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1032 - Baphomets Monster

1032 - Baphomets Monster

Titel: 1032 - Baphomets Monster
Autoren: Jason Dark
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werden.«
    »Das ist das Böse, René.«
    Der Angesprochene schaute den Abbé lauernd an. »Kannst du dich genauer ausdrücken?«
    »Es ist möglicherweise der Teufel.«
    Ducroix stieß die Luft aus. Er schaute auf seine Arme; dort hatte sich eine Gänsehaut gebildet. »Der Teufel«, murmelte er. »Ich weiß es nicht so recht. Ich habe schon einiges gesehen, was auf ihn hingedeutet hat, aber nicht in dieser Gestalt. Die ist mir suspekt, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Es gibt ihn ja nicht nur in einer Gestalt«, sagte der Abbé. »Man hat ihn vielfältig abgebildet.«
    »Das weiß ich schon, Bloch, aber ich habe ihn nie so gesehen. Und dann diese Klettergestalt, die sich der Figur genähert hat, aus welchen Gründen auch immer. Ich bin überfragt, und deshalb habe ich mich an dich gewandt.«
    »Du hast von Templer-Kirchen gesprochen, die allmählich renoviert werden sollen.«
    »Klar.«
    »Weißt du mehr über sie? Über ihre Vergangenheit? Was ist damals mit ihnen geschehen? Wie alt sind sie?«
    »Sie sind nach der Vertreibung gebaut worden. Das kann ich beschwören. Es sind einige Templer wieder zurückgekommen, die ihre Gotteshäuser errichteten. Leider gibt es keine alten Chroniken mehr, in denen ich nachschlagen kann. So bin ich schon auf mündliche Aussagen angewiesen, die natürlich sehr vage sind. Es ist einfach zu viel Zeit ins Land gegangen.«
    »Hast du vielleicht mal davon gehört, daß die Kirchen damals entweiht wurden?«
    »Wann – damals?«
    »Im Laufe der Zeit.«
    »Nein, habe ich nicht. Man hat sie irgendwann aufgegeben und keine Messen oder Rituale mehr darin gefeiert. Das ist alles. Ansonsten versickert viel im Sand der Geschichte, und ich komme mir vor wie jemand, der jetzt alles aufwühlen muß.«
    »Nicht nur du, René.«
    »Wieso? Zählst du dich auch dazu?«
    »Davon mal abgesehen, so direkt nicht. Es gibt andere Dinge, die mir durch den Kopf gehen. Diese Gestalt, die hoch zu den Monstern geklettert ist, müssen wir als unseren Anhaltspunkt nehmen. Nur über sie kommen wir weiter.«
    »Da hast du recht.«
    Ducroix wies mit dem Finger auf den Abbé. »Und deshalb habe ich dich auch geholt.«
    »Danke für die Blumen. Hast du auch einen Plan, wie es weitergehen könnte?«
    »Klar. Wir werden eine Nacht in einer Kirche verbringen. Oder nur einige Stunden, bis eben die Klettergestalt erscheint.« Er schüttelte den Kopf. »Du wirst es nicht glauben, Abbé, aber das ist jemand, der artistisches Können besitzt. Dem kannst du nicht folgen. Der ist wie diese Comic-Figur, über die wieder ein Film gedreht wurde. Auch dieser Mantel stimmt.«
    »Du meinst Batman?«
    »Klar, so heißt er.«
    »Mit ihm werden wir es wohl nicht zu tun bekommen«, sagte der Abbé und lächelte, was Ducroix falsch auffaßte, denn er beschwerte sich.
    »He, nimmst du mich überhaupt ernst?«
    »Klar, warum nicht?«
    »Kam mir anders vor. Du hast gegrinst und…«
    »Ich dachte nur an den von dir zitierten Vergleich.«
    »War auch mehr ein Scherz.«
    Der Abbé kam wieder zur Sache. »Wann sollen wir fahren?«
    »Wenn wir hier bezahlt haben. Es ist nicht sehr weit. Nur habe ich keine Klimaanlage im Wagen. Es tut mir leid, wenn du auslaufen solltest, Abbé…«
    »Dir wird es ja nicht anders ergehen.«
    »Leider.«
    »Das ist dann mein Trost.«
    Ducroix winkte dem Wirt, um die Rechnung zu begleichen. »Wohnen kannst du bei mir«, sagte er.
    »Lebst du noch immer allein?«
    »Ja. Es wollte keine Frau zu mir ziehen. Ich möchte auch nicht mit mir selbst zusammen wohnen.«
    »Kann ich verstehen.«
    Der Restaurator lachte. Dann beglich er die Rechnung, während der Abbé grüblerisch neben ihm saß und seinen Gedanken nachhing. Der Fall war noch zu nebulös, um etwas Konkretes sagen zu können. Bloch mußte sich da auf sein Gefühl verlassen, und das war nicht eben positiv. Er befürchtete, daß dieser Fall Kreise ziehen konnte und er möglicherweise Hilfe brauchte.
    Da kam eigentlich nur einer in Frage. Sein Freund John Sinclair…
    ***
    René Ducroix fuhr einen alten Renault 4, ein Fahrzeug, mit dem er keine Ehre einlegen konnte, das jedoch seine Pflicht noch immer tat, wie er steif und fest behauptete.
    Im Wagen hatte die Hölle ihre Ableger hinterlassen. Da war es brütend heiß und stickig. Als Mensch mußte einen einfach das Gefühl überkommen, nicht atmen zu können. Zudem roch es nach Staub. Auf der Ladefläche lagen einige Werkzeuge, die beim Fahren immer gegeneinander klirrten.
    Die Fenster hatten sie geöffnet. Es
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