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1032 - Baphomets Monster

1032 - Baphomets Monster

Titel: 1032 - Baphomets Monster
Autoren: Jason Dark
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als eine Warnung ansehen müssen. Man ist bereits über dich informiert. Du bist aufgefallen, René.«
    »Wem denn?«
    »Das müßtest du besser wissen.«
    »Unsinn, Bloch. Man hat mich nicht gesehen, als ich die Gestalt beobachtete.«
    »Weißt du das genau?«
    »Jetzt nicht mehr«, flüsterte er.
    Der Abbé war um den Tisch herumgegangen, denn auf der anderen Seite war ihm etwas aufgefallen. Auf dem Steinboden hatte er einen beschrifteten Zettel entdeckt. Er bückte sich, hob ihn auf und warf einen kurzen Blick auf die Schrift.
    »Was ist das?«
    »Hier hat jemand eine Warnung für dich hinterlassen, René.«
    Der Restaurator zwinkerte, weil ihm Schweiß in die Augen gesickert war. »Und? Was schreiben sie?«
    »Eine erste und letzte Warnung. Ich lese wörtlich vor. Laß die Finger von den Kirchen, sonst wird die Rache des Baphomet dich zerreißen.«
    Ducroix starrte den Templer-Führer an. »Das hat man geschrieben?«
    »Ja.«
    »Nicht mehr?«
    »Nein.«
    René schluckte. »Baphomet«, flüsterte er. »Ich weiß Bescheid und bin trotzdem nicht informiert. Das ist doch etwas für dich, nicht wahr?«
    Der Abbé nickte. »Ja, Baphomet ist unser Todfeind. Er ist leider auch derjenige, dem zu viele Templer in unseren Reihen damals verfallen sind und noch immer verfallen, wie wir jetzt gesehen haben. Er ist der Dämon mit den Karfunkelaugen. Und damals schon, nachdem die letzten Anführer der Templer auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden, haben sich einige zu Baphomet hingezogen gefühlt. Sie fühlten sich enttäuscht, verraten und verkauft. Sie glaubten, sich mit dem Bösen verbinden zu können, um sich rächen zu können.«
    »Davon habe ich gehört.«
    »In der letzten Zeit sind wir immer wieder damit konfrontiert worden, René. Baphomet ist gefährlich, und seine Diener sind es ebenfalls. Ich bin kein Hellseher, doch ich ahne, worum es bei den drei Kirchen im Prinzip geht.«
    »Worum denn?«
    »Sie sollen Baphomet geweiht werden, falls sie es nicht schon sind. So wird es aussehen.« Der Abbé ging auf seinen Bekannten und Freund zu. »Und du hast ihre Vorbereitungen wahrscheinlich gestört. So sehe ich die Dinge.«
    René Ducroix sagte zunächst nichts. Er hockte auf seinem Platz und war in tiefes Brüten versunken. Die Stirn hatte er gekraust, mit den Oberzähnen biß er auf die Lippe, wobei er einige Male scharf Luft holte und dann die Schultern hob.
    Der Abbé wartete auf einen Kommentar. Als der nicht folgte, fragte er: »Was willst du tun? Weitermachen oder dich aufgrund der Warnung zurückziehen?«
    »Nein, Abbé, nein, das kommt nicht in Frage. Ich ziehe mich nicht zurück. Ich mache weiter. Oder wir machen weiter, nicht wahr?« Er blickte Bloch fast flehend an.
    »Ich bin dabei.«
    »Das ist gut.«
    »Allerdings müssen wir damit rechnen, daß wir es mit den Baphomet-Dienern zu tun bekommen. Sie kennen keine Rücksicht, und sie töten auch nicht nur Katzen.«
    »Ja!« flüsterte der bärtige Restaurator. »Das habe ich verstanden. Das habe ich sogar gut verstanden, verflucht. Wer Tiere tötet, der nimmt auch auf Menschen keine Rücksicht, und ich werde der erste sein, den sie sich vornehmen.«
    »Vorausgesetzt, du machst weiter.«
    »Soll ich denn nicht?«
    Bloch hob die Schultern. »Wenn du ehrlich bist, dann sind wir beide nicht mehr die Jüngsten. Ich will dir nicht unbedingt Angst einjagen, mein Freund, aber keiner von uns weiß, wer zur anderen Seite gehört und wie viele Personen es sind. Daran müssen wir denken, wenn wir weitermachen wollen.«
    René lächelte müde. »Wir, sagst du. Dann bist du auch dabei?«
    »Ich lasse dich nicht im Stich.«
    »Die Warnung gilt dann auch für dich.«
    »Trotzdem.«
    »Das heißt, wir werden zu dieser alten Kirche hinfahren und die Augen offenhalten.«
    »Das sehe ich so.«
    »Gut.« Ächzend erhob sich der Restaurator aus seinem Sessel, was verbunden mit knarrenden Geräuschen war. Als er stand und noch einmal auf den toten Kater schaute, kamen ihm wieder Tränen. »Ich habe ihn wirklich gemocht. Er war frech und zugleich sehr lieb. So ein Tier bekomme ich nie wieder.«
    »Sollen wir ihn rausbringen?«
    »Nicht du, das mache ich. Warte, ich hatte dir versprochen, daß du dich frisch machen kannst.« Mit müden Schritten ging er an Bloch vorbei und öffnete eine schmale Tür. Dahinter lag ein kurzer Flur.
    Die Tür gegenüber führte in die Werkstatt, wie René erklärte. Rechts ging es ins Bad, links ins Schlafzimmer.
    Dort schauten sie sicherheitshalber nach,
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