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103 - Die Rache des Höllenfürsten

103 - Die Rache des Höllenfürsten

Titel: 103 - Die Rache des Höllenfürsten
Autoren: A.F.Morland
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seinen Schmerz hinaus. Dann riß die Verbindung zu seinem zweiten Bruder ebenfalls ab.
    Die UNA-Drillinge gab es nicht mehr. Nur er lebte noch, aber für wie lange?
    Sie hatten ihn in einen Holzkäfig gesteckt. Er hockte auf dem Boden, und Tränen zogen glitzernde Bahnen über seine Wangen.
    »Urenar… Neson…«, würgte er stockend hervor.
    Er fühlte sich von seinen Brüdern verlassen. Ihre Kraft fehlte ihm. So schwach wie jetzt war er noch nie gewesen.
    Er sank in sich zusammen und verlor jeden Lebenswillen. Seine Brüder waren tot. Ohne sie konnte er nur noch dahinvegetieren, und jede Gefahr, über die er früher gelacht hätte, konnte ihm nun zum Verhängnis werden. Das war kein Leben mehr.
    Arkelan hob den Kopf und blickte mit glasigen Augen zwischen den Gitterstäben durch. Seine Hände umschlossen die Stäbe. Er rüttelte daran.
    »He!« schrie er. »Kommt her!«
    Niemand beachtete ihn. Die Caynomm-Krieger saßen um ein Feuer herum und kümmerten sich nicht um ihn.
    »Hört ihr mich nicht, ihr tauben Bastarde?« brüllte Arkelan. »Einer von euch soll hierher kommen!«
    Sie ließen ihn schreien und toben, taten so, als wäre der Käfig leer. Arkelan beschimpfte sie. Er provozierte sie mit wüsten Flüchen, doch sie hatten ihre Ohren verschlossen. Was er rief, prallte ungehört an ihnen ab.
    Erst Caynomm schenkte ihm Gehör.
    »Deine Brüder sind tot!« sagte er rauh.
    »Ich weiß«, knirschte Arkelan und erhob sich. »Nun töte also mich.«
    Caynomm öffnete den Käfig und forderte den Todgeweihten auf, herauszutreten. Arkelan wollte sterben, deshalb stürzte er sich sofort auf den Baayl-Töter.
    Er wollte Caynomm zwingen, ihm das Leben zu nehmen, doch dieser streckte ihn zunächst nur mit einem kraftvollen Faustschlag nieder. Dann zog er sein Schwert und richtete es gegen Arkelan.
    »Wo ist das Höllenschwert?« wollte er wissen.
    »Es ist verschwunden«, antwortete Arkelan, da er keine Ahnung hatte, was Urenar gesagt hatte. »Es flog davon, sobald wir die magische Falle, in der Loxagon den Tod fand, entschärft hatten. Du würdest es wohl gern besitzen, aber daraus wird nichts. Niemand weiß, wo sich das Höllenschwert befindet.«
    Caynomm nickte. »Ich wußte, daß Urenar lügt.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Daß ihr das Höllenschwert versteckt habt.«
    »So ist es. Ich wollte es nicht zugeben.«
    »Gib dir keine Mühe. Ich weiß, daß du nicht die Wahrheit sagst!« herrschte Caynomm den Todgeweihten an.
    »Ich habe mitgeholfen, Loxagon zu vernichten. Darauf bin ich stolz!« rief Arkelan. Er richtete sich auf die Knie auf und wölbte seinen Körper vor. »Hier ist meine Brust! Töte mich! Du kannst dennoch nicht ungeschehen machen, was meine Brüder und ich getan haben!«
    »Wo befindet sich Loxagons Grab?«
    »Asmodis wollte ihn nicht in der Hölle haben. Wir haben ihn fortgeschafft.«
    »Wohin?« wollte Caynomm wissen.
    »Du wirst es nicht erfahren«, sagte Arkelan. »Ich nehme dieses Geheimnis mit in den Tod!«
    »Dann bist du für nichts mehr nütze!« fauchte Caynomm und stach zu.
    Zuerst erschrak Arkelan, doch als ihm bewußt wurde, daß er starb, breitete sich ein zufriedener Ausdruck über sein Gesicht. Ohne Urenar und Neson wollte er nicht mehr leben.
    Der Tod war für ihn ein Geschenk, das er aus der Hand des Feindes freudig entgegennahm.
    ***
    Nachdem Caynomm die UNA-Drillinge bestraft hatte, nachdem Loxagons Tod gerächt war, bereitete sich der Baayl-Töter auf den Angriff vor. Er wollte die siebente Hölle stürmen, wie, es Loxagon vorgehabt hatte. Aber ihm stand kein so großes Höllenheer mehr zur Verfügung.
    Viele Heerführer hatten sich von ihm losgesagt. Sie hatten nur Loxagon als obersten Befehlshaber anerkannt. Unter Caynomm wollte sie nicht dienen.
    Von ihm wollten sie keine Befehle entgegennehmen.
    Sie kehrten in ihre Gebiete zurück und hofften, daß Asmodis sie nicht zur Rechenschaft zog.
    Einige, die es gut mit Caynomm, meinten, rieten ihm ab, das Zentrum des Bösen anzugreifen. Er legte es ihnen als Feigheit aus und ließ sie hinrichten.
    Dann zog er los. Er dachte, Asmodis überrumpeln zu können. Er nahm an, der Höllenfürst würde mit einer solchen Unverfrorenheit nicht rechnen.
    Da etliche Horden abgefallen waren, mußte Asmodis annehmen, die Gefahr wäre gebannt, und mittenhinein in dieses Aufatmen, in diese erste Entspannung wollte Caynomm mit seinen verbliebenen Horden platzen.
    Er kam nicht weit.
    Sadom hielt ihn auf, gleich nachdem er die Grenze der siebenten Hölle
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