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103 - Die Rache des Höllenfürsten

103 - Die Rache des Höllenfürsten

Titel: 103 - Die Rache des Höllenfürsten
Autoren: A.F.Morland
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Sie war zurückgeblieben und hatte Asmodis angegriffen, um ihn aufzuhalten. [3]
    Unter seinem Flammenmantel war sie verendet, aber daran, daß Loxagon lebte und heranwuchs, konnte Asmodis nichts ändern. Anfangs hatte sich Massodo mit dem jungen Dämon versteckt, doch nachdem Loxagon einen Baayl getötet hatte, verbarg er sich nicht mehr.
    Er erfrechte sich sogar, Asmodis' treue Stämme zu überfallen und entweder zu unterwerfen oder auszulöschen.
    Der Fürst der Finsternis wußte über Loxagons Tun gut Bescheid. Er hatte seine Späher und Spitzel, die jeden Schritt seines Sohnes aufmerksam beobachteten.
    So war ihm auch bekannt, daß Loxagon vor einiger Zeit Massodo mit dem Höllenschwert enthauptete, und kürzlich hatte er erfahren, daß Loxagon sich von seiner Gefährtin Shibba für immer getrennt hatte.
    Loxagon nahm auf niemanden Rücksicht und kannte keine Gnade.
    Er verfolgte seine Ziele mit grausamer Konsequenz, war schlimmer als jeder andere Feind, der jemals gegen Asmodis aufgestanden war.
    Eigentlich durfte das nicht verwundern. Schließlich war Loxagon sein Sohn. All das, was Asmodis zu dem gemacht hatte, was er heute war, befand sich auch in Loxagon. Man konnte Asmodis als Inbegriff des Schreckens bezeichnen, und Loxagon stand ihm in nichts nach.
    Im Gegenteil, er wollte seinen Vater auf allen Gebieten übertreffen, und in vielen Bereichen hatte er das mit Hilfe des Höllenschwerts schon erreicht.
    Asmodis' Herrschaft stützte sich auf Begriffe wie Angst, Schrecken und Grausamkeit. Das waren die Eckpfeiler der Macht, doch sie drohten morsch zu werden.
    Es stand nicht mehr so klar wie früher fest, daß Asmodis der unumschränkte Herrscher der Hölle war. Manchmal wußte das Höllenvolk nicht, wen es mehr zu fürchten hatte - Asmodis oder seinen Sohn.
    Asmodis' Stern drohte zu verblassen. Ein neuer Stern war am Höllenfirmament aufgegangen und wollte ihn überstrahlen, leuchtete manchmal bereits heller als jener des Höllenfürsten.
    Das durfte nicht sein! Wenn sich diese Entwicklung fortsetzte, würde Asmodis nach und nach alle seine Getreuen verlieren. Sie würden sich von ihm ab- und Loxagon zuwenden.
    Er mußte beizeiten etwas dagegen unternehmen. Um zu demonstrieren, daß der Herrscher der Hölle nach wie vor Asmodis hieß, nahm er die Zügel straffer in die Hand.
    Er regierte mit grausamer Härte und lehrte seine Feinde das Fürchten. In dieser Zeit rollten viele Köpfe, doch einer war zu Asmodis' Leidwesen nicht dabei.
    Loxagons Kopf!
    Aber auch der sollte rollen, und zwar schon bald.
    ***
    Auf Haspiran lebten die Freibeuter der Hölle, wilde, habgierige Teufel, die Asmodis so unbequem geworden waren, daß er sie aus der Hölle abschob.
    Seither machten sie den Zwischenreich-Kontinent unsicher. Wer hierherkam, mußte nicht nur mit den mannigfaltigen Gefahren rechnen, die es hier gab, sondern ganz besonders mit diesen Teufeln.
    Yappoo, der Seelensauger, hatte das Pech gehabt, ihnen in die Hände zu fallen. Eine kleine Gruppe von Freibeutern, angeführt von Ephao, hatte ihn überwältigt, und da er nichts mit sich führte, womit er sich freikaufen konnte, hatten sie sich entschlossen, sich an seinem Leben schadlos zu halten.
    Ephao war ein kräftiger Teufel, nackt bis auf einen Lederschurz und mit Pfeil und Bogen, Speer, Dolch und Schwert bewaffnet.
    Nun befanden sie sich mit ihm auf dem Weg zu ihrem Lager.
    Yappoo, der wie ein Greis aussah - sein Haar war weiß und das Gesicht mit Runzeln übersät -, hatte vor den Freibeutern der Hölle zu fliehen versucht.
    Als er noch richtig bei Kräften gewesen war, konnte er Sprünge über mehrere hundert Kilometer machen. Er schuf über große Distanzen magische Brücken, und er hatte das hier wieder versucht, wenn auch - seinen Kräften angemessen - in bescheidenerem Rahmen.
    Aber er hatte damit kein Glück gehabt, denn als er sich aus dem Staub machen wollte, hatte ihn ein Pfeil getroffen, und brüllend war er zusammengebrochen.
    Mittlerweile hatten ihm die Teufel den Pfeil aus dem Rücken gezogen, und er war gezwungen, mit ihnen zu gehen. Die neue Verletzung hatte ihn zusätzlich geschwächt, und manchmal konnte er kaum noch seine Füße richtig heben.
    Dann stolperte er, aber die Teufel ließen nicht zu, daß er stürzte. Wenn er zu fallen drohte, packten sie ihn und zerrten ihn mit sich weiter.
    »Nur jene, die es wert sind, erreichen den Brunnen der Umkehr«, sagte Ephao. »Alle anderen schlagen den gleichen Weg wie du ein.«
    Grauer Schweiß stand auf
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