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1036 - Das Spoodie-Schiff

Titel: 1036 - Das Spoodie-Schiff
Autoren: Unbekannt
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durchaus denkbar, daß es die SOL mit der gesamten Flotte aufnehmen konnte, die erwartet wurde. Ganz abgesehen davon bestand nach wie vor die Gefahr, daß Mallagan sich an der vergleichsweise wehrlosen Besatzung des Spoodie-Schiffs rächte, wenn ihm irgend etwas nicht in den Kram paßte.
    Tanwalzen erschien in der Zentrale. Der High Sideryt war erschöpft, die Haare hingen ihm schweißverklebt im Gesicht. Zudem machte er einen sehr niedergeschlagenen Eindruck.
    Tomason sah ihn ernst an.
    „Verluste?"
    Tanwalzen schüttelte den Kopf und setzte sich erst einmal.
    „Wir haben Glück gehabt", sagte er mit sehr leiser Stimme. „Nur zwei Verletzte, mehr nicht. Mallagan hat ein paar Robots eingebüßt."
    Das hieß nicht viel. Es gab Tausende von Robots an Bord, vielleicht gab es irgendwo auch noch Verstecke aus früheren Zeiten, die nur SENECA bekannt waren.
    Auf der bildlichen Darstellung der Verhältnisse an Bord änderte sich etwas. Der rote Anteil wurde stärker. Und Tomason fiel auf, daß es nun einen breiten, schwarz gefärbten Kanal gab, der von der Zentrale zu einem Hangar führte.
    Offenkundig bereitete sich auch Surfo Mallagan auf den Passagier vor, der an Bord gebracht werden sollte.
    „Kontakt! Die Flotte kommt in Sicht!"
    Tomason ließ sich das Bild auf den Schirm geben. Es waren acht Schiffe, die gerade in diesem Bezirk aufgetaucht waren. Kleine Schiffe, keines stark genug, es mit der SOL aufzunehmen, nicht einmal im Verband. Es war tatsächlich nur ein Passagiertransport - es mußte sich allerdings um einen recht wichtigen Passagier handeln, wenn man die aufwendige Begleitung berücksichtigte.
    Tomason drehte sich um. Er sah Hyhldon und Tanwalzen an.
    „Ich habe einen Verdacht", sagte Tomason. Er sprach so leise, daß kein Mikrofon etwas davon mitbekommen konnte - hoffentlich.
    Tanwalzen runzelte die Stirn.
    „Welchen?"
    „Wer ist so wichtig für das Orakel, daß man zu seinem Begleitschutz eine kleine Flotte abstellt, daß man ihn mit unserem Schiff nach Kran schaffen läßt?"
    Tanwalzen deutete mit dem Kopf auf zwei Gestalten im Hintergrund der Zentrale.
    „Betschiden", sagte der High Sideryt, „beispielsweise."
    Tomason machte eine wegwerfende Geste. „Und außerdem?"
    „Was weiß ich? Das Orakel wird es nicht sein. Vielleicht..."
    Tanwalzens Augen weiteten sich. „... einer der Herzöge?"
    Tomason nickte. Tanwalzen schluckte, und Hyhldons Gesicht verriet bei aller Beherrschung aufkeimende Furcht.
    „Dann müssen wir die Übernahme verhindern", sagte Tanwalzen. „Niemals dürfen wir zulassen, daß diesem Verrückten ein Herzog in die Hände fällt."
    „Du weißt, was das heißt?" Die Frage war müßig. Tanwalzen hatte die Konsequenzen zum Teil bereits bedacht. Es bedeutete, daß Mallagan womöglich mit der geballten Feuerkraft der SOL die kleine Flotte angriff und vernichtete. Es konnte bedeuten, daß er ein Blutbad an Bord der SOL anrichtete - und das wäre in diesem Fall das kleinere von zwei gräßlichen Übeln gewesen.
    Was sich Mallagan in seinem kranken Hirn sonst noch ausdachte, um seine Wut abzureagieren, stellte sich Tanwalzen besser nicht vor.
    „Die Flotte kommt näher!"
    Tomasons Gesicht blieb unbewegt. Niemand konnte sehen, was in seinem Innern vorging.
    Minuten verstrichen in quälender Langsamkeit.
    „Anruf von der Flotte!"
    Tomason sagte leise: „Es ist zu spät. Die Flotte hätte keine Möglichkeit zur Flucht mehr, selbst wenn wir sie warnen!"
    Er wandte sich um.
    „Anruf bestätigen!"
     
    *
     
    „Das ist die Gelegenheit, auf die wir gewartet haben", stieß Gashta hervor.
    Zufir wiegte den Kopf.
    „Ich weiß nicht recht", sagte er.
    Gashta schielte wieder auf den Schirm des Interkoms. Dort war Tomason zu sehen, der sich gerade mit der Flotte in Verbindung setzte. Von der Meuterei an Bord der SOL sagte er kein Wort - wahrscheinlich, so hatte sich Gashta überlegt, weil er Rücksicht nahm auf die Eingeschlossenen. Wenn die Meuterer die Schotte öffneten, waren Gashta und ihre Freunde zum sicheren Tod bestimmt - mit einer Ausnahme.
    Sie hatten einen Raumanzug gefunden.
    Einer von siebzehn konnte überleben, zumindest für etliche Stunden. Der Anzug lag auf dem Boden. Niemand hatte ihn übergestreift. Keiner hatte den Mut zu soviel Angst gehabt.
    Es gab aber noch etwas - ein Funkgerät. Es war eines der üblichen Handgeräte, mit denen Arbeitskommandos außenbords den Kontakt zum Innenschiff aufrechterhielten. Die Reichweite war begrenzt.
    Gashta hielt das Gerät in der
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