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1036 - Das Spoodie-Schiff

Titel: 1036 - Das Spoodie-Schiff
Autoren: Unbekannt
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überhaupt geben.
    „Du hast gehört, was Tanwalzen und Zia gesagt haben", meinte Brether Faddon. „Wir werden Ärger bekommen, wenn wir uns als zu neugierig erweisen."
    „Pah", machte Scoutie. „Ich will wissen, was mit der SOL los ist. Wenn sie uns erwischen, wird es nicht gleich den Kopf kosten."
    „Woher weißt du das?" fragte Faddon trocken.
    Scoutie setzte gerade zu einer Antwort an, als sie unterbrochen wurde.
    Alarm!
     
    4.
     
    Yarskin schob den Karren langsam vor sich her. Seine Dienstzeit war bald beendet, und er freute sich schon auf die Erholungszeit.
    Yarskins Dienst war nicht leicht. Wie die meisten Ais verstand er es hervorragend, mit Energieträgern umzugehen, selbst mit solchen Systemen, die im Herzogtum von Krandhor nicht sehr gebräuchlich waren. Das war auch der Grund, weshalb die Ais an Bord der SOL waren. Die Zahl der technisch versierten Orakeldiener war gering, daher brauchten sie Hilfskräfte, und die fanden sie in den Ais.
    Dabei war es alles andere als einfach, mit den Ais auszukommen. Das lag zum Teil an ihrer biologischen Beschaffenheit, zum anderen am Charakter dieser Lebewesen.
    Ais waren haarlose Geschöpfe, unglaublich schlank und zerbrechlich wirkend, dabei fast ohne Ausnahme über zwei Meter groß. Die Bewohner des Planeten Forgan VII hatten eine gallertartige Haut, die zum Teil so transparent war, daß man Teile der inneren Struktur erkennen konnte - Adern, Muskeln, Knochen. Der Kopf war dunkler getönt, wirkte im Gegensatz zum Körper fast schwarz.
    Über einer flachen und sehr breiten Nase saßen an Stielen zwei eng nebeneinander angebrachte Augen. Darunter gab es eine Körperöffnung zur Nahrungsaufnahme.
    Nach den Begriffen der Kranen und anderer Völker waren die Ais keine sehr hübsch anzusehende Spezies - eher sehr kompliziert.
    Der Kopf der Ais wirkte an mehreren Stellen eingedellt, und die Ais besaßen die Fähigkeit, diese Stellen erhellen oder verdunkeln zu können. Zum Leidwesen der Betroffenen erledigten die Ais ihre gesamte Kommunikation über dieses System organischen Blinkens - Reihenfolge und Rhythmus dieser Hautveränderungen übertrugen optisch die Informationen von einem Ai zum anderen.
    Es gab einige wenige Kranenkommandanten, die es in langwieriger Arbeit fertiggebracht hatten, dieses organische Morsealphabet zu verstehen, aber diese Kommandanten waren dünn gesät.
    Yarskin entdeckte noch einen Schadenfall und machte sich an die Arbeit. Es gab viel zu tun in diesem Schiff, für die Ais gab es da kaum eine ruhige Minute.
    Yarskin beendete die Reparatur in kurzer Zeit, dann packte er das benötigte Werkzeug in den Karren zurück und machte sich auf den Weg zu den Unterkünften.
    Unterwegs kam er an einer offenen Tür vorbei.
    Dieser Bezirk der SOL war meistens verlassen. Infolgedessen hätte die Tür eigentlich verschlossen sein müssen.
    Der Volkscharakter der Ais machte sich bemerkbar. Die Ais waren phlegmatisch, und das in einem kaum vorstellbaren Ausmaß. Vielleicht lag es daran, daß man sie ohnehin nicht verstand.
    Yarskin raffte sich auf, die Tür zu schließen. Das ging zwar über seine Dienstobliegenheiten hinaus, war aber unter Umständen notwendig und ratsam.
    Dann entdeckte Yarskin den Techniker, der in dem Raum arbeitete.
    Der Ai trat für gewöhnlich sehr leise auf, und der Techniker war so in sein Werk vertieft, daß er den eintretenden Ai gar nicht bemerkte.
    Es war interessant, was der Mann dort machte, stellte Yarskin fest.
    Er hatte den Mann nie zuvor gesehen, aber das besagte nichts. Die Ais kümmerten sich wenig um die anderen Völkerschaften an Bord von Kranenschiffen. Eine regelrechte Unterhaltung war mit den anderen ohnehin nicht möglich. Zwar verstand Yarskin wie die meisten Ais an Bord von Kranenschiffen recht gut Kranen Jargon, aber er konnte kaum vielsagendere Antworten geben als ein signalisiertes Ja oder Nein.
    Mit dem emsigen Mann hätte sich der Ai wirklich gern unterhalten.
    Der Mann war nämlich gerade damit beschäftigt, einen hochwertigen Energieträger an einer ebenfalls hochbelasteten Energieleitung anzuschließen. Der Energiespeicher, den er an einem der Hauptverteilerkabel befestigte, enthielt in sehr kompakter Form eine große Menge Energie.
    Interessiert stellte der Ai fest, daß der Mann offenbar daran interessiert war, die Energie des transportablen Speichers in einer extrem kurzen Zeit auf das Kabel einwirken zu lassen. Es war zu erwarten, daß das Kabel dann an dieser Stelle zerstört wurde und größere
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