ihnen, ebenfalls Grieche.«
    »Weiß nicht.«
    »Wieso wissen Sie das nicht?«
    »Weil es viele Griechen mit diesem Namen gibt.«
    Da hatte er recht. Nur nahmen wir es ihm in seinem Fall nicht ab.
    Er war keinesfalls bereit, irgendwelche Zugeständnisse zu machen und wartete auf die nächste Frage.
    »Dann haben Sie Tessa Hampton erschossen, weil Ihnen ihr Gesicht nicht paßte – oder?« höhnte Bill.
    »So ähnlich.«
    »Scheiße!« fluchte Bill vor sich hin. »Man sollte diesem Hundesohn zeigen, wer hier der Herr ist.«
    »Laß es gut sein, Bill«, sagte ich und wandte mich wieder an den Griechen. »Sie möchten also keine mildernden Umstände vor Gericht erreichen?« erkundigte ich mich.
    »Was soll das?«
    »Sie sind ein Mörder, Mr. Hasikis. Es kommt auch auf Ihre Kooperationsbereitschaft an, wie hoch die Strafe letztendlich ausfällt. Daß Sie angeklagt und verurteilt werden, daran gibt es nichts zu rütteln. Es kann Ihnen doch nicht egal sein, wie lange Sie im Knast sitzen. Da könnte man möglicherweise etwas machen, wenn Sie sich damit einverstanden zeigen, mit uns zusammen zuarbeiten.«
    »Ich verstehe Sie nicht.«
    »Doch, Sie wollen nur nicht. Ich weiß nicht, unter welchem Druck Sie stehen und für wen Sie arbeiten. Sollte es ein gewisser Leonidas sein, dann wird er Ihnen hier nicht helfen können. So lange reicht sein Arm eben nicht. Sie werden in den Knast wandern und für ihn die Kastanien aus dem Feuer holen. Wo immer er sich aufhält, sein Leben in Freiheit werden Sie nicht mehr führen können.«
    Hasikis starrte auf seine gefesselten Hände und hob die Schultern.
    Das sah mir nicht nach einer kooperativen Bereitschaft aus. Er würde alles in Kauf nehmen und uns ins Leere laufen lassen.
    Die nächste Frage stellte Suko. »Von den Psychonauten haben Sie auch noch nichts gehört, wie?«
    »Von was?«
    Mein Freund wiederholte den Namen.
    »Nein.«
    »Tessa war eine Psychonautin.«
    »Na und?«
    »Auf ihrer Stirn zeichnete sich das dritte Auge ab.«
    »Keine Ahnung, wovon Sie sprechen. Ich weiß überhaupt nichts, und ich will auch nichts wissen.«
    »Trotzdem haben Sie Tessa eiskalt erschossen!« schrie Bill ihn an.
    »Das alles ohne Motiv. Völlig grundlos, wie Sie hier behaupten.
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